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PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona

PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona

Titel: PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihr
Gesichtsausdruck veränderte. Er stellte fest, daß Rhodan
immer nachdenklicher wurde. Das war nicht der Held, der siegreich aus
der Ferne zurückkehrte und von der jubelnden Menge gefeiert
wurde. Das war ein Mann, der Dinge erlebt und kennengelernt hatte,
wie kein anderer vor ihm. Und er würde noch eine Weile brauchen,
um all das zu verarbeiten. Das Erlebnis, für kurze Zeit ein
geistiger Bestandteil von ES
    gewesen zu sein, mußte in ihm lange nachwirken. Der
plötzlich hervorbrechende Wunsch, in der Superintelligenz zu
verbleiben, und der abrupte Ausstoß durch das in Zeitnot
geratene Geistwesen hatten einen Schock in ihm hinterlassen, unter
dem er litt. Der Mensch Rhodan fühlte sich in die Enge
getrieben, das spürte Carfesch mit absoluter Sicherheit. Er
erhielt an diesem herausragenden Einzelwesen einen Einblick in die
Psyche der Menschen, wie er ihn sich nie erwartet hatte. Rhodans
Augen waren ein offenes Buch, in dem er nur zu lesen brauchte. Er war
auf dem besten Weg, die Sprache vollständig zu verstehen.
    „Ich kann mir denken, was in dir vorgeht”, sagte er.
Rhodan blickte von seiner Suppe auf. „Du warst zu lange fort.
Du weißt nichts von der heutigen Menschheit, von der Menschheit
nach dem Umbruch, von dem du mir selbst erzählt hast. Die
Menschheit der Erde lebte auf EDEN II als Konzepte. Aber die andere
Menschheit, kennst du sie? Die aus der Dunkelwolke, die aus der
Milchstraße?”
    „Ich kenne sie besser, als du glaubst”, entgegnete
Per-ry Rhodan. „Meine eigenen Freunde schicken mir laufend
Aufpasser hinterher, um mich zu schützen. Aber ich hänge
sie ab und lerne die Menschen auf meine Weise kennen.” Er hob
seine Stimme. Langsam sank der Löffel herab, bis er auf dem
Tisch zu liegen kam. Er ließ ihn los.
    „Die Menschen lassen ihr Persönlichkeitsmuster ändern,
wie es ihnen beliebt”, fuhr er fort. „Im zwanzigsten
Jahrhundert hat es die Gehirnwäsche gegeben, mit der man Leute
umgedreht hat. Später hat man Ähnliches mit Kriminellen
gemacht. Inzwischen hat man die Methode perfektioniert. Es ist
furchtbar. Manchmal stehe ich vor einem Abgrund.”
    „Es sind nur wenige, die eines Tages von der Evolution
überholt werden und aussterben”, versuchte Car-fesch ihn
zu beruhigen. „Du hast ausgerechnet minderwertige Vertreter
deiner Rasse kennengelernt. Vergiß sie. Wende dein Augenmerk
auf andere Dinge.”
    „Auf Anzeichen von Seth-Apophis zum Beispiel”,
antwortete Rhodan. „Ich bin noch nicht soweit. Die Gedanken um
die Menschheit, die Sorgen, sie lassen mich nicht los. Zuerst muß
    ich Gewißheit haben.”
    „Bis dahin ist es vielleicht zu spät!” Und als
Rhodan nicht antwortete, sagte er nachdrücklich: „Du hast
die Kraft und die Erfahrung, in der Auseinandersetzung zwischen den
kosmischen Mächten zu bestehen.”
    „Du weißt mehr als ich, Carfesch!”
    „Du täuscht dich, Ritter der Tiefe!” Rhodan
zuckte zusammen.
    „Manchmal vergesse ich es, daß ich die Ritteraura
habe”, sagte er nach langem Zögern. „Aber sie hilft
mir nicht weiter.” Carfesch schüttelte den Kopf, wie er es
den Menschen abgeschaut hatte.
    „Wenn du dir ihrer bewußt bist, hilft sie dir. Warum
zauderst du überhaupt? Stehen dir mit den Keilschiffen der
Orbiter nicht riesige Flotten zur Verfügung? Hast du nicht das
Auge, mit dessen Hilfe du jederzeit an Bord eines jeden dieser
Schiffe, eines Sporenschiffs oder zu einem künftigen Stützpunkt
der Kosmischen Hanse gelangen kannst?”
    Für einen Augenblick erkannte Carfesch in Rhodans Augen die
Begeisterung für das großartige Unternehmen, für die
ihm von ES mitgegebene Konzeption. Die Euphorie dauerte nur kurz.
Dann kehrte die Niedergeschlagenheit zurück, die Ohnmacht
gegenüber der schier unlösbaren Problematik der Aufgabe,
die ES der Menschheit gestellt hatte.
    „Du brauchst es nicht zu wiederholen, was ES gesagt hat”,
begann Rhodan matt. „Ich erinnere mich an die Worte, als seien
sie eben erst gesprochen worden. Es liegt an mir, die Kosmische Hanse
so aufzubauen, daß sie einen tieferen Sinn bekommt. Das waren
ES’ Worte. Und ich bin mir der Verantwortung noch immer bewußt.
Ich bezweifle nur, ob wir Menschen reif sind, eine solche Aufgabe zu
übernehmen.” „Wenn nicht die ganze Menschheit, dann
ein paar wenige. Die übrigen werden im Lauf der Zeit
nachziehen.”
    „Ich wollte, du hättest recht”, sagte Rhodan.
„Vielleicht verliere ich meine Zweifel mit der Zeit, wenn ich
mich genug auf meine Aufgabe konzentriere.

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