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PR TB 215 Der Genetische Krieg

PR TB 215 Der Genetische Krieg

Titel: PR TB 215 Der Genetische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Ehrenkodex der Siganesen aber schlecht",
erwiderte Carilda. “Sie würden ihre Gäste niemals
belauschen, sondern im Gegenteil Maßnahmen ergreifen, um sich
davor zu schützen, zufällig etwas mitzuhören. Da sie
Ultrahörer sind, haben sie mit Sicherheit die Wände und
Türen dieses Raumes massiv schalldicht isoliert."
    “Dann schäme ich mich noch mehr", meinte Lwellyn.
    “Grundlos!" entgegnete Carilda. “Wir wollen
schließlich auch den Siganesen helfen. Mit ihrem derzeitigen
Hauptproblem meinte Vainer sicher die Riesenwuchsgeschichte ..."
    “Ja, und dieser Sache möchte ich zuerst auf den Grund
gehen", erklärte Lwellyn. Er drehte sich mit seinem Sessel
so herum, daß er die Kontrollen des KOM-Pultes vor sich hatte,
studierte sie eine Weile und ließ seine Finger anschließend
über zahllose Sensorpunkte fliegen.
    Auf dem Bildschirm über dem Pult erschienen Zahlengruppen,
Symbole und Klartextaussagen in schnell wechselnder Folge. Lwellyn
ging das Problem keineswegs direkt an, denn er konnte sich denken,
daß die Siganesen den Speicher, der Informationen über
ihre Riesenwuchskatastrophe enthielt, durch Sperrschaltungen
gesichert hatten.
    Er umging diese Schwierigkeit, indem er scheinbar wahllos
Informationen über Kulturgeschichte, Verkehrsprobleme, den
interstellaren Handel, die bildenden Künste, das
Steueraufkommen, die Wohnraumbewirtschaftung, die Energieversorgung,
die Wettersteuerung, den Raumschiffsbau, den Absatz von
    Düngemitteln und die politische Einflußnahme auf die
Preisentwicklungen abfragte.
    Nach anderthalb Stunden drehte sich alles in Carildas Kopf.
Lwellyn aber wirkte noch vollkommen frisch, als er sagte:
    “Das Bild ist eindeutig. Siga steuert einer Katastrophe
entgegen. Das Steueraufkommen aus der Landwirtschaft ist während
der letzten Wochen fast auf null zurückgegangen, ebenso der
Absatz von Düngemitteln. Dafür werden die Summen, mit denen
zahlreiche Endprodukte aus landwirtschaftlicher Erzeugung im Preis
niedrig gehalten werden, immer größer. Das alles verrät,
daß die Agrostädte Sigas vor dem Ruin stehen, daß
die Versorgung mit Lebensmitteln immer unzureichender wird - und zwar
nicht nur die Versorgung mit pflanzlichen Produkten, sondern auch die
mit Milch, Fleisch und Eiern, denn um tierische Produkte zu erzeugen,
braucht man pflanzliche Futtermittel.
    Die Verkehrsprobleme dagegen schwinden mehr und mehr, ein Zeichen
dafür, daß kaum noch Siganesen Geld für die
Finanzierung von Privatfahrzeugen übrig haben. Aus dem gleichen
Grunde ist der Bau von Wohnraum auf ein Minimum abgesunken. Die
Katastrophe dürfte vor etwa zwei Monaten erkennbar geworden
sein."
    “Das ist schrecklich!" sagte Carilda. “Die armen
Siganesen!"
    “Und die armen Ertruser", ergänzte Lwellyn. “Ich
frage mich nur, warum die staatliche Förderung des
Raumschiffsbaues eingestellt wurde, während gleichzeitig immer
riesige Summen für das Projekt Blitz auftauchen. Da diese
Staatsausgaben sich bei der Raumfahrtindustrie als Einnahmen
wiederfinden, kann es sich doch nur um die Konstruktion und den Bau
eines Raumfahrzeugs handeln, eines sehr teuren übrigens."
    “Vielleicht sollen Teile der Bevölkerung zu einem
anderen Planeten evakuiert werden?" überlegte Carilda laut.
    “Es wäre ein Tropfen auf den heißen Stein",
meinte Lwellyn.
    Abermals huschten seine Finger über Sensorpunkte, und
abermals erschienen auf dem großen Bildschirm Zahlengruppen,
Symbole und Klartextaussagen.
    Eine Dreiviertelstunde später stand Lwellyn auf. Seine Miene
wirkte düster.
    “Sperren bei Informationen über Entwicklung und
Produktion von Nukleargerät, unter das auch Atomwaffen fallen",
sagte er bedrückt. “Sperren bei Informationen über
genetische Forschung und Virusforschung, desgleichen bei
Waffenentwicklung und -produktion. Das spricht doch Bände!"
    “Wie meinst du das?" erkundigte sich Carilda
ahnungslos.
    “Ich fürchte, bei Projekt Blitz handelt es sich um die
Entwicklung und Anwendung von hyperlichtschnellen Waffenträgern,
die atomare und bakteriologische beziehungsweise virologische
Kampfmittel transportieren und
    einsetzen sollen - kurz gesagt, um einen massiven
Vergeltungsschlag Sigas gegen Ertrus."
    Lwellyn rang die Hände.
    “Ich wünsche mir, ich irre mich, aber es sieht gar
nicht danach aus."
    “Diese liebenswerten, friedfertigen und freundlichen
Siganesen sollen so etwas tun!" erwiderte Carilda tonlos. “Nein,
das kann ich mir nicht vorstellen!"
    “Das friedfertigste Wesen wehrt

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