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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war fällig. Ja, am Horizont stand als düstere
Wolke das Schicksal, sogar arbeiten zu müssen - ein Gedanke, der
Hardan Seccar mit Abscheu und Angst erfüllte.
    „Wie lange wird es noch dauern?“
    „Nur noch wenige Minuten“, versprach Seccar.
    Die ANDROMEDA STAR wurde immer langsamer, je näher sie dem
Planeten kam. Noch immer war auf den Bildschirmen von Wanderer nicht
viel mehr zu sehen als ein heller Punkt, der lediglich durch seine
Leuchtkraft auffiel.
    Seccar versuchte sich vorzustellen, wie es dort aussah. Wie lebte
ein Wesen, das über die Ewigkeit gebot? Woran hatte ein
Unsterblicher noch Spaß - ein Unsterblicher, der keinen Körper
besaß?
    So ganz hatte Seccar noch nie begreifen können, was ein
Fiktivwesen eigentlich war, wie es aussah, was es dachte. Es hieß,
ES sei aus der Verschmelzung vieler Bewußtseinsinhalte
hervorgegangen. Ein ganzes Volk habe seinen Körper aufgegeben,
um als Geistwesen weiterzuexistieren.
    Nun, dann hatte ES vermutlich für alten Whisky und junge
Frauen nicht viel übrig. Gemälde und Musik, Ballett, Oper
und Bildhauerei - was konnte ein Fiktivwesen daran noch reizen? Es
schuf sich die herrlichsten Kunstwerke selbst.
    Es hieß - so fingen fast alle Informationen über ES an
- daß ES auch die Zeit manipulieren könne. ES konnte
angeblich in die Zukunft sehen, sogar die Vergangenheit bereisen.
    Seccar versuchte sich vorzustellen, wie grauenvoll langweilig es
sein mußte, alle Endspiele der Vergangenheit auswendig zu
kennen - und desgleichen alle nur denkbaren Endspiele der Zukunft.
    „Armer Kerl“, murmelte Seccar.
    Die Langeweile mußte entsetzlich sein. Für ein Wesen
wie ES konnte es keinerlei Überraschungen mehr geben. ES wußte
alles schon vorher. Keine Aufregungen mehr, keine Überraschungen,
weder angenehme noch unangenehme. Nichts, worauf man sich noch freuen
konnte - aber auch nichts, wovor man sich fürchten mußte.
    Die Vorstellung konnte Alpträume bereiten. Ein Leben in
Ewigkeit, das nur noch aus langweiligen Dingen bestand...
    Die Geschwindigkeit der ANDROMEDA STAR hatte sich weiter
verringert. Wanderer wurde langsam auf den Bildschirmen größer.
Aus dem leuchtenden Punkt wurde eine kleine Scheibe, die sehr langsam
wuchs. Hardan Seccar spürte, wie sein Herzschlag sich
beschleunigte.
    Wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, dann mußte
er sich eingestehen, daß er Angst empfand. Er hatte Angst vor
dem, was auf ihn zukam - die Unsterblichkeit war eine so große
Sache, daß er sich die Einzelheiten gar nicht vorstellen
konnte. Hardan Seccar spürte nur, daß etwas Ungeheures auf
ihn zukam. Er bemerkte, daß seine Handflächen feucht
geworden waren.
    Die Space-Jet näherte sich dem Planeten von der Tagseite.
Inzwischen war aus dem Punkt eine handtellergroße Fläche
geworden. Weiß zeichneten sich Wolken ab, der Hintergrund
zeigte viel Blau, dazwischen Grün und Braun. Die Ähnlichkeit
mit der Erde war nicht zu übersehen.
    „Wanderer!“ murmelte Varn Hister.
    Er setzte sich neben Seccar auf den Sitz des Kopiloten. Unverwandt
starrte der alte Mann auf den Panoramabildschirm, auf dem Wanderer
immer größer wurde. Seine Augen hatten einen fiebrigen
Glanz. Die Hände hatte Hister um die Lehnen gekrallt. Die
Knöchel traten weiß hervor.
    „Kennen Sie Wanderer?“ fragte Seccar.
    „Nein“, sagte Hister. „Aber ich habe in Gedanken
hier viele Stunden verbracht. Ich habe mir diesen Anblick immer
wieder ausgemalt.“
    „Der Anblick kann täuschen“, warnte Seccar.
„Sauerstoffplaneten sehen sich aus dem Weltraum erstaunlich
ähnlich.“
    „Unwichtig!“ wehrte Hister ab. „Wir werden
gleich wissen, ob das da unten tatsächlich Wanderer ist.“
    „Gibt es dafür Beweise?“ Hister lachte
unterdrückt.
    „Ich habe alle Informationen gesammelt“, sagte er.
„Ich habe zusammengetragen, was sich nur in Erfahrung bringen
ließ. Ich habe mit jedem geredet, der Wanderer einmal besucht
hat.“
    „Und?“
    „Wir müssen auf allerlei gefaßt sein“,
sagte Hister. „Wanderer bietet viele Überraschungen, und
das Fiktivwesen hat einen sehr seltsamen Humor. Aber es gilt als
bekannt, daß Wanderer nur für den sichtbar ist, dem ES den
Zutritt gestattet. Für jeden anderen ist die Welt unter einem
Feld verborgen, das kein Ortungssystem durchdringen kann. Und wie
hier zu sehen ist, zeigt sich Wanderer uns in voller Pracht und
Größe.“
    „Nun, wenn das der ganze Beweis ist...“, murmelte
Seccar.
    „Es gibt weitere Hinweise“, stieß Hister

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