PR TB 228 Die Weltraummenschen
den
Gelben, den die Positronik Flyderan-C genannt hatte, schien eine Welt
zusammenzubrechen. Mehrmals mußte ihn der KARAM zur Vernunft
rufen.
„Euch ist nichts geschehen", stellte Merlin zufrieden
fest, als die beiden Jungen schwiegen. „Das ist gut. Außerdem
scheint euch der Zufall genau an die Stelle verschlagen zu haben, die
ich suche."
„Du meinst", vermutete St. Felix, „der Raum, in
dem die beiden waren, ist der Sensor, mit dem die unbekannte Macht
die Positronik steuert?"
„Wahrscheinlich nicht nur der Raum, sondern auch das Ding,
das Galdix an ein Gehirn erinnert hat. Das Rohr, durch das sie
gestoßen wurden, könnte dann eine Art Transportsystem für
die aufgenommenen Befehle sein, und die halborganische Plasmamasse
hat diese in Steuerimpulse für den KARAM umgesetzt."
„Das könnte so sein", bestätigte auch das
Rechensystem.
„Jemand muß da hinuntergehen und den Raum mit dem
Gehirn zerstören", forderte der Wissenschaftler. „Nur
dann sind wir vor weiteren Attacken sicher."
„Hast du nicht schon genug zerstört?" St. Felix
deutete auf die offene Klappe in dem Sockel und die daneben liegende
farblose Plasmamasse.
„Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich weiß nichts
über dieses Schiff. Möglicherweise gibt es
Sicherungsmaßnahmen ähnlich der, die die beiden Jungen aus
dem Raum katapultiert hat. Möglicherweise kann der Sensor auf
andere Teile dieser seltsamen Wiege einwirken. Mir ist das zu
gefährlich, mit dem Empfänger der unbekannten Macht zu
leben, die uns offensichtlich den Garaus machen wollte. Aber du hast
natürlich die Entscheidungsgewalt, Fester."
„Was meint die Positronik dazu?" erkundigte sich der
Führer der Gläsernen.
„Ich habe kein Programm", erklärte der KARAM, „das
von mir verlangt, den Sensor zu schützen. Daher vermute ich, daß
er sich selbst schützen kann. Der Herr, der ihn installiert und
mich mit der Zusatzprogrammierung versehen hat, kann wohl kaum so
dumm sein, daß er nicht mit einem Zwischenfall gerechnet hat."
„Ich gehe hinunter", meinte Merlin bestimmt. „Wir
dürfen nicht zögern."
„Diese Überlegung ist richtig", bemerkte das
positronische System. „Ich frage mich aber, wie Sie die
Zerstörung erreichen wollen. Sie besitzen keinerlei erkennbare
Hilfsmittel."
Foster St. Felix und Prof Merlin starrten sich an.
„Sie hat recht", bemerkte Pier Saunders. „Wir
haben ja nicht einmal einen Fetzen Stoff am Leib."
„Wenn keine Einwände bestehen", erklärte die
Positronik, „so könnte ich ein paar Hilfsmaßnahmen
veranlassen."
„Nur zu", forderte Merlin den KARAM auf.
Die Positronik begann mit einer längeren Rede an die
Tenderanen. Sie verzichtete diesmal darauf, den Buhrlos eine
Simultanübersetzung zu liefern. Sie unterbrach sich nur einmal,
um St. Felix zu fragen, wie viele Menschen an Bord der Wiege gekommen
seien.
Flyderan-C, der Gelbe, betrachtete alle Worte der Positronik als
absolute Befehle. Die Kommandos, die er an die herumstehenden
Tenderanen weitergab, wurden von dem KARAM wieder übersetzt.
Minuten später strömten fast alle Grauen aus der Halle.
Sie kamen rasch wieder und brachten riesige Ballen mit Kleidung, die
sie vor den Buhrlos demütig ablegten.
Ein Tenderane brachte ein Instrument, in dem St. Felix sofort eine
Waffe erkannte. Das Modell war ihm zwar unbekannt, aber im Prinzip
ähnelte jede Handfeuerwaffe jeder anderen.
Die Waffe wurde dem Blauen übergeben, der damit zu Prof
Merlin kam. Die Positronik übersetzte die Worte des Tenderanen.
„Ich bin Moblydan-Y, einer der beiden Kommandanten der
Wiege. Ich werde dich bei dem Auftrag des Tabuschreins begleiten und
soll dich fragen, ob du mit diesem Heiligtum umgehen kannst."
Prof Merlin nahm die Waffe in die Hand. Sie war außergewöhnlich
leicht. Die aufgebrachten Symbole waren jedoch eindeutig.
Andere Tenderanen schleppten aufgerollte Taue herbei und legten
sie ab.
„Daran sollten Sie sich befestigen und herablassen",
meinte das Rechensystem.
Während sich Prof Merlin und Moblydan-Y je ein Seil um die
Hüften banden, wurde die Aufmerksamkeit auf etwas anderes
gelenkt. Fast zur gleichen Zeit strömten aus zwei Öffnungen
der großen, runden Halle Gruppen von Buhrlos. St. Felix
erkannte an der Spitze einer Gruppe seinen Stellvertreter Jongolar
Vloot, der auch sofort zu dem alten Weltraummenschen eilte, um ihm zu
berichten.
Arana Mesnor schloß liebevoll ihren Sohn Galdix in die Arme.
Die Tenderanen reagierten zurückhaltend auf die
Neuankömmlinge.
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