PR TB 224 Die Verschwundenen Von Arkona
sagte”,
gestand der Erste Terraner. „Und Galbraith Deighton hatte
recht. Wir machen den Fehler, daß wir unvorhergesehene
Ereignisse zu gern mit Einflüssen von außen in Verbindung
bringen, anstatt uns auf innere Schwierigkeiten zu konzentrieren. Daß
am Verschwinden von achttausend Menschen ein anderer Mensch schuld
trug, hätte an sich der erste Gedanke sein müssen. Aber
nein, wir hatten ja das, was ES uns über Seth-Apophis erzählt
hatte.”
„Was ES meinem Vater erzählt hat!” berichtete Roi
Danton. „Trotzdem gibt es noch einige Dinge zu klären. Daß
die Entführung nicht verhindert werden konnte, habe ich
eingesehen. Warum wir noch keine Spur von diesem Lofty gefunden
haben, ist aber eine Frage, auf die ich zu gern die Antwort wüßte.”
Keiner konnte sie ihm geben.
„Es bleibt uns nichts anderes übrig, als brav
weiter-zuforschen und auf eine Reaktion des Entführers zu
warten. Wenn es Lofty wirklich nur um die zwanzig Milliarden Solar
geht, wie Parker und dieser Bubenzer übereinstimmend vermuten,
können wir ein für allemal vergessen, daß Lofty der
Agent einer feindlichen Superintelligenz ist”, klang es aus
Alaskas
Maske. „Träfe es allerdings zu, müßten wir
um Rhodans Leben bangen. Ich glaube, es klärt sich als
kriminelles Delikt eines Einzelgängers auf.”
Die aufreibende Jagd war vorbei, das Wettrennen um Rhodan, das
Lofty für sich entschieden hatte, während die Behörden
damit beschäftigt gewesen waren, die führenden Köpfe
des kriminellen Konzerns aufzuspüren und zu verhaften. Jetzt
steckten sie in den weitläufigen Anlagen von Imperium Alpha in
Einzelzellen und warteten darauf, daß ihnen der Prozeß
gemacht wurde.
Spezialeinheiten der LFT befanden sich noch immer auf der Suche
nach Indizien. Sie hofften darauf, daß es Rhodan gelungen war,
irgendwo ein deutlich sichtbares Zeichen zu hinterlassen, welchen Weg
er genommen hatte. Und sie durchsuchten jene Wohnungen und Gebäude,
in denen sich Lofty nachweisbar schon aufgehalten hatte. Sie
kontrollierten Hotels und deren Umgebung, in denen er auf
Geschäftsreisen abgestiegen war. Frauen erhielten Besuch, mit
denen er zwanzig Jahre zuvor befreundet gewesen war. Die Hinweise
führten alle ins Leere.
„Daß Lofty seine Freunde freipressen will, können
wir nach abgeschlossener Vernehmung aller zweiund-zwanzig
ausschließen”, stellte Homer G. Adams fest. „Es
geht ihm nur um das Geld. Wir werden keine Schwierigkeiten haben, ihn
zu fangen, sobald er Rhodan freigelassen hat.”
Julian Tifflor machte ein nachdenkliches Gesicht.
„Da ist noch etwas”, sagte er. „Wir wissen, daß
Lofty für das Verschwinden der Menschen von Arkona
verantwortlich ist. Wenn wir diese Leute finden könnten, hätten
wir eine weitere Spur, wo wir nach Lofty oder einem Versteck suchen
könnten!”
Er ahnte nicht, wie recht er damit hatte.
Tekener hatte seine Männer losgeschickt, sie suchten die
Verschwundenen. Aber sie meldeten stündlich einen Mißerfolg
nach dem anderen.
„Es ist nicht verwunderlich”, erklärte der Mann
mit den Lashat-Narben. „Unter den Milliarden Menschen, die
wieder auf der Erde wohnen, sind achttausend die berühmte Nadel
im
Heuhaufen. Wer findet sie?”
„Mich plagt lediglich ein unguter Gedanke”, sagte
Deighton, der Gefühlsmechaniker jetzt. „Ich stelle mir
vor, daß Lofty zu jenen unverständigen Menschen gehört,
die trotz aller Warnungen und Aufklärungen glauben, Rhodans
Zellaktivator könne sie unsterblich machen. Ich habe Angst, daß
Perry seinen Aktivator nicht mehr besitzt.”
Der Gedanke daran ließ in ihren Köpfen eine Alarmglocke
schrillen. Die anderen Probleme, die sich teils als nichtig
herausgestellt hatten, waren geringfügig gegenüber der
Tatsache, daß Perry Rhodan sich womöglich in Lebensgefahr
befand. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, ihn zu
finden und zu befreien.
„Gucky!” Tekener faßte sich an die Brust und
rief es. „Gebt ununterbrochen einen Aufruf an den Mausbiber
heraus, daß er sich sofort melden soll. Das gibt es nicht, daß
er ebenso wie die Einwohner von Arkona verschwunden ist. Er muß
sich auf der Erde aufhalten!”
Tifflor nickte und setzte sich mit der Funkzentrale von Imperium
Alpha in Verbindung. Nach kurzer Rücksprache mit dem zuständigen
Terranischen Rat erteilte er Anweisung, alle Sender im Abstand von
jeweils einer halben Stunde auszublenden und einen Aufruf an den
Mausbiber zu senden, einen Tag und eine Nacht lang. Gleichzeitig
erhielt Lloyd
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