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PR TB 208 Welt Am Abgrund

PR TB 208 Welt Am Abgrund

Titel: PR TB 208 Welt Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Astgabel gab sicheren
Halt. Auf den Ästen hätten drei kräftige Männer
bequem schlafen können. Dichtes Laub ringsum bot einerseits
Schutz vor Entdeckung und ließ die drei Menschen auf der
anderen Seite erkennen, was zwanzig Meter unter ihnen vorging.
    Ras hatte sich auf einem der Äste ein Stück
vorgeschoben. Als sie zwischen den Ruinen der Niederlassung standen,
hatte er sich auszumalen versucht, wie die Kolonnen aussehen mochten,
die stadtwärts zogen. Nun sah er seine schrecklichsten Visionen
bei weitem übertroffen.
    Dort unten, auf einer in das Dickicht gebrannten riesigen
Lichtung, saßen, standen und liefen Tausende von Moonern,
zottige Gestalten mit glühenden Augen. Ein Teil von ihnen
gestikulierte heftig und deutete immer wieder in den Himmel. Sie
waren mit Strahlern, Keulen, Lanzen und Messern bewaffnet. Zwischen
Feuern standen die Priester und stimmten nun einen monotonen,
heiseren Gesang an. Am Rand der Lichtung waren Speere
zusammengestellt und Bögen mit prall gefüllten Köchern
abgelegt.
    Und das war nicht alles.
    Aus allen Richtungen kamen weitere Horden heran, um sich hier mit
der Hauptstreitmacht zu vereinen. Die glühenden Augen der
Alptraumwesen leuchteten wie Fackeln in der Dunkelheit. Nur das fahle
Mondlicht beschien die weißen Pelze. Wie lebende Mauern, wie
endlose Riesenschlangen aus roter Glut, zottigem weißen Pelz
und blinkenden Waffen wälzten sie sich durch den Dschungel,
vorangetrieben durch das dumpfe Trommeln, das dröhnend in den
Ohren hallte.
    Ras brauchte nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, daß
es so wie hier an vielen anderen Stellen des Dschungels aussah, rings
um die Städte der Doomsday-Menschen.
    Es waren apokalyptische Bilder. Dies also waren die Feinde der
Kolonisten. Vieles, das Ras kopfschüttelnd hingenommen hatte,
als er sich in der Stadt umsah, verstand er jetzt.
    Er hatte die Fäuste geballt. Wie lange noch bis zum
Sonnenaufgang? Auf wie viele Tausende würde diese Streitmacht
des Grauens bis dahin angewachsen sein?
    Die Menschen in den Städten hatten keine Chance gegen diese
Horden. Viele würden den Verstand verlieren, wenn sie sie aus
dem Dschungel brechen und angreifen sahen. Sie würden ihre
Waffen fortwerfen und rennen.
    Das durfte nicht geschehen. Egal, ob die Mooner in der kommenden
Nacht oder erst später angreifen würden - sie durften die
Städte niemals erreichen!
    Ras kroch zu den Jägern zurück. Er blickte in Staces
Augen und erschauerte. Wie sehr mußte dieser Mann, der so lange
im Dschungel gelebt und oft genug diesem Grauen gegenübergestanden
hatte, nun um seine Beherrschung kämpfen. Noch steckte der
Strahler in Maccabors Gürtel, aber die Finger des Jägers
zuckten.
    Und Sharla bot nun das Bild einer sprungbereiten Wildkatze. Ras
wußte, daß er sie keinen Moment aus den Augen lassen
durfte.
    Plötzlich erstarben die Trommeln auf der Lichtung. Nur noch
aus der Ferne waren sie zu hören, von dort, wo sich weitere
Kolonnen heranwälzten.
    Einer der Priester stand genau zwischen den Feuern und hatte
beschwörend die Arme erhoben. Er begann laut auf die Horden
einzureden.
    Stace lauschte.
    »Können Sie verstehen, was er sagt?« fragte
Tschubai.
    Maccabor bedeutete ihm zu schweigen. Er hatte den Kopf etwas
geneigt und schnitt Grimassen, wenn das ferne Trommeln zu laut wurde.
    Als der Mooner unten auf der Lichtung schwieg und die Trommeln
wieder geschlagen wurden, stieß Maccabor eine Reihe von Flüchen
aus. Sharla hatte alle Farbe aus dem Gesicht verloren.
    »Sie werden die Nacht abwarten und dann angreifen«,
bestätigte er die Vermutungen des Teleporters. »In uns
sahen sie ihre Götter, die gekommen waren, um sich davon zu
überzeugen, daß sie soweit sind. Außerdem hat der
Kerl«, Maccabor deutete auf den Priester hinab, »soeben
eine neue Botschaft der angeblichen Götter erhalten. Heute abend
wird der Regent vor dem Regierungspalast angeblich eine wichtige
Botschaft verkünden. Alle Bewohner der Hauptstadt sollen dazu
aufgerufen werden, zum Palast zu kommen. Dann brauchen die Mooner nur
die verstärkten Wachen an den Stadtmauern zu überwältigen,
und der Weg für sie ist frei.«
    Ras pfiff leise durch die Zähne.
    »Sie stehen also in direktem Kontakt mit den Fremden. Die
Priester müssen Funkgeräte haben. Vermutlich bekamen sie
sie auf die gleiche Weise wie die Strahler.«
    »Er sagte auch, daß die Götter zum erstenmal
leibhaftig erschienen seien.«
    Ras nickte.
    »Dann bestand der Funkkontakt schon seit den

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