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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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graubrauner Grundfarbe. Eigentlich war
er das einzige an den Methans, das annähernd menschlich wirkte.
Zwei dunkle Augen saßen über den sich unablässig
öffnenden und schließenden Atemöffnungen und dem
breiten, lippenlosen Mund. Seitlich am Kopf saßen große
Gehörmuscheln.
    Die drei Methans brauchten hier keine Schutzanzüge, und
E'Cuuna hatte es als ein Zeichen ihres Vertrauens zu ihm gewertet,
daß sie sie abgelegt hatten. Die Druckanzüge lagen
allerdings griffbereit in einer Ecke ihres Quartiers. Die drei trugen
nun nur ihre silberfarbenen, von roten und blauen Streifen und
Symbolen überzogenen Kombinationen, die nur die Hände und
den Kopf freiließen. In der Beinmitte verschwanden sie unter
schwarzen Stiefeln.
    Zum erstenmal lief E'Cuuna nun bei ihrem Anblick ein Schauer über
den Rücken. Zum erstenmal empfand er jetzt die Fremdartigkeit
dieser Geschöpfe. War er bisher blind gewesen?
    Er schalt sich selbst einen Narren für seine Gefühle. Er
durfte sich nicht von Äußerlichkeiten irritieren lassen.
Die Methans waren als Freunde gekommen
    - als Freunde in der Not. Er hatte keinen Grund, ihnen zu
mißtrauen.
    Wirklich nicht?
    E'Cuuna preßte die Lippen aufeinander. Er war entschlossen,
seine Zweifel auszuräumen, selbst auf die Gefahr hin, die
Besucher zu verstimmen. Wenn sie nichts zu verbergen hatten und so
großmütig waren, wie sie zu sein vorgaben, wurden sie ihn
verstehen müssen.
    Der Regent preßte die linke Handfläche neben dem
Mikrophon gegen die transparente Wand.
    »Ich grüße euch«, sagte er halblaut.
    Einer der drei drückte seine Hand gegen die andere Seite der
Trennwand und sprach ebenfalls ins Mikrophon. Der Translator
übersetzte einwandfrei:
    »Wir grüßen dich, Tay E'Cuuna.«
    Der Regent zog die Hand zurück und nickte.
    »Wir sind überrascht«, kam es aus dem
Lautsprecher. »Wir rechneten nicht mit deinem Besuch, Tay
E'Cuuna. Hat sich etwas ereignet, das wir wissen sollten?«
    E'Cuuna beobachtete die Mundbewegungen des Fremden. Sie waren so
anders! Wieso empfand er das erst jetzt? Hatte die Euphorie sie alle
blind gemacht?
    Er erinnerte sich an die Landung ihres erstes Schiffes, mit dem
auch diese drei »Botschafter« gekommen waren. Das
Entsetzen der Menschen, die den Raumer am Himmel sahen, der keine
Ähnlichkeit mit den Schiffen Olymps hatte. Und mit keiner
anderen Welt als mit Olymp hatte Doomsday noch Kontakt. Dann, nach
den furchtbaren Stunden der Angst und der Ungewißheit endlich
das Aufatmen, als die Botschaft der Fremden über jedes
Kommunikationsgerät auf Doomsday empfangen wurde.
    »Wir sind nicht eure Gegner! Habt keine Angst vor uns! Wir
sind Suchende,
    die den Sprung über das Große Nichts gewagt haben!
Alles, was wir wollen, ist eure Freundschaft!«
    Es hatte wie Musik in den Ohren der Menschen geklungen, die so
plötzlich den einzigen Schutz verloren hatte, der die Freiheit
der Kolonie in Zeiten skrupelloser Machtpolitik der Sternenreiche
gewährleistet hatte - den Schutz Perry Rhodans und des Solaren
Imperiums.
    Hatte dies sie blind gemacht? fragte der Regent sich nun, als er
dem Sprecher der Fremden in die Augen sah.
    Konnten sie gewußt haben, was ein gutes Jahr zuvor in der
Galaxis geschehen war?
    E'Cuuna zwang sich dazu, seine Gedanken zu ordnen.
    »Es hat sich tatsächlich etwas ereignet«, sagte
er. »Die beiden Jäger, die zum Tode verurteilt wurden,
konnten auf bisher ungeklärte Weise entkommen.«
    »Jäger?« kam es aus dem Lautsprecher. E'Cuuna
bedauerte, daß diese Art der Kommunikation verhinderte, daß
aus der Stimme des Gegenübers Emotionen herauszuhören
waren.
    Wußten denn auch die Fremden nichts von Maccabor und seiner
Gefährtin? Von den von ihnen aufgestellten Behauptungen?
    Hatten seine Kommissare sie nicht informiert?
    E'Cuuna wollte nicht mehr um die Sache herumreden.
    »Ihr wißt, daß unsere Jäger in Scharen aus
dem Dschungel fliehen, weil die Mooner angeblich Amok laufen«,
sagte er.
    »Wir wissen es, und wir erklärten schon einmal, daß
kein Grund zur Sorge besteht. Sollten diese Geschöpfe euch
angreifen, so werden wir euch gegen sie beistehen.«
    Schöne Worte, dachte der Regent.
    »Diese beiden Jäger, von denen ich sprach, behaupteten,
daß die Mooner bewaffnet seien und sich auf einen
Generalangriff vorbereiteten - auf einen Krieg gegen uns Menschen.«
    E'Cuuna spürte, wie sein Herz schneller schlug. Vergeblich
versuchte er, Gefühlsregungen auf den Gesichtern der Methans zu
erkennen.
    »Es sollte euch keine

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