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PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen

PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen

Titel: PR TB 200 Raumschiff Der Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dach blicken
konnte. In Abständen von etwa drei bis vier Metern verliefen
entlang der Wände hölzerne Stege, die mit Steinplatten
belegt waren. Aus den Wänden ragende Tritthölzer führten
von einem Steg zum anderen. Und auf einigen dieser waagrechten
Pfosten sah er Klumpen irgendeiner Masse, die sich zu bewegen schien.
Waren das gallertartige Wesen, die keine bestimmte Gestalt hatten?
    „Hallo!“ rief Michael in den Turm hinauf. „Kann
irgendjemand meine Sprache verstehen?“
    Er war jetzt sicher, daß er es mit vernunftbegabten Wesen zu
tun hatte. Aber er rechnete nicht mit einer Antwort. Um so
überraschter war er, als aus einem viereckigen Bodenschacht in
der gegenüberliegenden Turmecke eine tiefe Stimme erklang.
    „Klar können wir Interkosmo“, sagte von dort
jemand. „Die einen besser, die anderen weniger gut. Es kommt
auf den Zustand der Sprechorgane an. “
    Michael bemerkte aus den Augenwinkeln eine Bewegung über
sich. Als er hochblickte, sah er, wie sich einer der Klumpen von
einer Trittstange löste und in die Tiefe plumpste. Da er
ausgerechnet in der Fallrichtung stand, wich er schnell zur Seite
aus. Aber seine Vorsicht war unbegründet, denn der scheinbar
formlose Klumpen streckte auf einmal einen langen, gummiartig
dehnbaren Arm aus und hielt sich damit an einer der tieferen Stangen
fest. Einige Male hüpfte das Wesen an seinem Gummiarm wie ein
Jo-Jo auf und ab, bis es den Arm wieder eingefahren hatte und sich
zur Stange hochzog. Es rollte seinen Körper um die Stange. Bei
genauerem Hinsehen glaubte Michael sogar ein Gesicht in dem Klumpen
zu erkennen.
    „Bist du jetzt sprachlos, oder was?“ klang es gereizt
aus dem Schacht. „Oder hat dich die Angst stumm gemacht?“
    „Ich habe keine Angst“, behauptete Michael. „Ich
bin nur etwas überrascht, denn ich habe geglaubt, hier Menschen
vorzufinden. “
    „Wir sind Menschen! “ rief das Wesen, das sich in dem
Schacht versteckte. Plötzlich kam Leben in den Turm. Überall
auf den Stegen tauchten die seltsamsten Gestalten auf und stimmten
ein wüstes Geheul an. Michael sah nun, daß viele dieser
Wesen bis zu einem gewissen Grad humanoid waren. Aber alle wiesen sie
Verwachsungen auf, die sie furchtbar entstellten. Und aus dem
Durcheinander von Stimmen war herauszuhören, daß sie sich
alle als Menschen fühlten.
    Mutanten! durchzuckte es Michael. Durch irgendwelche unbekannten
Einflüsse waren diese Menschen derart mutiert, daß sie
kaum mehr als solche zu erkennen waren.
    „Wir sind Menschen!“ klang es von allen Seiten,
oftmals bis zur Unverständlichkeit verzerrt.
    „Ruhe jetzt!“ kam die befehlende Stimme aus dem
Schacht, und das Geplärre legte sich. Die Stimme fuhr, an
Michael gewandt, fort:
    „Du hast gesagt, daß du uns nicht fürchtest.
Bleibst du bei dieser Behauptung?“
    „Warum nicht“, sagte Michael furchtlos. „Ich
habe euch nichts getan und hege keine feindlichen Absichten. Ich bin
nur auf der Suche nach einem Freund, der vor mir hier eingedrungen
ist. Habt ihr ihn gesehen?“
    „Darüber reden wir später“, kam es unwirsch
aus dem Schacht. „Zuerst mußt du uns beweisen, daß
du keine Vorurteile gegen uns hast.“
    „Und wie kann ich das?“
    „Indem du zu uns herabsteigst und dich mit uns an eine Tafel
setzt.“
    Von den Turmgalerien brandete gespenstisches Gelächter auf.
    „Ja, ja, das wollen wir sehen!“ gellte es von allen
Seiten. „Er soll aus denselben Töpfen essen und aus
denselben Krügen trinken wie wir. Das wollen wir sehen!“
    „Das soll eine Mutprobe sein? “ wunderte sich Michael
und ging unerschrocken auf den Schacht zu. Jetzt, wo er wußte,
daß er es mit Geschöpfen zu tun hatte, die nichts
Schrecklicheres zu bieten hatten als ihr deformiertes Äußeres,
konnte ihn nichts mehr überraschen.
    Er erreichte den Schachtrand und sah, wie in etwa zehn Meter Tiefe
eine Fackel entzündet und in eine Öffnung im Boden gerammt
wurde.
    „Komm nur herunter!“ scholl die Stimme herauf. „Die
Tafel ist gedeckt.“
    Michael stellte fest, daß entlang der Schachtwände
Trittbretter spiralförmig in die Tiefe führten und stieg
über diese Wendeltreppe in den Schacht hinab. Als er den Boden
erreichte, blickte er sich um. Er befand sich in einem
katakombenartigen Gewölbe mit niedriger, gewölbter Decke
und einer Breite von etwa zehn Metern. Dieses schlauchartige Gewölbe
war so lang, daß es sich in der Dunkelheit verlor. Keine fünf
Meter von der Fackel entfernt stand ein langer steinerner Tisch,

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