PR TB 199 Die Parasiten
helfen, Arkonide. Ich
weiß selbst nicht, wo sich die Spieler und die
Barbaren-Marionetten befinden. Aber ihr alle seid auf dem richtigen
Weg.
Ihr habt es so geschickt angefangen, wie es unter den obwaltenden
Möglichkeiten gegeben war. Weiter so! Ich helfe euch, wo ich
kann. Erinnere dich an deinen Schwur, Atlan! Du wolltest den Planeten
der Barbaren beschützen und die Kultur und Zivilisation fördern.
Zu beidem hast du reichlich Gelegenheit.
Findet also die Spieler, wenn sie noch leben!
Und vernichtet die überwiegende Mehrzahl der Symbionten!
WIEDER HÖRTE ICH DIESES SCHÄDELSPRENGENDE LACHEN.
Erinnerungsfetzen wurden hochgespült. Ich sah Teile meines
bewußten Lebens unter den Barbaren. Von dem Tag an, da der
kleine Kontinent, den man nach mir benannt hatte, versunken war...
eine endlose Kette bis heute. Rasend schnell zogen die Bilder an mir
vorbei. Frauen und Männer, Abenteuer und Kämpfe, Verrat und
Niedertracht, höchste Stimmung und die tiefste
Niedergeschlagenheit von ungezählten Tagen auf dieser herrlichen
und grausamen Welt. Und immer wieder der suchende Blick zu den
Sternen - landete nun ein Schiff, das mich nach ARKON mitnahm?
Abermals neue Erinnerungen an Gegenden, Länder, Sitten und
Menschen aller Art, die meinen Weg gekreuzt hatten.
WIEDER MELDETE SICH DER LOGIKSEKTOR WARNEND:
Deine Stimmung ist gefährlich. Wache aus dem Halbtraum auf!
Deine Visionen sind geeignet, dich mutlos werden zu lassen. Du kannst
nicht überleben, wenn du das gestellte Problem nicht mit deinen
Freunden zusammen löst. Vorsicht! Hör auf zu trinken. Die
Aufgaben, die auf euch warten, sind zu groß, als daß sie
mit Trunkenheit zu lösen oder zu verkleinern wären. Stelle
den Becher weg!
Ich ignorierte den Einwurf, aber der Becher war ohnehin leer. Ich
lehnte mich gegen das dünne Kissen und betrachtete das Gewimmel
unter mir. Immerhin wahrte ich eine bestimmte Haltung; ich schwankte
nicht hin und her oder lallte wie einige der anderen Gäste.
Trotzdem fühlte ich mich nicht wohl. Mein Zustand war zu
vergleichen mit der Stimmung eines Prüflings vor entscheidenden
Qualifikationen; teilweise sicher, teilweise voller Herzklopfen und
voller Komplexe. Irgend etwas erwartete ich, und ich wußte
nicht, ob es eintraf oder nicht.
Ich sagte mir zwar, daß ich bisher alle Abenteuer und
Anfechtungen mehr oder weniger mit heiler Haut überstanden hatte
- aber dieses Wissen half mir jetzt nicht. Mein Überlebenspotential
war erwiesen höher als das der meisten Wesen in dem Teil des
Kosmos, den ich kannte. Ich brauchte also nicht zu fürchten,
während dieser Mission unterzugehen.
Aber ich war, ganz eindeutig, auf Erfolg programmiert!
Und dieser Erfolg stellte sich nicht ein.
Das war es, was mich erschütterte, in der Tiefe meiner
Gedanken und Überlegungen aufwühlte, verunsicherte und zu
einem hilflosen Bündel von Emotionen machte. Ich stand
entschlossen auf und wunderte mich, daß ich nicht umfiel wie
ein Pfahl. Ich stieg vorsichtig die Stufen der Treppe hinunter und
versuchte, geradeaus zu gehen, ohne jemanden umzurennen. Irgendwie
schaffte ich es. Es war nicht der Alkohol - ich hatte keineswegs
zuviel getrunken -, der
mich in diese Stimmung der absoluten Hilflosigkeit versetzte; es
war das Gefühl, in einer ausweglosen Situation festzusitzen.
Ich taumelte hinaus in die Dunkelheit.
Die meisten Öllampen und Fackeln waren heruntergebrannt oder
ausgegangen. Ich setzte mich auf den Rand eines ummauerten Teiches
und starrte hinauf in die kalte Pracht der Sterne. Die scharfen
Gegensätze zwischen der Finsternis und den leicht flackernden
diamantenen Punkten ernüchterten mich fast augenblicklich. Ich
versuchte, eine Konstellation zu erkennen, die mir ARKON zeigte - es
war vergebens. Ich atmete die warme, feuchte Nachtluft tief ein und
merkte, wie sich meine Spannung zu lösen _begann.
Im selben Moment spürte ich Vibrationen und hörte
gleichzeitig ein tiefes Summen.
Das Funk-Armband! meldete sich der Logiksektor.
Ich sah mich schnell um; niemand war in unmittelbarer Nähe.
Ich schob das Gerät von meinem Oberarm herunter, löste den
Kontakt aus und murmelte deutlich hinein:
“Atlan-Aakener spricht. Ich höre, Ptah!"
Ptah-Sokars Stimme war ebenso gedämpft wie meine und sehr
klar. Er sagte gedrängt:
“Höre, mein Freund! Ich habe drei Symbionten gefunden,
oder genauer, drei Menschen, die von ihnen beherrscht werden. Sie
sind allerdings kerngesund. Wir müssen sie irgendwie überlisten.
Ich habe einen wirklich
Weitere Kostenlose Bücher