PR TB 216 Welt Der Flibuster

von ihnen ist wahrscheinlich schon in das
Höhlensystem eingedrungen.”
    “Verdammt”, schimpfte Tobbon. “Wie konnten die
so schnell hier sein?”
    “Sie machten es wie wir.” Simudden lachte sarkastisch.
“Sie haben unser Gespräch mit Kayna mitgehört und
sofort geschaltet. Von ihrem Stützpunkt aus ist es näher
hierher.”
    Über den hohen Baumwipfeln tauchte die JERSAN-22 auf. Das
kleine Schiff war in einen orangeroten Schutzschirm gehüllt,
dessen Struktur den Flibustiern unbekannt war. Es eröffnete ohne
Warnung das Feuer auf den Shift.
    Mit seinen zehn Metern Länge war das Fahrzeug der Flibustier
nur etwa halb so lang wie die JERSAN-22. Durch das Stummelflügelpaar
besaß der Shift aber eine größere Wendigkeit bei
einem Kampf auf engstem Raum.
    Der erste Schuß der Orbiter prallte wirkungslos an dem
HÜ-Schirm ab. Treffner zog den Shift schnell zur Seite und etwas
in die Höhe, so daß Tobbon freies Schußfeld bekam.
    Der Epsaler landete einen Volltreffer, aber der orangerote Schirm
der Orbiter schluckte die Energien mühelos.
    “Den knacken wir nicht”, brummte Tobbon. “Es sei
denn, uns fallt etwas Besonderes ein.”
    Die beiden Fahrzeuge kurvten über der Lichtung. Jeder konnte
von Zeit zu Zeit einen Treffer anbringen, aber die Defensivwaffen
beider waren so stark, daß ein Erfolg auf keiner Seite absehbar
war.
    Das Blatt wendete sich erst, als plötzlich eine Gruppe
Orbiter zwischen den Felsen auftauchte. Treffner bemerkte sie zuerst
und warnte die anderen.
    Ein schwerer Schock erschütterte den Shift. Das Metall begann
zu ächzen.
    “Die da unten haben eine Waffe, die uns gefährlich
wird.” Simudden unterstützte den Kampf mit Hilfe seiner
Meßgeräte. “Sieht verdammt nach einer
Antimateriekomponente aus. Ich empfehle, daß wir uns absetzen.”
    Der Ara hatte schon eine Kurve geflogen. Er hielt jetzt direkt auf
die Felsgruppe zu. Als er Simuddens Warnung vernahm, riß er
instinktiv den Shift zur Seite. Die Aggregate der
Andruckneutralisatoren heulten verdächtig auf. Die Geräte
wurden für einen Moment überlastet.
    Aber seine Maßnahme erwies sich als richtig. Ein glühender
Energiestrahl schoß an dem Shift vorbei. Dicht hinter ihnen gab
es eine heftige Explosion. Die
    Druckwelle war so stark, daß der Shift zwischen die über
einhundert Meter hohen Bäume gerissen wurde. Draußen
splitterte das Holz.
    Der Shift verkeilte sich zwischen den Bäumen. Er rutschte
noch ein Stück nach unten, dann saß er gänzlich fest.
    “Raus hier!” brüllte Tobbon. Seine Faust hieb auf
den Öffnungsmechanismus der Schleusen.
    “Der HÜ-Schirm steht noch”, sagte Simudden. “Ich
bleibe hier.”
    Tobbon und Treffner kletterten nach draußen. Das Geäst
war so dicht, daß sie ohne Mühe die restlichen 20 Meter
bis zum Erdboden klettern konnten.
    Über ihnen zischte noch einige Male der Feuerstrahl des
Orbiterschiffs in den dichten Wald. Dann herrschte Ruhe.
    “Da geht es zur Lichtung.” Der Epsaler deutete mit
seinem schweren Impulsstrahler von vorn.
    Die beiden Männer kämpften sich durch das Dickicht.
Wenig später erreichten sie die Lichtung. Sie gingen zunächst
in Deckung.
    Hoch über der freien Fläche stand die JERSAN-22. Sie
feuerte jetzt auf die Felsengruppe, die sich unter heftigen
Explosionen allmählich auflöste.
    Zwischen dem Staub und den Trümmern schwebte der Schatten. Er
streckte einzelne Fühler aus, die die davonrennenden Orbiter
erreichen wollten. Wenn dies dem Schatten gelang, stürzte der
betreffende Orbiter leblos zu Boden.
    Mit Hilfe einer kleinen Plattform, die jeweils vier Orbiter
aufnehmen konnte, retteten sich diese in ihr Schiff.
    “Wir halten uns da ‘raus”, sagte Tobbon. “Der
Schatten verteidigt seine Höhle. Er wird die Orbiter
vertreiben.”
    So wie der Epsaler es vorhergeahnt hatte, entwickelte sich die
Sache auch. Verwunderlich war nur, daß der Schatten den
Orbitern nicht folgte. Er hing über den Resten der Felsengruppe,
als gelte es, ein Heiligtum zu schützen.
    Als die letzten überlebenden Orbiter in der JERSAN-22
verschwunden waren, drehte das kleine Keilschiff schnell ab und
verschwand.
    “Der Shift”, sagte Tobbon. “Es gibt viel für
uns zu tun.”
    “Der Schatten wird uns Schwierigkeiten machen”, meinte
Treffner.
    Tobbons Armbandfunkgerät summte. Es war Simudden.
    “Mir ist nichts passiert”, sagte der Hyperphysiker.
“Ich lege jetzt die Energien nach draußen. In wenigen
Minuten habe ich den Shift frei.”
    “Gut, Panika. Der