PR TB 221 Findelkinder Der Galaxis
ausgeschleusten
Schiffes. Dieser mußte in der Nähe der Anlage liegen. Es
würde keine Schwierigkeit sein, rechtzeitig dort zu erscheinen,
um die Fremden gebührend zu empfangen.
Der Wächter verließ die unterirdische Halle und machte
sich durch die alten Gänge auf den Weg zur Oberfläche.
Auch an einer ganz anderen Stelle des Planeten sorgte die Ankunft
des fremden Kugelschiffs für Aufregung. Die wenigen technischen
Einrichtungen hatten dieses Auftauchen registriert und alle zehn
Mitglieder der Rettungsinsel alarmiert.
Foja war der Chef des kleinen Unternehmens, das für die
Befreiung seines Volkes kämpfte. Er scharte seine Freunde um
sich, und gemeinsam betrachteten sie den Auswerter.
»Es sind keine Xisrapen«, stellte Voster fest. Er war
der Techniker der Rettungsinsel. In vielen Jahren mühsamer
Arbeit hatte er praktisch ohne Hilfsmittel die Einrichtungen erbaut.
»Sie können nie und nimmer über ein solches Schiff
verfügen.«
»Also sind es Fremde«, folgerte Foja. »Wir
müssen gut aufpassen, ob Ihr Erscheinen in unsere Pläne
paßt.«
»Ein Raumschiff paßt immer in unsere Pläne«,
behauptete Wilan, der Biologe. »Wenn wir es in unsere Hände
bekämen, wären wir mit einem Schlag alle Probleme los. Ich
könnte mein Programm einstellen, das ohnehin nur einen Schritt
in unseren Plänen darstellt.«
»Was halst du davon?« fragte Foja den Techniker.
Voster hob seine beiden Arme. Das bedeutete, daß er unsicher
war. »Ich kenne das Innere des Schiffes nicht. Jedenfalls ist
es fraglich, ob wir damit etwas anfangen können.«
»Wenn es ähnliche Sicherheitseinrichtungen besitzt wie
die Fluchtstation der Xisrapen«, meinte Foja, »dann
können wir gleich aufgeben. Unabhängig davon werden wir
alles sehr aufmerksam verfolgen.«
»Es hat den Anschein«, meldete ein anderer des Teams
der Rettungsinsel, »daß sie gar nicht landen wollen. Man
schickt ein kleines Beiboot hinab.«
Sie verfolgten schweigend den leuchtenden Punkt auf der Anzeige,
der sich der Planetenoberfläche näherte.
»Der Landepunkt könnte in der Nähe der
Fluchtstation der Xisrapen liegen«, vermutete Voster. »Ich
schlage vor, daß wir einen oder zwei von uns
dorthin schicken, um aus der Nähe zu beobachten.«
Die anderen waren mit diesem Vorschlag einverstanden.
»Ich gehe selbst«, entschied Foja. »Wilan wird
mich begleiten. Natürlich wählen wir die übliche
Tarnung, denn wir müssen damit rechnen, daß auch die
Xisrapen dort auftauchen werden. Ihr anderen verhaltet euch still,
bis wir zurück sind. Haltet das Schiff im Orbit unter
Kontrolle.«
Als Foja und Wilan gegangen waren, fühlte sich Voster als
Chef der Rettungsinsel. Er ließ das die anderen deutlich
spüren, daß er wieder einmal Fojas Ansichten heftig
widersprach.
»Er behauptet immer wieder«, schimpfte er, und damit
meinte er natürlich Foja, »daß die Xisrapen die
Fluchtstation erbaut haben. Ich aber sage, daß sie dazu nie in
der Lage waren. Sie selbst bezeichnen die Station als Hügel der
Aktivität. Sie sprechen voller Scheu und Andacht von dieser
Technik, die sie nicht verstehen.«
»Woher nimmst du die Behauptung, daß sie die Technik
nicht verstehen?« fragte ein sehr junges Teammitglied.
»Schließlich bedienen sie sich ihrer. Einige tausend
haben damit den Planeten verlassen.«
»Das ist nicht mehr als ein Zufall«, wie Voster diese
Behauptung zurück.
Sie konzentrierten sich wieder auf die Anzeigen. Das Beiboot der
Fremden hatte inzwischen die Planetenoberfläche erreicht. Foja
und Wilan würden wahrscheinlich zu spät an ihr Ziel
gelangen.
Das Team der Rettungsinsel mußte jetzt warten, denn es gab
keine Möglichkeit, mit Foja in Verbindung zu treten.
Voster überließ die Kontrolle der Geräte den
anderen, denn er mußte sich wieder einmal um die Tarnung ihres
Unterschlupfs kümmern.
Das Laubwerk welkte von Zeit zu Zeit, und das konnte zufällig
auftauchenden Xisrapen auffallen. Er teilte zwei seiner Leute zu
Ausbesserungsarbeiten ein.
Dann widmete er sich seiner Lieblingsbeschäftigung, nämlich
der Hochrechnung des geistigen Verfalls der Xisrapen. Wilan hatte die
Saat gestreut. Nach seiner Meinung mußte sie längst voll
aufgegangen sein. Aber genau das war nicht der Fall. Immer wieder
kamen normale Xisrapen zur Welt.
Diese unterstützten zwar die Bemühungen des Teams der
Rettungsinsel, indem sie die meisten der Normalgeborenen schon kurz
nach der ersten Häutung zur Fluchtstation brachten. Diese
Xisrapen verschwanden dann für
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