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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wissen.
    Varn Hister zuckte mit den Schultern, aber die Bewegung fiel etwas
zögernd aus.
    „Wahrscheinlich lassen wir sie einfach auf Wanderer zurück,
wenn wir wieder starten. Sollen sie doch zusehen, wie sie wieder nach
Hause kommen. Vielleicht hilft ihnen das Fiktivwesen dabei.“
    Seccar glaubte ihm kein Wort. Er war sicher, daß Hister die
beiden Verschleppten ohne Zögern töten würde, sobald
er für sich die Unsterblichkeit gewonnen hatte. Mitwisser, zumal
so prominente, waren für Hister und seine Pläne viel zu
gefährlich, als daß er sich den Luxus hätte erlauben
dürfen, sie am Leben zu lassen.
    Hardan Seccar war kein Fachmann, aber eines war ihm sofort klar:
Niemals würde ein Mann wie Perry Rhodan zulassen, daß
einer seiner engsten Mitarbeiter ermordet wurde und der Mörder
sich ungestraft seiner Tat brüsten konnte; ja, sogar gleichsam
als Belohnung für den Mord unsterblich wurde. Wenn Homer G.
Adams starb, dann hatte der Mörder die Abwehr unter ihrem Chef
Allan D. Mercant auf dem Hals, und das waren Gegner, mit denen sich
Hardan Seccar lieber nicht anlegen wollte. In solchen
Auseinandersetzungen konnten Männer vom Schlage Seccars nur auf
der Strecke bleiben.
    Seccar konzentrierte sich wieder auf seine Instrumente. Der Planet
schien auf den ersten Blick nur sehr langsam näher zu rücken,
aber Seccar wußte, daß dieser Eindruck täuschte. In
Wirklichkeit raste die ANDROMEDA STAR mit drei Vierteln der
    Lichtgeschwindigkeit auf Wanderer zu. Allerdings verringerte sich
diese Geschwindigkeit rapide. Die Triebwerke der Space-Jet arbeiteten
mit Höchstschub, um die Fahrt zu vermindern. Seccar schätzte,
daß eine knappe halbe Stunde vergehen mußte, bis die
ANDROMEDA STAR in einen stabilen Orbit um Wanderer einschwenken
konnte - wenn es Varn Hister nicht vorzog, sofort zu landen. Seccar
warf einen Blick über die Schulter. Hister sah nicht so aus, als
könnte er sich noch gedulden - also würde er einen
sofortigen Landeanflug fordern.
    „Geht das nicht schneller, Seccar?“ fragte Marius
Daponte ungeduldig. „Wir kommen dem Planeten ja überhaupt
nicht näher.“
    „Der Anblick täuscht, Verehrtester“, sagte Seccar
trocken. „Sollten Sie bei dieser Geschwindigkeit sehen können,
wie der Planet größer wird, dann haben Sie noch eine
Sekunde Zeit, ein Gebet zu sprechen. Danach werden Sie nämlich
mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf dem Planeten
aufschlagen und nichts weiter mehr sehen können.“
    „Pah!“ machte Daponte ärgerlich. „Ihr
Piloten nehmt euch immer ungeheuer wichtig, dabei ist an der Sache
kaum etwas dran.“
    „Sie können gerne meinen Platz übernehmen“,
sagte Seccar.
    „Hört auf, euch zu zanken“, knurrte Hister. „Wir
haben jetzt wichtigere Dinge zu tun. Wir müssen beratschlagen,
was wir unternehmen werden, wenn wir erst unsterblich sind. Was haben
Sie für Pläne, Olof?“
    Der hünenhafte Skandinavier kratzte sich hinter dem rechten
Ohr. Er sah ein wenig verblüfft aus; offenbar hatte er sich noch
keine großen Gedanken gemacht.
    „Vielleicht gehe ich in die Wirtschaft“, sagte er.
„Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.“
    Alfrede- Damiani grinste boshaft.
    „Wenn dieses seltsame Wesen uns die Unsterblichkeit gibt,
warum dann nicht auch das Startkapital für eine Unternehmung“,
sagte er. „Ich werde dieses Ding jedenfalls fragen.“
    „Ich glaube kaum, daß Sie damit Erfolg haben werden“,
spottete Seccar. „Aber versuchen Sie es immerhin.“
    Ihm fiel auf, daß die Stimmung an Bord langsam gereizt
wurde. Die Gier hatte nach den Männern gegriffen, die Gier nach
Unsterblichkeit - und nach den Dingen, die nach Ansicht der Männer
ein langes Leben erst kostbar machten: Macht, Geld, Frauen... es gab
da viele Möglichkeiten.
    Für sich selbst wußte Seccar nicht recht, was er sich
wünschen sollte. Er hatte sein bisheriges Leben am Rand der
Gesellschaft verbracht, und die Aussicht, das bis ans Ende seiner
Tage tun zu müssen, wurde alptraumhaft, wenn man sich
ausrechnete, daß dieses Ende wahrscheinlich ewig lange auf sich
warten lassen würde. Ein Unsterblicher als Asphaltläufer?
Undenkbar.
    Seccar konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Vorsichtshalber
beugte er sich über seine Instrumente, damit die anderen die
Grimasse nicht zu sehen bekamen.
    Ihm war plötzlich klargeworden, daß die Unsterblichkeit
ihn zu Dingen zwingen würde, die er bisher weit von sich
geschoben hatte. Er würde seinen Alkoholkonsum drosseln müssen;
neue Kleidung

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