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PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit

Titel: PR TB 234 Tödliche Wahrscheinlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn der Hauptenergieerzeuger des Gleiters in die Luft
flog, waren die Insassen im Bruchteil einer Sekunde tot. Für
sich selbst wäre Mohlem bereit gewesen dieses Wagnis einzugehen,
aber er mußte auf den Beifahrer und den unter
    Schockwirkung stehenden Springer denken.
    Mohlem brachte den Gleiter zum Stehen.
    »Wir machen zu Fuß weiter!« rief er laut, um das
Brausen des Sturmes zu übertönen.
    Unaufhörlich zuckten Blitze über die Stadt hinweg und
rissen für Sekundenbruchteile die Siedlung aus der Finsternis.
Etliche Häuser standen in Flammen oder waren zusammengestürzt,
und es war nur dem unbarmherzig herabprasselnden Regen zu danken, daß
die Brände nicht um sich greifen konnten.
    »Faß mit an!« forderte Mohlem seinen Begleiter
auf. Der Hafenbeamte zitterte am ganzen Körper, und das
sicherlich nicht nur der Kälte wegen.
    Zu zweit schafften sie den Springer aus dem Gleiter. Der Mann war
bewußtlos geworden.
    »Zur Stadt«, forderte Mohlem. Der Springer war massig
und schwer, und Mohlems Begleiter machte keinerlei Anstalten,
energisch zuzupacken. »Los, faß mit an, oder.«
    Mohlem zeigte dem Mann die Faust, und diese Sprache schien er zu
verstehen. Zu zweit schleppten sie den Springer den Weg entlang, und
sie hatten kaum einen halben Kilometer zurückgelegt, als hinter
ihnen mit ungeheurem Krachen der Gleiter auseinanderflog. Dicht neben
den drei Männern schlugen Trümmer auf die Straße ein.
    »Gerade noch rechtzeitig«, sagte Mohlem zufrieden.
Sein Gegenüber rollte furchterfüllt mit den Augen; der
Schreck war ihm in alle Glieder gefahren.
    Es war eine Tortur besonderer Art, den Springer zu schleppen.
Immer wieder glitten die beiden Träger aus, stolperten und
landeten schmerzhaft auf der glitschigen Straße. Der Regen war
schwächer geworden, aber die drei waren bis auf die Haut
durchnäßt, und noch immer tauchten neue Schwärme der
entsetzlichen Insekten auf, deren man sich nur mit größter
Mühe erwehren konnte.
    Mohlem brauchte zwei Stunden, bis er den Rand von Poshnam erreicht
hatte. In dieser Zeit konnte er aus der Ferne mitansehen, wie aus dem
großen Kraftwerk Poshnams eine ungeheure Stichflamme in den
Nachthimmel aufschoß und die Stadt einen Herzschlag später
im Dunkel versank - die gesamte Energieversorgung schien ausgefallen
zu sein. Der Stadt blieb in dieser Schreckensnacht offenbar nichts
erspart.
    Mohlem schaffte den Springer und den restlos erschöpften Mann
vom Raumhafen in den nächsten Keller, der sich öffnen ließ.
Er war verlassen, und auf dem Boden stand eine kleine Pfütze -
in den nächsten Stunden konnte der Keller komplett vollaufen,
aber damit fertig zu werden, traute Mohlem seinem Begleiter zu.
    Er selbst machte sich unmittelbar danach auf die Suche nach Cassia
Huddle.

5.
    Unbarmherzig heiß brannte die Sonne auf das Gebirge herab.
Die Teilnehmer hatten sich in die Schatten verzogen, die von den
Felsen gebildet wurden. In spätestens zwei Stunden würde
auch dieses Labsal versiegt sein
    - dann stand die Sonne senkrecht über dem Gebirge und konnte
die sieben Menschen dörren.
    Nicole Barbers spürte die Härte des Felsens im Rücken.
Ihr Atem ging langsam und schwer. Der Hunger hätte sich noch
ertragen lassen, aber der Durst war kaum mehr auszuhalten.
    Seit drei Wochen war die kleine wissenschaftliche Expedition
unterwegs, beauftragt vom Quayntz-Institut für hedonistische
Geomorphologie und Paläozoologie. Der Auftrag lautete kurz und
bündig, die Lebensweise der Drachen von Ceryani exakt
aufzuzeichnen. Vom ersten Tag an hatte es Pannen gegeben, und diese
Reihe von kleinen und großen Unglücksfällen hatte
sich mit einer unglaublichen Beharrlichkeit fortgesetzt.
    Nicole wandte den Kopf. Ein paar Schritte entfernt lag Anatol
Tsygoyan auf dem Bauch und schnaufte vernehmlich. Er hatte den
unglückseligen Einfall gehabt, sich auf einen Behälter mit
Isopropylalkohol zu setzen, der unter seinem Gewicht prompt geborsten
war. Vier Fünftel der Vorräte waren dadurch verdorben
worden; der Gaschromatograph, den man mit dem Isopropyl betreiben
wollte, war damit ebenfalls wertlos geworden.
    Dennoch hatte die Gruppe ihren Flug fortgesetzt, aber bereits am
zweiten Tag war es zu einer Kollision der beiden Expeditionsleiter
gekommen, bei der die Fahrzeuge zwar kaum beschädigt worden
waren, dennoch aber zurückgelassen werden mußten. An
beiden Gleitern war bei dem Aufprall eine lächerlich unwichtige
Sicherung, ein Allerweltsersatzteil, zerstört worden. Und
ausgerechnet diese

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