Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
an? Haben Sie Ausfälle zu beklagen?«
    »Wir sind rechtzeitig in die Anzüge gekommen«,
erklang es aus dem Lautsprecher; die Wiedergabequalität wurde
von dem Unwetter arg beeinträchtigt. »Aber diese Viecher
sind so winzig, daß sie in jedes Loch hineinkrabbeln können.
Wir haben bereits eine Unzahl kleiner Kurzschlüsse, die Hälfte
der technischen Apparaturen ist deswegen ausgefallen. Wir werden
alles stillegen und die Schiffe verlassen.«
    Ein blechernes Krachen verriet, daß wieder ein Gerät
ausgefallen war -vermutlich das Funkgerät, denn aus den
Lautsprechern erklangen nur die Störgeräusche des
Unwetters.
    »Hier ist die Waffe«, sagte der Hafenbeamte.
    »Los, wir verschwinden«, stieß Mohlem hervor und
nahm den Paralysator an sich. Er verstellte die Waffe so, daß
sie eine möglichst hohe Streuwirkung aufwies.
    Am Fuß der Treppe zum Kontrollturm stand noch immer Mohlems
bunter Gleiter. Einen Augenblick lang war das Fahrzeug noch zu
erkennen, dann brach die gesamte Beleuchtungsanlage des Hafens
zusammen. Eine Gestalt wankte auf Mohlem zu. Der hob den Paralysator
und bestrich den Taumelnden mit dem lähmenden Strahl von oben
bis unten.
    Schwarzer Staub rieselte am Körper des Springers vorbei. Der
Mann war äußerlich unverletzt, aber der Gesichtsausdruck
verriet, daß er am Rand des völligen Wahnsinns schwebte.
    Zu zweit halfen sie dem Springer in den Gleiter, dann jagte Mohlem
los.
    Hinter ihm erklang eine Explosion nach der anderen. Das Leuchten
der Brände zeigte dem Betrachter ein Bild des Schreckens - vier
lichterloh brennende Raumschiffe, deren Rümpfe immer wieder von
Detonationen erschüttert wurden, vor einem pechschwarzen
Hintergrund, der der Szenerie einen geradezu alptraumhaften Charakter
verlieh.
    Mohlem lenkte den Gleiter auf die Stadt zu. Die Scheinwerfer
hatten Mühe, die Straße überhaupt zu erreichen, denn
das Fahrzeug wurde umwirbelt von unzähligen winzigen Insekten.
Lediglich das Prallfeld, das den Fahrer und die
    Insassen vor Witterungseinflüssen zu schützen hatte,
hielt die Tiere zurück.
    Weit voraus zuckte es; fahle Entladungen zuckten über den
Himmel. In das Prasseln der Brände auf dem Raumhafen mischte
sich das Donnern des Unwetters. Der Wind wurde immer stärker,
zerrte an dem Fahrzeug, und Mohlem mußte alle Geschicklichkeit
am Steuer aufbringen, um nicht in den Graben gedrängt zu werden.
    Übergangslos setzte der Regen ein. Wie Faustschläge
prasselten die dicken Tropfen auf das Prallfeld herab. Im Innern
stieg ein beängstigender Geruch auf.
    »Irgend etwas schmort«, rief der Hafenbeamte, der
bleich und verängstigt auf dem Sitz des Beifahrers hockte. Der
Springer lag auf der Rückbank und lallte nur noch.
    Die Ursache für den Geruch war bald gefunden. Es gab ein
häßliches Knirschen, dann brach das Prallfeld zusammen.
    Mohlem stöhnte auf.
    So rasch er konnte bremste er den Gleiter ab. Die herabhämmernden
Tropfen waren so groß und massig, daß sie beim Aufprall
heftig schmerzten.
    »Sehen Sie nur!« schrie Mohlems Begleiter.
    Vom Hügel herab sah Mohlem auf Poshnam. Es war ein Bild des
Grauens.
    Das undurchdringliche Schwarz wurde an etlichen Stellen vom
düsteren Rot ausgebrochener Brände durchbrochen, und über
der Stadt tobte sich ein elektrischer Sturm aus, der ein Netz
blauweißer Entladungen über die Siedlung geworfen hatte.
    »Weg von hier!« schrie Mohlems Begleiter. »Dorthin
zu fahren ist Wahnsinn, das überlebt keiner.«
    Mohlem hatte keine Zeit für Diskussionen, er beschleunigte
den Gleiter wieder.
    Schmieriger Schlamm setzte sich auf dem Gleiter und den Körpern
der Insassen ab; Tausende von Insekten, vom Wasser in der Luft
förmlich zerquetscht, blieben überall kleben, ließen
Mohlem die Schalthebel aus den Händen springen. Er mußte
eine Hand vor den Mund legen, um diesen gräßlichen Schleim
nicht in den Mund zu bekommen. Zäh und schwarz rann ihm das
Gebräu vom Kopf über die Stirn. Wäre Zeit dafür
gewesen, Mohlem hätte sich geschüttelt vor Ekel.
    Der Gleiter fegte auf die Stadt zu. Es war seltsam ruhig in
Poshnam - der Sturm und die Insekten hatten die Stadt für sich
allein. Menschen waren nicht zu sehen.
    Mohlem spürte, daß der Gleiter sein Fahrverhalten
änderte. Der ganze Rumpf begann zu vibrieren. Offenbar waren
etliche tausend Insekten in die Maschinenanlage eingesickert und
bildeten mit ihren Leibern stromführende Leitungen, die zu
Kurzschlüssen führten.
    Mohlem ahnte, daß er gleichsam auf einem Pulverfaß
dahinfuhr -

Weitere Kostenlose Bücher