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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter; in den Flammen verkohlte das Fleisch. Der Feind
sollte nicht frühzeitig informiert werden, daß man ihn
gesehen hatte. Die Frauen brachten ihre Kinder in die Hütten und
kehrten dann bewaffnet mit Knüppel und Messer zurück,
offenkundig entschlossen, nach Kräften in den Kampf
einzugreifen. Die Männer mühten sich derweil ab, den
Eingang der Höhle abzuriegeln. Es würde ihnen wenig nützen,
das wußte Kamee. Die Shakootees konnten die Terraner mühelos
aushungern. Wenn sie das taten, war das Spiel gewonnen - es ging nur
noch um die Zeit, um mehr nicht.
    ,,Los, kommt!"
    Cavus zerrte Kamee hinter sich her. Yigael und Shaktar tauchten
auf, sie hatten sich mit Waffen versehen. Und wie aus dem Boden
gewachsen standen plötzlich auch die beiden anderen auf dem Plan
- Dagai und Ertequin, auch sie bewaffnet.
    Die kleine Gruppe setzte sich' in Bewegung. Cavus bildete die
Spitze, und er fand sich trotz der Dunkelheit erstaunlich gut
zurecht. Der Mond verschwand minutenlang hinter dichten Wolken, und
in dieser kurzen Zeitspanne setzte sich die Gruppe von den anderen
Terranern ab. Kamee spürte ein paar Augenblicke lang ein heißes
Gefühl der Scham - war es nicht feige, die Terraner in diesem
Kampf einfach im Stich zu lassen? Dann aber sagte sie sich, daß
dieser Kampf aussichtslos war - ihn zu verlängern hätte
bedeutet, ihn noch grausamer und blutiger zu machen. Er würde
ohnehin mehr als genug Opfer kosten.
    ,,Hier entlang", murmelte Cavus. „Vorsicht, der Pfad
ist sehr schmal."
    Kamee schluckte. Eine Bergwanderung in tiefer Dunkelheit? Der
Gedanke allein war furchteinflößend.
    Niemand kümmerte sich um sie. Cavus schritt einfach voran,
und er faßte Kamee' die unmittelbar hinter ihm ging, an der
Hand und zog sie ohne Mühe hinter sich her. Kamee wiederum hatte
die rechte Hand von Reginald Bull umklammert.
    Der Weg war tatsächlich sehr schmal - stellenweise nur so
breit, wie ein großer Fuß lang. Aber Kamee empfand zu
ihrem eigenen Erstaunen sehr wenig Angst - vielleicht lag es daran,
daß sie zur Linken den sicheren Fels wußte, an dem sie
sich festhalten konnte.
    Der Weg ging ziemlich steil in die Höhe. Ab und zu blieb
Cavus stehen und entfernte sehr behutsam und vor allem mit
größtmöglicher Lautlosigkeit ein Stück Fels vom
Weg, das einer der anderen vielleicht herabgestoßen und in eine
polternde Steinlawine verwandelt hätte. Kamee sah nach dem Mond.
Er war nur sekunden-lang zu sehen. Immer wieder kamen Wolken
herangejagt und hüllten die Landschaft in Dunkelheit.
    Unter den Kletterern wurde es plötzlich laut. Wütende
Schreie waren zu hören, Schmerzenslaute. Ein Feuer loderte
plötzlich auf - unmittelbar hinter dem Eingang zum Tal. ,,Sind
das die Shakootees?" fragte Kamee in einer der kurzen Pausen.
    ,,Weiß nicht", knurrte Cavus. ,,Sei still - in solchen
Nächten trägt der Schall sehr weit. Man könnte uns
hören."
    Im Tal wurde es immer lauter. Offenbar leisteten die Terraner den
angreifenden Shakootees erbitterten Widerstand, und es sah fast so
aus, als wären sie fähig, den ersten Angriff der Shakootees
zurückzuschlagen.
    Dann aber wurde etwas sichtbar, was die Moral der Verteidiger
schlagartig zum Zusammenbruch bringen mußte.
    Überall in den Felswänden' die das Tal begrenzten,
flammten Fackeln auf.
    ,,Sie haben sich abgeseilt", murmelte Cavus. „Undjetzt
haben sie ihre Fackeln angezündet." Aus dem Tal selbst
klang ein schmerzliches Stöhnen zum Himmel. Die Terraner hatten
begriffen, daß sie verloren waren - von vorn und hinten
zugleich angegriffen, hatten sie keine echte Möglichkeit mehr,
diesen ungleich gewordenen Kampf siegreich zu beenden. Aus dem Tal
erklang Wutgeheul, dann die triumphierenden Rufe der Shakootees.
    ,,Sie sind euch gefolgt", stellte Bully keuchend fest. „Eurer
Gewährsmann hat euch verraten -wir waren der Köder, den ihr
in eure eigene Falle geschleppt habt."
    „Möglich", knurrte der wortkarge Cavus. ,,Aber
unwichtig. Geht weiter."
    Höher und höher schlängelte sich der Pfad am Fels
entlang. Die Lichterketten der Fackelträger lag bald unterhalb
von Kamee' zudem drangen die Fackelträger immer tiefer in das
Tal ein. Schon brannte eine der elenden Hütten. Es war nicht
schade um ein so schäbiges Bauwerk, dachte Kamee einen
Augenblick lang. Wenig später bereute sie den Gedanken - ihr war
eingefallen, wieviel Mühsal und Arbeit gerade in einem so
primitiven Bauwerk steckte, wie vielen Wünschen und Hoffnungen
es ein Zuhause gewesen war.
    ,,Hier bleiben

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