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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mitteilen, daß Sie zum
Bürgermeister gewählt worden sind.«
    Mohlem ließ den Unterkiefer herabsacken und lachte laut los.
Sein Bauch wackelte heftig, in den Augenwinkeln erschienen Tränen.
Er amüsierte sich königlich.
    Cassias Begleitung wurde von diesem Lachen so angesteckt, daß
die würdigen Honorationen von Poshnam in das Gelächter
einfielen, und nach ein paar Augenblicken bog sich jeder im Raum vor
Lachen, Cassia Huddle ausgenommen, die langsam das Gefühl bekam,
als sei sie der Anlaß für
    diesen Heiterkeitsausbruch.
    Mohlem hielt inne, als seine Rippen zu schmerzen begannen. Er
schnappte heftig nach Luft.
    »Kein Spaß dieser Güte mehr, Teuerste. Lassen Sie
es genug sein. Der Tag ist jedenfalls gerettet, so herzhaft gelacht
habe ich seit Jahren nicht mehr.«
    »Das Lachen wird Ihnen noch vergehen«, sagte Cassia
scharf. »Hier haben Sie das offizielle Wahlergebnis.«
    Sie nahm dem Wahlleiter das Dokument aus der Hand und hielt es
Mohlem unter die Nase. Dabei mußte sie näher an ihn
herantreten und stellte verblüfft fest, daß er ein
ziemlich teures Luxusrasierwasser verwendete.
    »Was ist das?« fragte Mohlem. Er sah Cassia an. Von
einem exotischen Sonderling war in diesem Augenblick nichts zu
entdecken, er war scharf, forschend und konzentriert. »Wollen
Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Sie sind gewählt«, sagte Cassia, von dem Blick
verwirrt. »Ich habe das Ergebnis prüfen lassen. Es gibt
daran nichts zu deuteln und zu drehen - in zehn Tagen werde ich Ihnen
in aller Form die Amtsgeschäfte übertragen.«
    »Uff«, stieß Mohlem hervor. Er stand auf. »Ich
bitte um eine kurze Pause.«
    Er stapfte auf Strümpfen zum Kühlschrank hinüber,
holte eine Flasche Bier hervor und öffnete sie mit den Zähnen.
Dann setzte er sie an den Mund und leerte sie in einem Zug. Die leere
Flasche ließ er mit einem gekonnten Wurf auf einem Berg von
anderem Leergut landen.
    »Jetzt noch einmal. Ich bin also in zehn Tagen Bürgermeister
von Poshnam?«
    »Das ist es, was wir Ihnen mitteilen wollten.«
    Mohlem ließ sich in den Schaukelstuhl fallen, der bedrohlich
ächzte. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er kniff sich in
den Arm, schüttelte wieder den Kopf und machte den Test ein
zweites Mal.
    »Kein Traum, also Wirklichkeit«, murmelte er.
»Unglaublich. Wer zum Teufel hat mir diesen infamen Streich
gespielt?«
    »Die Mehrheit der Wähler von Poshnam«, antwortete
Cassia. »Ich muß Sie nun in aller Form fragen, ob Sie die
Wahl annehmen werden.«
    Mohlem kniff ein Auge zusammen und sah Cassia von unten her an.
Sein Gesicht bekam einen lauernden Ausdruck.
    »Und wenn ich ablehne?«
    »Gibt es Neuwahlen«, antwortete Cassia sofort.
    Mohlem nickte bedächtig.
    »Und diesmal würde die Entscheidung natürlich zu
Ihren Gunsten ausfallen, Frau Ex-Bürgermeisterin?«
    »Das kann ich nicht vorhersagen«, antwortete Cassia
ruhig. »Ich frage Sie also - nehmen Sie die Wahl an?«
    Mohlem wiegte den Kopf. Das Grinsen, das er dann an den Tag legte,
erschien Cassia wie die Verkörperung der Bosheit selbst.
    »Sie werden staunen - ich nehme an.«
    Betretenes Schweigen breitete sich im Raum aus. Damit hatte keiner
gerechnet, am wenigsten Cassia Huddle.
    Sie kannte den Ruf, den Peyger Mohlem in der Stadt genoß. Er
galt als übergeschnappt, eigenbrötlerisch, überdreht,
trunksüchtig - er war zweimal wegen Trunkenheit in der
Öffentlichkeit arretiert worden - dazu als Weiberheld, giftiger
Spötter und Querkopf, ein Ärger für jeden aufrechten
Bürger der Stadt - kurzum, es gab in Poshnam, auf Ceryani,
wahrscheinlich in der ganzen bewohnten Milchstraße, keine
Person, die weniger geeignet schien für ein hohes Amt als Peyger
Mohlem.
    Cassia hatte fest damit gerechnet, daß der arbeitsscheue
Bursche vor der Fülle der Aufgaben und der Verantwortung des
Amtes schleunigst Reißaus nehmen würde. Neuwahlen hätten
dann den peinlichen Fall wieder bereinigen können.
    »Das können Sie nicht!« stieß Cassia Huddle
hervor. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Das geht
nicht!«
    »Sie widersprechen sich«, sagte Mohlem gelassen. Er
genoß offenbar die Verwirrung, die er angerichtet hatte. »Bin
ich gewählt oder nicht? Also - ich nehme an. Was habe ich zu
tun?«
    »Entsetzlich viel«, sprudelte Cassia hervor. »Sie
werden viele Akten studieren müssen. Es werden entsetzlich viele
Besucher kommen, und Sie werden sehr früh aufstehen müssen
- noch vor Sonnenaufgang. Sie werden Verhandlungen führen müssen
- noch vor Sonnenaufgang.

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