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PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

Titel: PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Türsummer
einen Besucher ankündigte. Innerlich stellte er sich sofort
wieder auf das Laren-Problem ein.
    Es war Fellmer Lloyd.
    »Zwei gute Nachrichten, Bully«, strahlte der Mutant
zufrieden. »Ich habe eine ausgezeichnete Fachkraft für
Galakto-Genetik an Land gezogen, die uns gern begleiten wird. Sie ist
eine Frau und heißt Rayla Mundial. Außerdem ist
    sie in allen Belangen der Biologie und Chemie, sowie angrenzender
Wissenschaftsgebiete, ein As. Sie wird in den nächsten 36
Stunden hier eintreffen.«
    »Und die zweite gute Nachricht?« fragte Bully
gelangweilt.
    Der Orter Lloyd spürte sofort die mißmutige Stimmung,
in der sich sein langjähriger Freund befand. Er ging jedoch
nicht darauf ein.
    »Perry hat uns grünes Licht gegeben. Er ist der
Meinung, daß wir einen kleinen psychologischen Vorteil
gegenüber den Laren gewinnen, wenn wir uns so normal wie möglich
verhalten. Dazu gehört auch deine Hilfsaktion für die
Findelkinder.«
    »Sehr hübsch«, meinte Bull sarkastisch. Er stand
schwerfällig aus dem tiefen Sessel auf. »Möchtest du
etwas trinken?«
    Fellmer Lloyd schüttelte den Kopf. »Dich bedrückt
etwas«, stellte er fest.
    »Um mit deinen Worten zu reden, Fellmer, ich habe auch
Nachrichten für dich. Es ist nur eine und außerdem eine
sehr schlechte.«
    Bull erwartete, daß der Mutant ihn aufforderte zu reden,
aber genau das tat Lloyd nicht. Er stand einfach da und blickte
seinen Freund nichtssagend an.
    Der leerte sein Glas und stellte es hart auf dem kleinen
Marmortisch ab.
    »Es ist so.« Bully räusperte sich. »Die
Xisrapen sind an einer Hilfe von uns gar nicht interessiert. Sie
haben keine meiner Fragen richtig beantwortet. Sie haben eine so
schrecklich fremdartige Mentalität. Schweigen und Leiden scheint
für sie das oberste Gebot zu sein. Angeblich wissen sie nicht,
wo ihr Heimatplanet liegt. Das ist alles, was ich bei meinem Besuch
erfahren habe. Es ist wohl am besten, wenn wir die ganze Sache
abblasen. Sage deiner Balalaika oder wie sie heißt, sie soll da
bleiben, wo sie ist.«
    »Du gibst sehr schnell auf, Bully«, sagte er nach
einer ganzen Weile. »Erwartest du, daß dir die Rosinen in
den Schoß fallen? So kenne ich dich nicht.«
    »So bin ich auch nicht«, brummte Bull unwirsch. »Ich
sehe nur keinen Sinn in der Sache, wenn die Xisrapen sich nicht
helfen lassen wollen und wenn sie mir nicht einmal sagen können
oder wollen, woher sie stammen. Wir können einen bestimmten
Planeten der Milchstraße ohne konkrete Anhaltspunkte niemals
finden.«
    »Da hast du recht. Liegt das Problem dieser Findelkinder
aber wirklich auf ihrem Heimatplaneten? Vielleicht liegt es in ihnen
selbst, wenn sie so anders sind, wie du sagst. Ich habe Calloberian
kennengelernt. Sie war ein tapferes Mädchen, das genau wußte,
was sie wollte. Was sie für uns getan hat, tat sie nicht ohne
Grund. Frage Ras oder die anderen, die auf Hetossa waren.«
    Bully verschränkte die Hände auf dem Rücken und
ging mit kurzen Schritten in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Von
Zeit zu Zeit warf er Fellmer einen Blick zu.
    »Was soll ich tun?« fragte er schließlich.
    »Die Sache zu den Akten legen und die Waisenkinder ihrem
Schicksal überlassen. Oder eine Nacht darüber schlafen und
nach einem neuen Weg suchen.«
    Der Staatsmarschall ging weiter auf und ab.
    »Entscheide dich«, verlangte Lloyd. »In
Antofagasta packt eine Frau bereits ihre Koffer, um uns zu helfen. Es
liegt bei dir, ob ich ihr wieder absage.«
    »Wenn ich nur einen Weg sähe«, knurrte Bully
wütend, »dann würde ich sofort weitermachen.«
    Der Orter spürte bereits jetzt, daß sein Freund nicht
aufgeben würde. Er wartete daher ab, bis Reginald Bull plötzlich
auf einem Fleck verharrte und sagte:
    »Drüber schlafen. Ich fälle meine Entscheidung
morgen.«
    Fellmer Lloyd erhob sich und schlug Bull sanft auf die Schulter.
»Dann bis morgen. Ich höre von dir.«
    Bully nickte mißmutig. Er blickte seinem Freund nicht
hinterher, als dieser ging.
    Als er allein war, schaltete er sein Interkom auf >NUR FÜR
DRINGENDE ANRUFE<. Damit hatte er seine Ruhe.
    Nur in aller Ruhe konnte er mit der Schlappe fertig werden, die er
erlitten hatte. Er trank noch vier Whiskys, bis es Abend wurde.
    Nach dem sechsten Whisky wußte er endgültig, daß
er ein bescheidener Psychologe für Fremdrassen war.
    »Damit kann ich leben«, brummte er sich selber zu.
    Nach dem achten Whisky erkannte er, daß er einen
Dankbarkeitskomplex gegenüber dem Xisrapen Sebbadin

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