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PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis

Titel: PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte.
    »Ich denke und fühle wie dieser Koff«, war sein
Selbstkommentar dazu. Beim zehnten Whisky kam trotz der Sperre >NUR
FÜR DRINGENDE ANRUFE< das Signal des Interkoms. Er drückte
die Sensortaste für >ABWESEND<.
    Nach dem zwölften Whisky holte er den Bericht von Ukstar und
Bniebel hervor, die Sebbadin auf dem Planeten Nockvorith im
Kugelsternhaufen 47 Tucanae gefunden hatten.
    Er las langsam und viele Sätze zweimal.
    Sebbadin war in der Eiswüste kaum aufgefallen, denn wer
achtet schon auf einen verknüllten weißen Lumpen, der die
Farbe seiner Umgebung hat.
    Der Plophoser Ukstar war aufmerksam geworden, und der Terraner
Bniebel, der zufällig etwas von den Xisrapen gehört hatte,
erkannte, daß es sich um ein intelligentes Lebewesen handelte.
    Sebbadin!
    Er hat auch erkannt, daß ich in tödlicher Gefahr war,
dachte Bull.
    »In welcher Gefahr ist sein Volk«, fuhr er laut fort,
»daß es zu Maßnahmen greift, die jeder Vernunft
widersprechen?«
    Nach dem vierzehnten Whisky beschloß er in seinen
Privaträumen in Imperium-Alpha zu übernachten und nicht zu
seinem Bungalow zu fliegen.
    Nach dem fünfzehnten Whisky wußte er, daß es
richtig war, den Xisrapen zu helfen. Er nahm ein Medikament, das den
Alkohol schnell neutralisieren würde.
    Er war noch leicht benommen, als er wenige Minuten später
zwei Stockwerke höher in seine Privaträume ging. Seine Hand
tastete dreimal
    nach der Identifizierungspositronik, bevor sich die Tür
öffnete.
    Das Lichtsignal und die akustische Meldung vernahm er nur
unbewußt.
    »Wer ist hier?« fragte er dümmlich. Für eine
solche Frage war diese Positronik nicht programmiert.
    Er torkelte in den Hauptraum, wo sich die Beleuchtung automatisch
einschaltete.
    Über dem runden Tisch aus rusufschen Eisholz befand sich ein
waagrechter Strich aus weißer Farbe. An mehreren Stellen sah
Bully Verdickungen.
    Er blieb stehen und überdachte die Warnungen der
Identifizierungspositronik. Jemand befand sich in seinen
Privaträumen. Was der weiße Strich mit den Knoten damit zu
tun hatte, verstand er noch nicht.
    Er hob langsam seine rechte Hand und deutete zum Fenster. Draußen
brannten die Lichter der Nacht von Terrania-City.
    »Heh«, stieß er hervor.
    Im gleichen Moment setzte die Wirkung des Medikaments ein.
    Reginald Bull wurde nüchtern.
    Eine sanfte und leise Stimme meldete sich.
    »Ich weiß, Mr. Bull, daß ich gegen alle Regeln
der Höflichkeit und des Anstandes verstoßen habe. In der
Schule der Terraner habe ich aber auch gelernt, daß nach Ihrer
Denkweise manchmal der Zweck die Mittel heiligt. Die Bedeutung dieser
Worte verstehe ich. In den Gedanken meiner Schwestern und Brüder
bin ich ein Rebell, ein Außenseiter, einer, den man in den
Nebenraum verbannt, wenn jemand aus dem Kreis der hochlöblichen
Terraner auftritt. Sie sind nicht aufgetreten. Sie sind gekommen. Das
ist ein Grund für mich, auch zu Ihnen zu kommen. Ich bitte Sie
um Verzeihung, daß ich dies ohne Ihre ausgesprochene Zustimmung
tat.«
    Blitzartig zuckten alle möglichen Gedanken durch den Kopf
Bullys. Das Gespräch mit Fellmer. Koff. Drüber schlafen.
Der Überfall. Anton Chinnel. Waisenkinder der Galaxis.
Balalaika, nein, Rayla Mundial. Heimatplanet der Xisrapen. Der
Whisky. Calloberian. Fellmer Lloyd. Sebbadin!
    »Ich begrüße dich sehr herzlich, mein Freund«,
sagte Bull liebevoll. »Du hast keinen Grund, dich zu
entschuldigen. Bitte sage Bully zu mir oder wie du es möchtest.
Ich bin sehr froh.«
    »Ich möchte Sie Reggy nennen«, antwortete der
Xisrape.
    Der weiße Strich löste sich auf und begann beschwingt
zu flattern.
    »Du mußt dir über eins im klaren sein, Reggy. Die
Probleme liegen nicht vor dir. Sie liegen vor uns.«

6.
    Es gab nichts mehr zu sagen, als sie den Abhang hinabglitten. Die
Sonne strahlte von einem sanftblauen Himmel, und die Röte des
Morgens wich allmählich der Helligkeit des Tages.
    Es gab keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht für die
Versammlung
    der Xisrapen. Wesen dieses Volkes hatten nie eine Phase
durchgemacht wie die Vorfahren der Menschheit, die sich aus dem
gleichmäßig warmen Wasser der Ozeane geschwungen hatten,
um auf dem Land zu leben und dort den Kältesturz der Nacht zu
erleben, der zum Ruhebedürfnis führen mußte.
    Sie verließen den Abschnitt des Geländes, in dem noch
zwischen den Großen Steinen die friedlichen Bäume wuchsen.
Das sanfte und flache Grün der Savanne schloß sich an.
Irgendwo hinter den nächsten Hügeln warteten in

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