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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mannigfache Tod durch
räuberische Riesenbestien. Ich werde euch helfen und Schiffe
bereitstellen, Wagengespanne und Helfer. Es sind tausendmal Tausende
von Menschen, die dieses Orakel erfahren müssen."
    Die Macht der Stimme war groß. Ich spürte, wie sie uns
Stärke und Selbstbewußtsein vermittelte. Der Nebel
kletterte höher und begann schwach zu leuchten. Er wurde jetzt
gelblich, und obwohl er Teile der Gestalten verhüllte, konnte
ich die Helme und die Rüstungen sehen, die bärtigen
Gesichter, die Körper der Frauen. In der Mitte der Grotte stand
eine dunkelhäutige Frau mit schmalem, fast ägyptischem
Kopf, fast so groß wie ich. Sie trug
    ein kurzes Wams, knieehohe Stiefel und einen kurzen Rock. Auf der
Haut sah ich eine Unzahl kleiner, leuchtender Punkte, die wie
Ornamente aus Perlenschnüren aussahen. Ein Nebelschwaden
verschluckte sie; war dies Charis, die „Anmut", nach den
Sagen namensgleich mit der Gattin des Vulkangottes? Wieder sprach das
Orakel zu uns.
    „Ihr seid meine Werkzeuge. Die Boten des Orakels von Sais,
unantastbar und mächtig. Ihr werdet bald auseinandergehen, aber
jeder von euch wird immer wieder die Spuren der anderen kreuzen.
Warnt jeden! Sorgt dafür, daß die Herrscher ihre Boten ins
Umland schicken.
    Zwingt sie, zu handeln. Zwingt sie mit Mirakeln, dunklen Worten,
Beschwörungen und Drohungen! Was euch einfällt, kann
nützlich sein; jedes Mittel ist recht. Es ist die Herrschaft des
Orakels, von der diese eure Welt gerettet oder in den abgrundtiefen
Tod gestürzt werden kann. Handelt so, als wäret ihr ebenso
gefährdet wie alle anderen Menschen. Ihr seid nämlich
ebenso
    gefährdet. Euch tötet die Flutwoge ebenso schnell wie
die anderen. Die Bestien des Welteneilands werden euch genauso
zerfleischen wie alle anderen Menschen entlang der Küsten und
tief hinein ins Land."
    Ein fauchender Windstoß fuhr durch die Höhle. Der gelbe
Nebel wurde durcheinandergewirbelt und zur Seite getrieben. Tiefgrün
schillernder Nebel, der narkotisch zu riechen begann, quoll aus
verborgenen Öffnungen. Wieder starrte ich Charis an, die einige
Schritte zur Seite gemacht hatte und mir das Profil ihres Gesichts
und das weitaus aufregendere des Körpers zuwandte. Die
Perlenlinien auf ihrem Körper glimmten aufregend. Ein neuer
Wirbel des grünen Rauches verschluckte das auffallende Bild.
    „Ihr werdet heute noch an eure Aufgaben gehen. Jeder weiß,
was zu tun ist, wo und auf welche Weise. Das Orakel wird euch in alle
Richtungen zerstreuen, anjeden Punkt der Küste schwemmen, in
zahllose Abenteuer und Gefahren stürzen, und einige von euch
werden bei dem Versuch, andere Menschen zu retten, verletzt werden
und sterben. Meine Gedanken sind ununterbrochen bei euch. Ich kann
keine Wunder wirken, aber ich kann und werde euch helfen, wo immer
ich es kann.
    Ab und zu werden kühne Gedanken, funkelnde Einfälle und
abenteuerliche Blitze des Verstandes euch heimsuchen. Gebt ihnen
nach. Nichts kann abenteuerlich genug sein, um die Menschen zu
beeinflussen. Nichts, aber auch nichts ist wichtiger als euer
Auftrag, den ihr von mir, dem Orakel, empfangen habt.
    Ihr werdet vergessen, was hier geschehen ist. Aber den Sinn
dessen, was ihr in der Höhle des Orakels erfahren habt..."
    Ich drehte meinen Kopf nach rechts. Mein Blick suchte Charis. Sie
war plötzlich verschwunden. Aber von links strahlte eine helle
Lichtflut in die Grotte. Unsere Schatten wurden an, eine
gegenüberliegende Wand geworfen und zeichneten sich dort mit
schmerzhafter Schärfe ab, wie Scherenschnitte. Die Schatten
waren in der Mitte der Wand scharf und deutlich und wichen,
konturloser werdend, nach rechts und links aus.
    Die Höhle wurde von scheinbar kochendem, eiskalt blauem Nebel
erfüllt, und plötzlich riß der Traum ab, löste
sich die Vision auf. Ich fuhr schweißgebadet in die Höhe
und wußte, daß ich die Einzelheiten zwar vordergründig
vergessen, aber niemals wirklich aus meinem Bewußtsein würde
verdrängen können.
    Ob es nun ein Traum gewesen war, oder ob ich etwas erlebt hatte,
das wenigstens für alle anderen Beteiligten die Wirklichkeit
gewesen war, bedeutete nichts. Ich wußte: rund zwei Dutzend
Menschen wußten dasselbe, hatten dasselbe erfahren, und sie
halfen Ptah und mir, unseren Auftrag auszuführen.
    Hatte ES auch diese Zusammenkunft arrangiert?
    Noch ehe ich im schwindenden Licht der Sterne darüber
nachdenken konnte, übermannte mich trotz des
Zellschwingungsaktivators wieder der Schlaf.

3.
    Abermals glaubte ich,

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