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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über das TV-Netz, um die
Bevölkerung zu beruhigen, ohne selbst von dem, was er sagte,
überzeugt zu sein.
    Auch die Hinrichtung der Jäger hatte er akzeptieren müssen.
Die Entscheidung war vorher gefallen. Er, der Regent, mußte nur
sein Einverständnis geben.
    Schweren Herzens hatte er es getan, um jetzt keinen offenen Bruch
mit seinen Vertrauten zu riskieren. Je länger E'Cuuna darüber
nachdachte, desto mehr wurde er sich dessen bewußt, daß
er von ihnen völlig abhängig war. Sie verwalteten den
Planeten und lieferten ihm alle Informationen, Daten und Prognosen,
die er zur Führung der Regierungsgeschäfte brauchte. Sie
befehligten die Schutztruppe und schienen selbst über die
Leibgarde mehr Macht zu haben als er selbst.
    E'Cuuna kam sich vor wie ein Mann, dem man beide Arme
abgeschnitten hatte.
    Und er war fest entschlossen, diesen Zustand zu beenden. Er mußte
wissen, was geschah und warum es geschah. Seine erste dahingehende
Anordnung war gewesen, daß nur noch er selbst Kontakt mit den
Besuchern aus dem Weltraum aufnehmen durfte. Die bisherigen Wachen
vor ihren Quartieren hatte er durch Männer auswechseln lassen,
von denen er wirklich zu wissen glaubte, daß er sich auf sie
verlassen konnte.
    Je näher er seinem Ziel kam, desto unbehaglicher fühlte
sich der Regent. Er mußte sich selbst eingestehen, daß er
letzten Endes dem Todesurteil nur zugestimmt hatte, weil er jede
Verstimmung der Gasts vermeiden wollte. Er brauchte sie. Doomsday
brauchte sie. Ohne sie waren die Tage der Freiheit
    gezählt.
    E'Cuuna erschrak über seine Gedanken. War er denn noch Herr
seiner Entscheidungen - oder waren es schon die Methanatmer? War
seine Angst, sie zu verstimmen, schon größer als sein
Verantwortungsbewußtsein den Menschen gegenüber, die ihn
zu ihrem Oberhaupt gewählt hatten?
    Innerlich aufgewühlt, betrat der Regent den großen
Raum, der genau in der Mitte durch eine Panzerglasscheibe in zwei
ungleiche Hälften geteilt war -eine für Menschen, die
andere für die Gäste, die auch E'Cuuna nur als »Methans«
bezeichnete. Der Name ihres Volkes, den sie ihm genannt hatten, war
ein Zungenbrecher, für menschliche Lippen fast unaussprechbar.
    Drei schwerbewaffnete Wachen zu jeder Seite des Eingangs wichen
zur Seite und grüßten respektvoll. E'Cuuna war schon im
Raum, als er stehenblieb und sich noch einmal umdrehte.
    »Irgendwelche Vorkommnisse?« fragte er.
    »Nein, Exzellenz.«
    »Keiner meiner Kommissare hat versucht, sich Zutritt zu
verschaffen?«
    »Nein, Exzellenz.«
    E'Cuuna nickte nachdenklich und wandte sich wieder den hinter der
Trennscheibe aus nahezu unzerstörbarem Material wartenden drei
Extragalaktikern zu. Sie waren aufgestanden und nahe genug an die
Scheibe herangetreten, daß er sie gut erkennen konnte. Je
weiter sie sich zurückzogen, desto verschwommener wurden ihre
Konturen in den wallenden Nebeln des abgetrennten Teiles des Raumes,
in denen mit viel Aufwand ihre Lebensbedingungen geschaffen worden
waren. Dazu gehörte neben der
Methan-Ammoniak-Wasserstoffatmosphäre eine künstliche
Schwerkraft von 2,1 Gravos. Spezielle, der Körperform der
Methans angepaßte Möbel waren in aller Schnelle
angefertigt worden. Über eine Reihe von Bildschirmen konnten sie
die stündlichen Nachrichtensendungen mitverfolgen. Neben den
Schirmen und anderen Anlagen stand das Gerät, das E'Cuuna in den
letzten Stunden mit die größten Sorgen bereitet hatte:
eine auf ihren ausdrücklichen Wunsch hier aufgestellte
Hyperfunkanlage, über die sie mit ihren Schiffen auf dem
Raumhafen jederzeit Kontakt aufnehmen konnten. Momentan waren keine
ihrer Schiffe dort. E'Cuuna fragte sich mit Unbehagen, ob der Kontakt
mit dem Raumhafen der einzige Zweck dieser Miniaturanlage war.
    Der Sender war von einem ihrer Schiffe geholt worden und völlig
unbekannter Konstruktion. E'Cuuna hatte darauf verzichtet, ihn
untersuchen zu lassen. Das hätte in den Augen der Methans einen
Affront darstellen können, worauf er keinen Wert legte. Nun
fragte er sich, wie groß die Reichweite des Senders war.
    Groß genug, um eine Flotte herbeizurufen?
    Der Regent trat bis dicht vor die Trennscheibe. In Kopfhöhe
befanden sich ein Mikrophon und ein Lautsprecher - auf dieser wie auf
der anderen Seite. Ein Translator war zwischengeschaltet.
    Tay E'Cuuna betrachtete seine Gäste einige Sekunden. Fast
zwei Meter
    groß, hatten sie jeweils vier Arme und ein Paar
säulenartiger Beine. Der runde, haarlose Kopf saß halslos
auf einem massiven Rumpf von

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