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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit dem prunkvollen Tor der
Löwen, und ein ausgestorbener Hafen", rief Dendro. „Wir
werden herzlich empfangen, Freunde."
    Wir hatten die Beklemmung abgeschüttelt, die uns während
der denkwürdigen Fahrt befallen gehabt hatte. Hier, im
Kulturkreis von Mykenai, würden wir keine grundlegend anderen
Verhältnisse vorfinden. Doch konnten wir mit dem Siegel Minoos'
nichts anfangen. Gerade, als Ptah und ich die triefende Tür der
Schenke aufstießen, ertönte das bekannte Geräusch
rasselnder Felgen und keuchender Pferde hinter uns. Drei Gespanne,
allem Augenschein nach Streitwagen mit den Standarten Mykenais,
ratterten auf uns zu. Ein Bote sprang aus dem Wagenkorb, in eine
Bronzerüstung gehüllt. Er kam durch den Regen auf uns zu
und rief: „Willkommen! Wir haben euch erwartet! Eure Ankunft
ist von allen gesehen worden!"
    Ptah und ich blickten uns voller Erleichterung in die Augen. Ich
murmelte:
    „Charis war vor uns hier? Nicht anders kann es sein."
    Er verstand mich und entgegnete leise:
    „Auch dieses Rätsel werden wir lösen, verlasse
dich darauf!"
    Unsere Männer versammelten sich um die Gespanne. Nestor, Ptah
und ich liefen auf den Boten zu. Einige Stunden später
passierten wir das Tor, über dessen gewaltiger Querplatte die
beiden Löwen aus Kalkstein mit den alabasternen, goldverzierten
Köpfen sich reckten. Was nun folgte, kannten wir bereits:
dieselben Wortwechsel wie überall, und sicherlich auf die
gleichen Wirkungen und Versprechen.
    Spät nachts beugten Ptah und ich unsere Köpfe über
die große Karte.
    Wir waren nicht unzufrieden mit unserem heutigen Erfolg. Ich faßte
unsere neuen Erkenntnisse zusammen.
    „Hier auf dem Festland wandern Fremde von Norden ein. Sie
bringen Ideen, neues Blut, die Kenntnis von Handelswegen, neue Wörter
und handwerkliche Fähigkeiten wie auch Anstöße zu
anderem Götterglauben. Überall entstehen wie hier
befestigte Siedlungen. Aber noch lange wird es kein Einheitsreich
geben."
    „Die Katastrophe wird auch verhindern, daß sich bald
größere Reiche bilden", meinte Ptah ernst. Die Spitze
seines Griffels markierte Teile der Karte. Einige Teile waren bereits
schraffiert. Die Insel Keftiu, Stronghyle, Melos, Keos, Athan und
sein Umland und jetzt Tiryns. Wenn wir annahmen, daß sich der
Dimensionsreiter irgendwo in der Nähe der von Minoos
beherrschten Insel ins Meer senken würde, dann mußte die
Flutwelle in ihrer größten Höhe und Zerstörungskraft
nicht nur die Inseln und das griechische Festland, sondern auch die
östlichen Ufer mitsamt der Insel Alashia verwüsten, die
Hafenstädte der Phoiniker ebenso wie das Delta von KhemÄgypten.
Lesbos und Troja waren nicht weniger gefährdet als das Land Ac
    chijawajenseits von Rhodos, und auch die Küsten Tyrreniums
würden verheert werden. Weniger als ein Drittel der Küste
und dort nur die größten Siedlungen waren von uns gewarnt
worden.
    „Die Katastrophe wird noch mehr Menschen verschlingen",
wandte ich ein und zermarterte mein Gehirn, um eine Möglichkeit
zu finden, in den verbleibenden Tagen auch nur Teile der anderen
Küstenbereiche anzufahren, „wenn wir nicht bald hier und
hier, an diesem Ufer und auch dort sein werden."
    Ich deutete mit der Spitze des Dolches auf die fraglichen Stellen.
    „Charis wird längst dort sein", murmelte Ptah.
„Sicher. Und, wer weiß, vielleicht hilft uns auch die
weiße Bireme?"
    Ich lachte kurz und erwiderte: „Das meinst du nicht im
Ernst, Ptah!" „Nicht unbedingt. Aber seit unserer rasenden
Fahrt hierher erscheint mir nahezu alles möglich. Wir sind nur
Werkzeuge von ES!"
    „Und werden von ES manipuliert, richtig. Die nächste
Überraschung erleben wir wohl, wenn wir nach Troja abfahren
wollen!" „Eigentlich erwarte ich es."
    Von Tag zu Tag wurde das Wetter winterlicher. Die Seefahrt erlosch
in diesen Monden fast völlig. Nur noch Fischerboote und Schiffe,
die nur bei gutem Wind von Bucht zu Bucht fuhren, wagten sich hinaus.
Selbst mit unserer unvergleichlichen CHARIS würden wir uns in
tödliche Gefahren begeben. Siebzig Stunden reine Fahrt mit
scharfem achterlichen Wind waren es von hier über Lesbos nach
Troja. Es gab auf dieser Route nur wenige, von der direkten Linie
weitab liegende Inseln, auf denen wir Zuflucht würden finden
können.
    „Du bist ratlos, Atlan?" stellte Ptah halb fragend
fest. Ich nickte. Ratlos war eine starke Untertreibung. Weder meine
Kenntnisse dieses Planeten, noch das mächtige ES oder der
Logiksektor halfen mir. Auf alle Fälle arbeiteten

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