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PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

Titel: PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aussprachen”, berichtete Walty. “Sie
wollten von mir wissen, wie ich es schaffte, praktisch ohne
Zeitverlust zwischen Terra, Aiching auf Rustoner und meiner Farm hin
und her zu pendeln. Ich hatte keine Ahnung, was sie meinten. Als sie
mir dann Spionage und Mord vorwarfen, wurde alles nur noch
unverständlicher für mich. Ich erkannte bloß, daß
ich in der Klemme saß. Ich bat meine ehemaligen Kameraden, Mike
nichts von den Anschuldigungen gegen mich zu sagen. Sie stimmten dem
mit der Begründung zu, daß sie ohnehin Befehl hatten, den
Fall diskret zu behandeln. Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir
zumute war, Billy.”
    Doch, ich konnte es. Walty war ein gebrochener Mann. Von einem
Häufchen Elend zu sprechen, wäre eine maßlose
Untertreibung gewesen. Er war das personifizierte Unglück.
    Er blickte sich auf der Farm um und sagte völlig emotionslos:
“Alles ist in Trümmer gegangen. Wozu noch leben? Otto hat
mir alles erzählt, das heißt, er hat mir die Zusammenhänge
getwilzt. Als ich im USO-Gleiter vom Goshun-See weggeflogen wurde, da
vernahm ich auf einmal seine telepathische Stimme und wußte,
daß er als Unsichtbarer an Bord war. Nachdem er mir alles so
schonend wie möglich beigebracht hatte, twilzte er mit mir
hierher und nahm meine Stelle ein. Offiziell befindet sich Walty
Klackton, ewiger USO-Korporal a.D., unehrenhaft entlassen,
degradiert, verdammt und gedemütigt, in einer Zelle im
Gefängnistrakt von Quinto-Center und wartete auf seinen Prozeß.
Tatsächlich bin ich hier und sehe einem Leben im Untergrund
entgegen. In Wirklichkeit aber bin ich tot.”
    “Laß diesen Unsinn, Walty”, herrschte ich ihn
an. “Wenn du daran glaubst, dann wird alles wieder gut.”
    “Das hat auch Otto gesagt.” Walty blickte sich wieder
um. Dabei murmelte er: “Man würde das Zerstörungswerk
vollenden. Auf Trümmern kann man nicht neu aufbauen. Man muß
alles niederreißen und dann eine neue Basis schaffen, um ganz
von vorne beginnen zu können. Das werde ich tun, Billy, jawohl.”
    Auf einmal war er nicht mehr der Geschlagene, für den eine
Welt zusammengestürzt war. Sein zerknittertes Gesicht zeigte
immer noch Spuren seines Elends, aber es war keine Resignation mehr
darin. Ich maße mir nicht an, ein Menschenkenner zu sein, aber
Walty kannte ich durch und durch.
    Er war auf einmal von einer Kraft durchdrungen, die ich ihm nie
zugetraut hätte, und ich wußte, er hatte mit seinem
früheren Leben abgeschlossen. Der alte Walty Klackton war
gestorben und ein anderer, starker und entschlossener Klackton
erlebte eine Auferstehung.
    “Was du auch vorhast, auf mich kannst du zählen,
Walty!” sagte ich.
    Er klopfte mir auf die kunststoffbeschichtete Schulter, daß
es hohl in mir nachklang.
    “Danke, Billy. Aber bei dem, was ich vorhabe, wirst du nicht
dabeisein”, sagte er. “Ich habe mit dir andere Pläne.
Du wirst hier bleiben und die Stellung halten. Ich habe ein paar
Freunde, die ich jetzt noch nicht einweihen kann. Aber vielleicht
werde ich mir später einmal wünschen, daß sie den Weg
zu mir finden. Wenn sie zu dir kommen, sollst du ihn ihnen weisen.”
    “In Ordnung, Walty. Du bist der Boß. Und was kann ich
deinen Freunden ausrichten?”
    Er schüttelte den Kopf.
    “So einfach kann ich es nicht machen.” Und er erklärte
mir, daß er mich so programmieren wolle, daß ich seinen
wahren Freunden gegenüber die in mir gespeicherte Botschaft
mitteilen würde.
    Er dokterte wieder einmal endlos lange an mir herum, ohne mich zu
desaktivieren, so daß ich alles mitbekam. Aber ich habe keine
Ahnung, was er wirklich mit mir angestellt hat.
    Danach holte er einen prall gefüllten Strumpf aus einem
Hohlraum meines Körpers hervor. Jawohl, es war ein Strumpf,
besser gesagt, ein Socken, und er war vollgestopft mit Banknoten.
Typisch Walty, daß er seine Ersparnisse nicht gewinnbringend
angelegt hatte. Er war eben furchtbar altmodisch.
    “Das soll die Basis für mein neues Leben sein”,
sagte er und hielt den Geldstrumpf hoch. Er blickte sich wieder
wehmütig um. “Aus der Farm wird wohl nichts mehr
herauszuholen sein.”
    Und er hatte recht damit.
    Ein halbes Jahr darauf wurde sie zwangsversteigert, mitsamt dem
Inventar, inklusive mich und zwei meiner Kollegen. Diese hatte Walty
nicht mehr rechtzeitig fortschaffen können. Aber sonst hatte er
alles, woran ihm etwas lag, nach und nach in Sicherheit gebracht. Ich
war oft tagelang mit ihm auf Frosch-, Schaf- und Pferdejagd. Das war
eine schöne Zeit, sie

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