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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ging langsam zum Eingang und versuchte, ein
überzeugendes Gesicht aufzusetzen. Vier Personen befanden sich
im Wagenkorb. Zakanza und das Mädchen, dessen Namen ich
vergessen hatte, hielten den schwankenden und totenbleichen Obersten
Schreiber des Pharaos in ihrer Mitte fest. Er wirkte wie ein Mann,
der nur von einer einzigen Empfindung beherrscht wurde: es war nackte
Todesfurcht. Ich hob den Arm und fragte laut und in scheinbarer
Ahnungslosigkeit:
    “Es ist früh. Ich denke, einer von euch braucht
dringend Hilfe, sonst wäre er nicht mit seinen Freunden
hierhergekommen?"
    Towe-Satni lallte mit schwerer Zunge: “Ich sterbe. Hilf mir,
Arzt Atlan-Aakener. Der Pharao braucht mich. Hilf mir, bitte."
    Er fiel fast aus dem Wagen, als die Pferde angehalten wurden.
Zakanza und das Mädchen hatten ihn hochgehoben, noch ehe ich
hinzuspringen konnte. Wir schleppten ihn durch den Eingang in das
kühle Zimmer, das von gedämpftem Morgenlicht erfüllt
war. Schwer sackte er auf den Untersuchungstisch. Ich erkannte,
nachdem mir Zakanza kurze Zeichen gegeben hatte, wie ich vorgehen
mußte. Ich deutete auf den Brustkorb des Mannes und erklärte
streng, in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete:
    “Dein Herz drückt. Deine Brust ist schwer, als ob eine
Pyramide darauf lasten würde. Dein Atem geht röchelnd wie
ein Blasebalg. Dies kommt von dem Gewächs auf deiner Haut, das
dir den Atem abschnürt."
    Er winselte förmlich und stieß hervor:
    “Du siehst es, Arzt. So ist es! Ich sterbe. Dieser Druck...
kannst du etwas dagegen tun?"
    Ich nahm, während er sprach, einen Krug aus dem Fach, goß
einen kleinen Becher voll und reichte ihm das Tongefäß.
Ich erklärte:
    “Du trinkst diesen einschläfernden Trank, Towe-Satni.
Dann berühre ich mit der Spitze meines Dolches deinen Nacken. Du
hörst ein summendes Geräusch, und wenn du wieder aufwachst,
dann hat alle deine Not ein Ende. Einverstanden?"
    Er versuchte ein Nicken und gurgelte, beide Hände gegen seine
Brust pressend: “Einverstanden. Alles, was mir hilft, ist gut.
Fange endlich an!"
    Er stürzte den Inhalt des Bechers, ein harmloses Beruhigungs-
und Aufbaugetränk, herunter. Das Mädchen sah mich mit
großen, vertrauensvollen Augen an. Zakanza drückte den
Schreiber zurück auf das weiße Leinen und schob ein Kissen
unter seinen Nacken. Wir verständigten uns mit Blicken und
drehten ihn auf den Bauch, dann setzte ich den Lähmstrahler an
und betäubte ihn. Wir wuchteten den regungslosen Körper
wieder auf den Rücken zurück, und das Mädchen nahm dem
Schreiber den Brustschmuck ab.
    Da war der zweite Parasit.
    Ich deutete auf Zakanza und sagte erklärend:
    “Er ist kein Arzt, aber mein Freund und zuverlässig. Er
wird mir ein wenig helfen. Wir müssen diesen Hautlappen
wegbrennen. Verhalte dich ruhig. Deinem Geliebten wird nichts
geschehen. Wenn ich dich bitte, mir das eine oder andere zu reichen,
so wirst du es bringen." “Ja, Atlan-Aakener!" hauchte
sie beeindruckt. Ich und Zakanza hatten bereits Übung. Jeder
Griff, jeder Schnitt und alle notwendigen Handlungen gingen schnell
und problemlos ineinander über. Aber diesmal war der Symbiont
nicht krank und fleckig, sondern bräunlich-hautfarben. Er
versuchte sich zu wehren, senkte seine Stacheln oder blattförmigen
Fortsätze tiefer und tiefer in die Haut des Schreibers hinein.
Mehr helles Blut trat aus, als ich mit dem feinen Strahl der
Energiewaffe schnitt und trennte. Eine graue Wolke, die abscheulich
stank, kroch hinauf zur Zimmerdecke. Ich sah die Gefahr: Unterhalb
des Parasiten lagen Kehlkopf,
    Luftröhre und Speiseröhre, die Schilddrüse und
große Blutgefäße. Ich begann unruhig zu werden. Mit
einer Schere schnitt ich ein Fünftel des Parasiten ab und warf
die zuckende Masse in einen hochwandigen Krug voller ätzender
Säure. Zakanza tupfte das Blut ab. Das Mädchen wandte sich
erschrocken zur Seite und zog die Schultern hoch, als würde es
plötzlich frieren. Bnona half uns und sah allem ungerührt
zu.
    Wieder bohrte sich der Strahl in den Symbionten. Das “Ding"
zuckte und bog sich hoch, heftete sich wieder an die aufgerissene und
blutende Haut. Es war ein lautloser Kampf zwischen mir und diesem
fremden, gespenstischen Gegenstand aus Zellmasse, der hier
ausgetragen wurde. Wieder gelang es mir, einen Teil abzutrennen. Der
Rest handelte wie ein lebendiges Wesen, das sich gegen die
Vernichtung wehrte. Immer, wenn meine Scheren und Zangen zupackten,
zog es sich zusammen und verdickte sich, bog sich hoch und

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