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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie werden Verhandlungen führen müssen
mit den Eingeborenen. Dazu kommt eine Fülle von
Verwaltungsaufgaben mit kniffligen verwaltungsrechtlichen Problemen.
Und Sie werden. Himmel, nein!«
    Sie malte sich gerade aus, wie Mohlem in seiner närrischen
Kostümierung dem Abgesandten des Imperiums entgegenging, um
diesen als Repräsentant der Bürger von Poshnam zu begrüßen.
Die galaktische Presse würde am Raumhafen sein, Kameras würden
die Schreckensbilder in der ganzen Milchstraße verbreiten. es
war nicht auszudenken.
    »Mache ich alles«, sagte Mohlem. »Ich wollte
immer schon einmal regieren.«
    »Hören Sie«, sagte Cassia, »Sie haben Ihren
Spaß gehabt, und wir haben unsere Pflicht getan. Aber jetzt
sollten wir beide vernünftig sein.«
    »Einverstanden, fangen Sie damit an.«
    Cassia ballte die Fäuste.
    »Ich war die ganze Zeit über vernünftig«,
zischte sie.
    »Woher soll ich das wissen?« fragte Mohlem zurück.
Mit seinem Hang zu frechen und dazu dummen Wortspielereien würde
er Ceryani in ein Tollhaus verwandeln.
    Cassia zählte still bis zehn. Dies war die härteste
diplomatische Nuß, die sie jemals zu knacken gehabt hatte. Aber
sie war fest entschlossen, Mohlem zu überreden, auf das Amt zu
verzichten. Lieber sollte der Oppositionsführer, den Cassia
insgeheim verdächtigte, kräftig in die eigene Tasche zu
wirtschaften, Bürgermeister werden als dieser unmögliche
Kerl.
    »Wissen Sie, daß Sie verteufelt hübsch sind?«
    Cassia ließ die Arme am Körper herabsinken. Schon
wieder war es Mohlem
    gelungen, sie aus dem Konzept zu bringen.
    »Das ist jetzt nicht wichtig«, sagte sie. Sie
versuchte, einen besänftigenden Tonfall anzuschlagen. Irgendwie
war dieser Mohlem wie ein verzogenes Kind. Man mußte ihm mit
Güte und Verständnis begegnen, vielleicht ließ er
sich dann überreden.
    »Für mich schon«, sagte Mohlem. »Brauchen
wir eigentlich diese Massenversammlung?«
    Cassias Blick irrte durch den Raum. Sie schüttelte den Kopf.
    Mohlem machte sich nicht einmal die Mühe aufzustehen. Er
deutete mit der Hand auf die Tür, die noch immer offenstand.
    »Wir sehen uns im Rathaus«, sagte er freundlich.
Reichlich verwirrt stolperten Cassias Begleiter über die
Schwelle. »Vergeßt nicht, die Tür zu schließen.«
    Cassia sank auf den freien Stuhl.
    »Kann ich ein Glas Wasser haben?« bat sie.
Intelligenz, Überredungskunst und Einfühlungsvermögen
halfen in diesem Fall offenkundig nicht. Vielleicht klappte es mit
der Weibchen-Masche. Noch gab sich Cassia nicht geschlagen.
    Mohlem stellte ein sauberes Glas mit Wasser vor ihr ab. Er selbst
hatte sich für Fruchtsaft entschieden.
    »Sammeln Sie sich«, sagte er freundlich. »Das
war wohl ein harter Schlag für Sie?«
    Cassia nickte kläglich. Sie stieß einen lauten Seufzer
aus. Davon gänzlich unbeeindruckt säbelte Mohlem von einem
verdächtig dunkel aussehenden Brotlaib eine Scheibe herunter und
bestrich sie dick mit einer nicht minder verdächtig aussehenden
braunen Paste.
    »Alles selbstgemacht«, sagte er stolz. »Brot und
Wurst, und meinen Knoblauch züchte ich auch selbst.«
    »Wunderschöne Steckenpferde«, sagte Cassia
hilflos. Mohlem schälte zwei Zehen Knoblauch und schnitt ihn in
dünnen Scheiben auf das Brot, dann teilte er das Brot und schob
die eine Hälfte zu Cassia hinüber.
    »Essen Sie erst einmal etwas«, sagte Mohlem.
»Arbeitsessen nennt man so etwas bei Politikern, wenn ich mich
richtig erinnere.«
    In ihrer Verwirrung nahm Cassia tatsächlich einen Bissen von
dem Brot und es schmeckte hervorragend. In der Aufregung der letzten
Stunden hatte sie eine Mahlzeit ausfallen lassen, und in den Wochen
vor der Wahl hatte sie gefastet, um auf den Plakaten möglichst
gut auszusehen. Daher entwickelte sie nach dem ersten Bissen einen
wahren Wolfshunger.
    Mohlem belieferte sie wortlos mit weiteren Schnitten, und erst als
Cassia wohlig gesättigt auf dem Stuhl saß und die Beine
von sich streckte, wurde ihr klar, daß sie Mohlem schon wieder
in die Falle gelaufen war.
    Rasch sammelte sie ihre Energie. Sie hatte Politikwissenschaften
und Verwaltungswesen studiert, und im Rhetorik-Seminar war sie die
Jahrgangsbeste gewesen. Sollte das alles vergebens gewesen sein?
    »Nicht doch«, sagte Mohlem. »Gerade sehen Sie
richtig glücklich aus, wie eine satte Katze, und jetzt ziehen
Sie wieder dieses Kampfanzugs-Gesicht
    auf.«
    Der Vergleich mit der satten Katze saß, den Rest überhörte
Cassia geflissentlich.
    Bevor sie den Mund öffnen konnte, fuhr

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