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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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türmte. Der Gang führte absolut geradeaus und
endete nach zweihundertvierzehn Schritten. Taharka hatte mitgezählt.
    Eine Rampe führte schräg abwärts. Ihre Decke war
schwach erleuchtet; dies war der ferne Lichtschein gewesen. Ihnen
schlug ein pestilenzähnlicher Gestank entgegen. Sie folgten der
Schräge und gelangten in eine Kammer, die wie das Innere eines
Würfels geformt war. An der Decke befand sich eine leuchtende
    Platte. Das Licht ließ die gemeißelten Gestalten an
den vier Wänden deutlich heraustreten; es waren lange Reihen von
schrecklichen Szenen, die zwar in der Manier ägyptischer
Bildhauer ausgeführt, aber dennoch fremd und unbegreiflich
grausam waren. Eine subtile, von bösartiger Direktheit erfüllte
Serie ausgesuchter Scheußlichkeiten bedeckte die Wände.
Erstarrt und atemlos betrachteten Zakanza-Upuaut und Taharka die
dahingeschlachteten Menschen, die Geschundenen, Vergewaltigten,
Geächteten und niedergemetzelten Krieger, die Szenen voller
unverhohlener Grausamkeit. Dann wandten sie sich schaudernd ab. In
ihren Mägen breitete sich ein kaltes und lähmendes Gefühl
aus. Sie gingen durch den schmalen Eingang aus schwarzem Stein.
    Sie sahen sich einer Höhle gegenüber, die so groß
und so hoch wie ein kleiner Tempel war. An den Wänden befanden
sichjeweils zwölf dicke Säulen, zweimal mannshoch und so
dick, daß nur zwei Männer sie mit ausgestreckten Armen
umfassen konnten. Der Gestank wurde noch ätzender und legte sich
auf die Schleimhäute wie der Dampf eines Vulkans. Zwischen den
Pfeilern kam indirektes Licht hervor und beleuchtete eine Szene, die
so aberwitzig unglaublich war, daß sie nicht einmal einen
Ausruf des Erstaunens taten. Die Kammer führte auf eine kleine
Kanzel hinaus, und Zakanza und seine Begleiterin bückten sich
hinter die steinerne Brüstung. Neben ihnen ging eine schräge
Rampe zum Boden des Grabmals, oder was immer es einst gewesen sein
mochte.
    Flüsternd gab Zakanza eine Schilderung dessen an Ptah weiter,
was er gesehen hatte. “Verstanden. Ist es ein Spieler?"
hauchte Ptah-Sokar fragend zurück.
    “Wir können noch niemand sehen." “Ich warte
weiter. Atlan ist gleich außer Gefahr. Ich reiße gerade
die letzten Parasitenfetzen ab." Unrat, verdorbenes Essen,
heruntergefallene Quader und der Schmutz einer kleinen Ewigkeit
bedeckten den Boden. Zwischen aufgebrochenen Kisten und jedem nur
denkbaren Abfall erkannten Taharka und der entsetzte Nubier schmale
Pfade. Hier stand ein gewaltiges Ruhelager, dort war inselartig eine
Herdstelle aufgebaut, auf der etwas grell leuchtete, und aus einem
Kessel stieg grauer Rauch auf. Auf einem steinernen Hocker, der wie
ein menschlicher Umriß geformt war und aus der ägyptischen
Kultur stammte, lagen durchgewetzte Prunkkissen. Geräte oder
schrankartige Maschinen, mit denen Zakanza nichts anzufangen wußte,
standen an den Biegungen der Pfade zwischen dem Gerumpel. Einige
steinerne Sarkophage waren geöffnet worden; weißgefiederte
Falken mit gestutzten Schwingen hackten und zerrten lustlos an den
heraushängenden Binden und den dünnen Knochen. Je länger
sie schweigend und in unnennbarem Entsetzen diese Szene anstarrten,
desto mehr Einzelheiten nahmen sie auf.
    Schließlich entdeckten sie den Bewohner dieses Infernos.
    Es war ein Koloß, völlig nackt, mit der fahlweißen,
fast phosphoreszierenden Haut eines Höhlenbewohners. Er hockte
in einem thronartigen Sessel, über den Teppiche, Felle, allerlei
wallende Stoffe und Bänder geworfen waren, die seine Form fast
unkenntlich machten. Vor ihm befand sich, aus einer monströsen
    Platte und zwei geschlossenen Sarkophagen gebildet, ein Tisch,
viermal so lang und zweimal so breit wie ein Mann. In der Luft über
dieser mit Unrat, Geschirr, Essensresten und flackernden Öllämpchen
übersäten Platte hing etwas, das aussah, als spiegele sich
in der stinkenden Luft das Bild eines Spielzeuglandes mit Flüssen,
Wäldern, Tempeln und Häusern.
    Über diesem Bild schwebten fünf kleine Lichtkugeln.
Immer wieder blitzte es zwischen ihnen auf. Sie vollführten eine
Art dreidimensionalen Reigen in der Luft. Dünne Fäden
erstellten sich binnen Sekundenbruchteilen zwischen ihnen, dem Kopf
des weißhäutigen Wesens und dem Bild. Zakanza legte die
Hand auf die Schulter des Mädchens, zog Taharka zu sich herunter
auf den Boden und sagte flüsternd:
    “Ich muß dich um etwas bitten, oder anders: Ich muß
es dir befehlen. Du mußt gehorchen, Taharka!"
    Sie hob die nackten Schultern und blickte

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