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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erdenklichen Belastungen standhält.«
    Nikipiti, die Forschungsdirektorin, rückte ihre antike
Hornbrille zurecht.
    »Ich kann Ihnen versichern Roy T.T.«, wandte sie sich
an den Generaldirektor, »daß die Forschungsabteilung den
Härtetest begrüßt.«
    Grimshaw zupfte an seinem Nasenflügel und sah sich irritiert
um, als hatte er etwas vergessen, ohne genau zu wissen, was. Dann
hellte sich seine Miene auf.
    »Kuschel, wie ist Ihre Meinung?«
    Der SD-Chef schien sich erst in diesem Moment förmlich aus
dem Hintergrund herauszuschalen. Fasziniert beobachtete Milwony, wie
sich seine Umrisse verfestigten und der verschwommene Fleck in
Kopfhöhe zu dem greisenhaften Gesicht wurde.
    »Ausgezeichnete Idee«, fistelte Kuschel. »Das
verwirrt die Spione. Alles, was die Spione verwirrt, findet mein
Wohlwollen.«
    Milwony blickte sich um und starrte den glatzköpfigen
Vorsitzenden des Solaren Kinderschutzbundes an. Zebastian Zaches
nestelte verlegen an seinem Hemdkragen.
    »Tut mir leid«, murmelte er, »aber ich scheine
den falschen Gleiter bestiegen zu haben. Ich weiß gar nicht,
was ich hier soll.«
    Das Gefühl, dachte Milwony sardonisch, habe ich manchmal
auch. Vielleicht wissen wir alle nicht, was wir hier sollen. Alle -
bis auf einen: Torwin Wismut Rast, der größte Halunke, der
jemals den verantwortungsvollen Beruf eines Urban-Designers ergriffen
hat. Rast will mich vernichten. Er will, daß der Großversuch
mit MAMMA in einer Katastrophe endet, um endlich seine Festungen und
Bunker bauen zu können.
    »Gut«, sagte Roy T.T. Grimshaw und erhob sich. »Aus
organisatorischen Gründen« - wieder schenkte er Milwony
sein frostiges Lächeln - »wird unser Kollege Rast die
Auswahl der Testbewohner vornehmen. Damit bleibt auch die
erforderliche Objektivität gewahrt.« Sein Lächeln
wurde noch um eine Spur eisiger. »Meinen Sie nicht auch, Gene?«
    Gene Milwony III holte tief Luft.
    »Ich habe nicht die geringsten Zweifel«, versicherte
er, »daß MAMMA sich diesem Härtetest gewachsen
zeigen wird.«
    Und tief im Innern hoffte er, daß es auch stimmte. Er
wünschte es sich verzweifelt, doch Rasts Grinsen war zu boshaft
und zu siegesgewiß, als daß er sich großen
Illusionen hingeben konnte.
    Bedrückt ging er auf die graue Fläche aus Biokunststoff
zu, um Grimshaw und den anderen die Stadt aus der Nähe zu
zeigen.

6.
    Wurgog II, der Großimperator der sechzehnbeinigen
Riesenkakerlaken aus einer fremden Galaxis, hatte sich seit Anatol
Hurwitzkas Vidkomgespräch mit Whistler nicht mehr manifestiert.
    Natürlich war Hurwitzka kein Narr.
    Die extragalaktischen Kakerlaken waren davon überzeugt, daß
Hurwitzka ahnungslos in ihre Falle getappt war und sich ohne
Vorbereitungen der Stadt der Zukunft ausgeliefert hatte, und
vermutlich wollten sie jetzt alles vermeiden, was ihn doch noch
mißtrauisch machen konnte.
    Deshalb das psionische Schweigen.
    Doch dem Scharfsinn eines Veteranen der Solaren Flotte war selbst
die ausgekochteste Riesenkakerlake nicht gewachsen, mochte sie nun
zwei oder sechzehn Beine besitzen, und Hurwitzka hatte sich
keinesfalls schutzlos in die Höhle des Löwen begeben.
    Erstens hatte sich sein Informationsstand verbessert.
    Mittels meditativer Übungen und unter Einsatz erheblicher
Mengen Vurguzz war es ihm gelungen, Wurgogs telepathische Botschaften
durch den Hyperraum bis zurück zu ihrem Ursprungsort zu
verfolgen.
    Heimat der feindlichen Riesenkakerlaken war eine im Galaxienhaufen
Abell 262 gelegene Spiralgalaxis, die in den irdischen Sternkatalogen
als UGC 01.347 bezeichnet wurde und dreihundert Millionen Lichtjahre
von der Milchstraße entfernt lag. UGC 01.347 war ein
interessantes stellares Objekt, da seine Spiralarme durch
knotenförmige Verdickungen geprägt wurden -neugebildete
Sterne und ionisiertes Gas.
    In einer dieser Verdickungen lag die Zentralwelt des
KakerlakenImperiums.
    Zwar brachte diese Erkenntnis Hurwitzka derzeit keinen praktischen
Nutzen, aber der alte Raumsoldat spielte noch immer mit dem Gedanken
einer großangelegten Gegenoffensive der Solaren Raumflotte.
    Er hatte vor dem Abflug nach Helsinki, Erdprovinz Finnland, dem
Großadministrator per Telefaxgramm seine neuesten Informationen
mitgeteilt und Rhodan dringend ersucht, die Angelegenheit ernst zu
nehmen.
    Vergeblich.
    Statt einer Einladung zu einem Strategiegespräch mit dem
Oberkommando der Flotte hatte er einen Rohrpostbrief von Dr. Lusker
erhalten; er, Anatol, möge doch dringend zu der nächsten
Gruppentherapie erscheinen

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