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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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speziell das
Gebiet um den Hafen ihre Heimat. Um die Türen, unter den Dächern
und vor den Fenstern der Häuser hingen und standen Handelswaren.
    „Das sind tatsächlich Phoiniker!" stellte Hylas
fest. „Beim Webstuhl der Hera! Wir haben eine Handelsstation
der Männer mit den Hakennasen angelaufen."
    „Hier kann Atlan seinen Bogen gegen Purpur eintauschen!"
rief Dendro.
    Taue flogen nach den Seiten. Halbwüchsige belegten unser
Schiff. Das Hafenwasser war so glatt wie einer der Bronzespiegel, die
wir in den Fingern der Mädchen sahen. Menschen liefen zusammen.
Ptah-Sokar und ich sprangen an Land. Unsere Besatzung blickte mit
hervorquellenden Augen nach den Schenken und den Mädchen.
Allerlei halb scherzhafte, halb neugierige Rufe ertönten.
    „Woher kommt ihr?"
    „Ein herrliches Schiff... nicht aus einem achaischen Hafen!"
    „Keine Phoiniker! Niemals haben wir ein solches Schiff..."
    „... sehen aus, als würden sie von weit her kommen!"
    „Händler? Versuchen wir es!"
    Zwischen den Häusern, die im bekannten Stil der
bronzezeitlichen griechischen Bauweise errichtet waren, sahen wir
Gebäude, die eindeutig einer anderen Kultur entstammten. Die
Wände und Dächer bestanden aus Stein und Lehmziegeln,
vermutlich deshalb, weil ein Brand unersetzliche Güter
vernichtet hätte. Sie wirkten heiterer und leichter. Aber vor
ihren Toren standen grimmig dreinschauende Wachen mit eleganten Bögen
und gefüllten Köchern. Dicht beieinander,
    gesichert durch straffe Taue und schwere Steinanker, dümpelten
sechs phoinikische Schiffe links von unserem Anlegeplatz. Hinter
ihnen reckten sich hölzerne Hebebäume in den pastellenen
Herbsthimmel. Der Geruch von Herdfeuern und gedörrtem Fisch hing
in der Luft. Drei Männer, die aussahen wie Drillinge, kamen auf
uns zu und grinsten kühn.
    „Seid ihr das Schiff, das der Charis folgt?" rief der
mittlere von ihnen. Ich war übergangslos aufgeregt und rief
zurück:
    „Unser Schiff trägt ihren Namen. Ist sie hier?"
    „Sie wartet auf euch in Alashia", lautete die Auskunft,
und die Männer schienen sich in lautlosem Gelächter zu
krümmen.
    „Warum lacht ihr so, als würdet ihr dafür
belohnt?" brüllt Nestor in aufkommender Wut aus dem Bug.
    „Charis sagte uns, daß ihr .Menschen des Schweißes'
seid, daß ihr versucht, sie einzuholen und es dennoch niemals
schaffen würdet. Sie reiste mit unseren Schiffen. Stimmt es, daß
ihr die Boten des Unheils seid?"
    Zahle es ihnen heim, empfahl sarkastisch der Extrasinn. Ich lehnte
mich an den Schild unterhalb unseres grausigen Schiffszeichens,
verdrehte die Augen und stieß ein heiseres
    Stöhnen aus. Dann wimmerte ich auf, schloß die Augen
und deutete auf einige der Leute, die uns inzwischen in einem
Halbkreis umstanden.
    „Du, du und auch du, deine Kinder und die Frau, die du
begehrst", schrie ich mit überkippender Stimme, hin und her
schwankend, „Ihr alle werdet die Flut nicht überleben.
Euer Besitz wird von der Brandung hinweggerissen. Er verbrennt, weil
das Dach ins Herdfeuer fallen wird. Flucht wird euch nichts nützen,
denn der Tag wird zur Nacht, und die Nacht ist voller Flammen, Rauch
und schreiender Dämonen, die von den ewigen Sternen kommen. Ihr
alle werdet etwas verlieren.
    Griechen, deren Häuser zerschmettert werden. Sklaven, die
ihren Herrn verlieren, weil ihn das Wasser ertränkt. Die
listigen Phoiniker mit ihren Schiffen ertrinken in einer Welle, die
fünfzigmal so hoch ist wie die Masten der Schiffe. Feuer und
Wasser, Staub aus der Luft und eine Kraft, die das Unterste zuoberst
kehren wird -das verkünden wir euch, wir, die Boten des
Unheils."
    Ich stieß einen Schrei aus, worauf ein halbes Dutzend meiner
Freunde auf mich zusprangen, vor dem Zusammenbrechen bewahrten, meine
Wangen streichelten und mir Becher voller Wein reichten. Nestor und
Ptah wandten sich an die Umstehenden und sagten ihnen mit gedämpften
Stimmen:
    „Er ist unser Anführer. Wenn er die Worte des Orakels
verkündet, befallen ihn Schwäche und Verwirrung des
Geistes. Sonst ist er kühn wie der Adler auf dem Berge Ida,
schnell wie die Stiere des Minoos. Aber - jetzt kam der Dämon
des Orakels über ihn."
    Die Ansprachen zeigten augenblickliche Wirkung. Die Menschen
erschraken und preßten schweigend die Knöchel ihrer Hände
gegen die Zähne. Blicke voller Ehrfurcht und Angst trafen mich.
Ich tat, als erwache ich aus einem abgrundtiefen Traum, wandte mich
an meine Freunde und stieß gurgelnd hervor:
    „Habe ich wieder gesagt, was mir das

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