PR TB 210 Das Rote Leuchten
seine
ertrusischen Leibwächter an. Die beiden Riesen griffen zu ihren
Energiestrahlern und schossen.
Alhad Besk aber erwies sich ihnen überlegen. Seine rechte
Hand fuhr unter seine Jacke und zog einen Energiestrahler hervor.
Seine Bewegungen waren so schnell, daß sich die Konturen
verwischten. Er feuerte auf die beiden Ertruser und tötete sie,
entging jedoch den Energiestrahlen aus ihren Waffen nicht ganz. Die
sonnenhellen Strahlen streiften ihn am Kopf und an der Hüfte.
_ _ • •
Edmon Blisters Augen weiteten sich vor Überraschung. Er sah,
wie die Energiestrahlen Körpermasse hinwegrissen und darunter
Kunststoff- und Stahlteile freilegten. Die Hitze versengte die
organische Masse und fetzte sie wie eine Maske hinweg.
Fassungslos blickte der Expansionsminister auf die stählerne
Halbschale, die aus der vergehenden Biomasse auftauchte. Er sah
gedruckte Schaltungen und Mikrochips, und er erkannte, daß er
die ganze Zeit mit einem Roboter verhandelt hatte.
Entsetzt schrie er auf, als sich die Waffe des Automaten auf ihn
richtete. Flehend streckte er die Arme aus, um den Tod abzuwehren,
doch Alhad Besk kannte keine Gnade. Er schoß.
Edmon Blister stürzte neben den beiden Ertrusern auf den
Boden. Die Wissenschaftler waren aufgesprungen. Sie flüchteten
bis an die Wände des Konferenzraums. In panischer Angst
beobachteten sie den Roboter, der seine Waffe mit solcher Wucht von
sich schleuderte, daß sie die Wand durchbrach.
Damit nicht genug.
Alhad Besk brüllte wie ein Tier. Er raste plötzlich los
und rannte mit wirbelnden Fäusten etwa zwei Meter neben der
Tür gegen die Wand. Die Kunststoffverkleidung zersplitterte wie
dünnes Glas, und der gehärtete Beton zerplatzte, als sei
eine Bombe eingeschlagen. Der Roboter stürmte durch die Wand auf
den anschließenden Gang hinaus.
„Er ist verrückt geworden", sagte einer der
Wissenschaftler stöhnend. „Die Hitze hat die Positronik
beschädigt."
„Weg hier", rief eine junge Frau. „Der läuft
Amok. Wir müssen raus."
Kopflos rannte sie zur Tür, öffnete sie und flüchtete
aus dem Haus in die Dunkelheit hinein. Die anderen Wissenschaftler
folgten ihr. Sie hatten gesehen, wie unglaublich schnell der Roboter
reagierte, wenn er angegriffen wurde, und daß er Titanenkräfte
entwickelte. Keiner dachte daran, sich ihm entgegenzuwerfen und ihn
aufzuhalten.
Sinclair Marout Kennon stand auf der Sitzfläche eines Sessels
und bediente die Tasten des Hauptcomputers.
„Das Programm wird gelöscht", erklärte er,
„und nie -mand wird merken, was los ist, bevor es zu spät
ist. Damit wäre das Projekt E am Ende."
„Sie haben eine Bombe", erwiderte Tekener. „Und
das könnte genau eine zuviel sein. Wir müssen sie
beseitigen."
Kennon schüttelte den Kopf.
„Ausgeschlossen. Wir wissen nicht, wie sie funktioniert.
Wenn wir einen Fehler machen, stürzt Xexter in sich zusammen."
„Und wir auch", ergänzte Tekener. Er blickte sich
flüchtig in der Zentrale um, ohne etwas zu entdecken, was er
hätte erledigen müssen. ,Kommen Sie allein zurecht?"
„Selbstverständlich”, erwiderte der Verwachsene.
„Gehen Sie nur, und sehen Sie sich nach der Bombe um. Irgendwo
in der Nähe muß das Hauptlabor sein. Vielleicht finden Sie
dort etwas. Ich brauche noch etwa zwanzig Minuten, bis , ich alle
Programme und die gespeicherten Informationen gelöscht habe.
Danach werde ich mich in dem mit BB gekennzeichneten Raum umsehen.
Ich vermute, daß dort einige Speicherkristalle aufbewahrt
werden, die als Reserve für den Fall dienen, daß hier
etwas passiert. Dafür benötige ich ungefähr eine halbe
Stunde. Sie haben also fast eine Stunde Zeit.”
„Okay. Ich bin in etwa einer Stunde zurück.”
Der Galaktische Spieler verließ den Computerraum in dem
Bewußtsein, daß Kennon alle Arbeiten erledigen würde,
die notwendig waren, die Forschungsanstrengungen der xexterischen
Wissenschaftler zunichte zu machen.
Sinclair Marout Kennon konzentrierte sich auf die komplizierten
Schaltungen. Er mußte äußerst vorsichtig vorgehen
und konsequent logisch denken, wenn er keinen Alarm auslösen
wollte. Ein einziger Fehler konnte schon die Abwehrkräfte der
Forschungsanstalt herbeirufen, und er wußte, daß diese
nicht lange fragen, sondern sofort zuschlagen würden. Nach allen
Erfahrungen, die er bisher auf Xexter gesammelt hatte, machte er sich
keine Illusion darüber, was das bedeutete. Von dem
diktatorischen System Alhad Besks waren Menschen schon wegen
wesentlich geringerer
Weitere Kostenlose Bücher