PR TB 214 Kosmischer Grenzfall
Nektarrausches. Klackton fügte
hinzu: “Und gib mir bitte einen Lagebericht, damit ich mich mit
der Materie vertraut machen kann."
“Wie war das?" erkundigte sich Annemy. Ich soll dich
darüber informieren, was du bei der Lagebesprechung beschlossen
hast, obwohl ich gar nicht dabei war?" Klackton sah sie
entgeistert an und sagte:
“Aber, Annemy, ich erinnere mich doch an gar nichts mehr.
Ich habe doch keinen blassen Dunst..." Er verstummte und sah
mich an. Dabei erhellte sich sein Gesicht, und er rief: “Sie
waren doch dabei, Edelmann Sharp - Gerry! Sie müssen doch
zumindest die wichtigsten Punkte unserer Diskussion behalten haben
... Nein?" Er sank in sich zusammen, als er meinen bedauernden
Gesichtsausdruck sah, und wagte es nicht, seine Gefährtin
anzusehen.
“Ja, wenn das so ist...", murmelte er zerknirscht,
schöpftejedoch sofort wieder neue Hoffnung, als die Tür
aufging und das Pelzwesen vom Volk der Ottomanen eintrat. Klackton
rief erfreut: “Otto, du kommst zum richtigen Zeitpunkt. Du
warst doch bei der Lagebesprechung dabei und kannst uns sicher
Auskunft darüber geben, was herausgekommen ist."
Ottos Mopsgesicht wirkte noch mürrischer als sonst, als er es
uns zuwandte.
“Für mich hat sich dabei nur ergeben, daß ich
meinen Twilz eingebüßt habe", sagte das Pelzwesen.
“Und ich kann nur hoffen, daß es nicht für immer
ist. Was ist dir eigentlich eingefallen, Walty, uns dieses teuflische
Getränk vorzusetzen?"
“Wenn ich wüßte, was mir eingefallen ist, dann
wäre ich jetzt nicht so ratlos", erwiderte Klackton. “Kann
uns denn niemand sagen, was wir angestellt haben? Was ist mit unseren
beiden Passagieren? Dem Xenologen Lothar Pilgram und Fürst Orel
Lavord?"
“Ich habe bereits angeordnet, daß sie hergebracht
werden", sagte Annemy und lächelte spöttisch. “Aber
erwarte dir nicht zuviel von ihnen, beide hatten auch einiges intus."
“Es ist eine Schande", sagte Otto. “Ich twilze
nicht einmal, daß ich nichts twilzen kann."
“Vielleicht hilft es Ihnen, Walty", sagte ich in die
folgende Stille, “daß Sie unbedingt Ihren Gauchoroboter
Billy umprogrammieren wollten. Ich weiß zwar nicht, ob sie es
tatsächlich taten, aber Sie warenjedenfalls sehr entschlossen."
“Billy!" rief Klackton aus, als sei das ein Zauberwort,
dessen Nennung allein genüge, um alle Probleme zu lösen.
“Natürlich, der gute alte Billy the Kid ist der Träger
des Geheimnisses. Es kann nur so gewesen sein, daß ich meine
eigene Unzulänglichkeit erkannte und darum meinen treuen
Gauchoroboter als Protokollführer heranzog."
“Abwarten!" sagte Annemy skeptisch.
Es dauerte nicht lange, bis einer der Klacktoner eintrat und das
Erscheinen der beiden Passagiere und des Gauchoroboters meldete.
“Herein mit ihnen!" verlangte Klackton überschwenglich.
Seine Laune sank aber rasch wieder auf den Tiefpunkt, als der
Xenologe Lothar Pilgram entschlossen auf ihn zukam, sich vor ihm
aufbaute und mit zorniger Stimme zu wissen verlangte: “Was sind
das für Methoden, Fürst Thor Pedo! Ist das eine neue Art
der Gehirnwäsche, die Sie anwenden, um sich Leute gefügig
zu machen und sich ihres Wissens zu bemächtigen?"
Klackton wich vor ihm zurück.
“Wollen Sie damit sagen, daß Sie sich an nichts mehr
erinnern können, was im Zusammenhang mit dem Lamarone-Problem
steht, Professor?" erkundigte er sich. “Fragen Sie nicht
so scheinheilig", erwiderte Pilgram barsch. “Sie wissen
das sehr genau. Und mir ist klar geworden, daß Sie mich meines
Wissens nur beraubt haben, um den Erfolg für sich allein
einheimsen zu können."
“Sie tun Klack-Klack unrecht, Professor", schaltete
sich Annemy ein. “Der Fall ist komplizierter. Es scheint nun,
daß unser aller Hoffnung auf Informationen über das
Lamarone-Problem bei Fürst Orel Lavord ruht."
“Meint ihr mich?" erkundigte sich der Freifahrerfürst
und blickte herausfordernd in die Runde. Er kicherte und fügte
hinzu: Die Wahrheiten, liebe Freunde, alle Wahrheiten, liegen im
Nektar. Prost!"
Er griff in seine Innentasche, holte ein flaches Fläschchen
hervor und tat daraus einen langen Zug. Annemy sprang hinzu, entriß
es ihm und roch daran. Dann stellte sie naserümpfend fest:
“Das ist gegorener Nektar! Wie sind Sie dazu gekommen, Fürst
Lavord?"
“Und wenn Sie mich foltern - ich verrate meine Quelle
nicht", sagte der Freifahrerfürst standhaft. “Aber
seien Sie unbesorgt, solange ich mit Nektar versorgt werde, braucht
Ihnen allen nicht bange zu sein. Das
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