PR TB 198 Das Tor Zur Tiefe
liegt
unter dem Einfluß einer n-dimensionalen Strahlung, die
gestorbene Lebewesen, in erster Linie natürlich Hurozons,
auflöst und auf Tardell in doppelter Form neu entstehen läßt.
Diese Strahlung geht von hier aus. Das Cap-pin-Fragment hat darauf
reagiert, wenn ich auf Rozon war. Und die Bewohner dieses Planeten
wissen nichts davon."
„Es ist alles gesteuert und manipuliert", sagte
Indacochea. „Von den Genstrukturen bis zum täglichen
Lebensrhythmus. Die natürliche Fortpflanzung ist unterbunden.
Ich frage mich immer noch, was das Ganze soll."
Saedelaere stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab.
„Wenn uns die Anlagen hier keine Antwort darauf geben",
sagte er und verfiel wieder in seine holprige Sprechweise, „dann
können es nur noch diese geheimnisvollen Urväter. Ich wage
es aber zu bezweifeln, daß es diese überhaupt noch gibt.
Nach allem, was wir erfahren haben, herrscht der derzeitige Zustand
schon eine halbe Ewigkeit an."
„Wir müssen etwas tun", verlangte Rosy.
„Natürlich", antwortete Saedelaere. „Es gibt
nur zwei Möglichkeiten. Kontakt mit den Robotanlagen oder mit
den Urvätern. Andernfalls sitzen wir hier fest und werden
irgendwann verhungern."
Die Frau stand von ihrem.. Behelfssitz auf und begann, den Raum zu
durchsuchen. Die Geräte, die scheinbar wahllos auf dem Boden
standen, sagten ihr nichts. Die Technik der Urväter war zu
fremdartig.
Sie öffnete eine Kiste und fand Handwaffen darin, die denen
der Tardellianer und Hurozons völlig glichen. Mit drei Strahlern
kehrte sie zu den beiden Männern zurück.
„Immerhin etwas", meinte Indacochea. „Die Frage
ist aber, ob sie uns etwas nützen. Ein friedlicher Kontakt mit
den Unbekannten wäre mir angenehmer." Saedelaere hob die
Waffe hoch und zielte an die Dek-ke. Dann gab er einen kurzen
Feurstoß ab. Die beiden anderen machten sich kurz mit der
Bedienung
der Waffen vertraut.
„Aber bitte nicht unüberlegt drauflosballern",
warnte Rosy den BiogenDiagnostiker. Der hob abwehrend beide Hände.
„Haben Sie sich geräuspert?" fragte ihn die Frau.
„Nein, nein", beeilte sich Indacochea zu sagen. „Ich
dachte, Sie waren das." Wieder war deutlich zu hören, daß
sichjemand räus-perte. Dazu erklang das unverständliche
Murmeln einer Stimme.
„Hier ist nochjemand", sagte Alaska Saedelaere und
stand auf. Aufmerksam blickte er sich um.
„Hört mir zu, Hurozons!" erklang nun eine laute
Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. „Hier spricht
einer der Erhalter. Durch die Fehlübertragung seid ihr an den
falschen Ort gebracht worden. Dadurch habt ihr auch vorübergehend
die volle Erinnerung wiedererlangt. Ihr wißt, daß dies
nicht geschehen durfte. Begebt euch zurück in die Halle, in der
ihr materialisiert seid. Die dortige Anlage wird euch zurück
nach Rozon bringen, und ihr werdet alles vergessen, was ihr hier
gesehen habt. Wir erwarten euch an der Übertragungsstation."
„Hui!" sagte Graner Indacochea. „Die Urväter
leben."
„Es ist auch möglich, daß es sich um die Stimme
einer robotischen Anlage handelt", wandte Saedelaere ein.
„Aufjeden Fall sind wir mit den Hurozons gemeint. Wenn wir zu
der Station zurückkehren, werden uns die Urväter oder ihre
Robotanlage bestimmt nach Rozon befördern. Das ist nicht in
meinem Sinn, denn dann wären wir keinen Schritt weiter.
Andererseits bestünde damit die Möglichkeit, daß wir
den wahren Herrn der Station und den Urhebern der Manipulation
begegnen können."
„Damit ist aber nicht gesagt", sagte Rosy Dewitte, „daß
sie uns mehr Glauben schenken als die Twin-zwerge oder die Hurozons."
„Stimmt." Saedelaere wirkte entschlossen. „Deswegen
werden wir der Aufforderung zunächst nicht nachkommen.
Schließlich halten uns die Unbekannten auch für Hurozons,
und das zeigt schon ihre eingeengte Denkweise. Wir warten ab und
bleiben hier."
Die beiden Solaner waren einverstanden. Indacochea streckte sich
auf dem Boden aus und schlug die Beine übereinander. Dann schloß
er die Augen.
„Ich bin kein Techniker", sagte er zu Saedelaere. „Aber
können Sie mir sagen, wie die das machen, daß sie durch
nichts zu uns sprechen."
„Die Technik dieser Völker ist auch für mich
unverständlich", antwortete der Maskenträger. „Ein
Verfahren zur direkten Übertragung von gesprochenen Nachrichten
kenne ich auch nicht. Es muß sich aber nach allen Anzeichen um
ein technisches Verfahren handeln, von dem auch die Tardellianer und
die Hurozons Gebrauch machen. Und es ist
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