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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine andere
Frage.
    »Noch ist Alexander nicht in Memphis. Er hat ein einziges
Mal nach unserer Hilfe gerufen, sah, daß wir ihn retteten - und
er dankte niemals, rief auch kein zweites Mal.«
    Nur etwa ein Dutzend unserer Freunde befand sich in dem Landhaus,
das wir bewohnten, inmitten brauner Felder und schlammiger Weiden.
Ich erntete eine Menge fragender Blicke und zog die Schultern hoch.
    »Vielleicht hatte er andere Sorgen?« gab Charis zu
bedenken. »Viele Monde lang kämpfte er ununterbrochen.«
    »Jetzt kämpft er nicht. Er reitet mit Heer und ständig
wachsendem Troß hierher«, stellte Atalido richtig.
    Die abgeschirmte Innenseite einer Truhe, ein acht Hände
großer Bildschirm, zeigte den riesigen Heerwurm des Makedonen.
Irgendwo über ihm flog der Adler und lieferte diese Bilder.
    »Lange warte ich nicht mehr«, brummte ich.
    Sollte Alexander noch fünfzig Jahre lang über die Pässe,
durch Ebenen und von Siedlung zu Siedlung ziehen, um sein Reich zu
vergrößern - uns drohte auf diese Weise eine gigantische
Langeweile. Meine Gedanken waren wie gelähmt: Das ereignislose
Warten schien nicht nur meine Phantasie ausgeschaltet zu haben.
    »Wir sollten zumindest warten«, schlug Charis vor,
»bis Alexander durch das Orakel von Siwa erfahren hat, wie sein
Leben weiterhin verläuft. Überdies dreht sich die Welt
nicht nur um Alexander. Frage Rico, Atalantos, wo der interessanteste
Krisenherd liegt.«
    »Ein guter Einfall«, sagte ich begeistert. »Ich
werde darüber schlafen.«
    »An meiner Seite«, lachte Charis. »Im Ernst! Wir
können auch versuchen, den Persern zu einem Sieg zu verhelfen.«
    Unsere Freunde stimmten ein lautes Gelächter an. Aber dadurch
änderte sich das Problem nicht. Ich rechnete in diesen Stunden
damit, daß ES sich
    meldete, aber auch ES blieb stumm. Wir waren wieder einmal völlig
auf uns gestellt, und mich zeichnete augenblicklich ein
außerordentlich hohes Maß an Ratlosigkeit aus. Ich
beschloß mit Rico Kontakt aufzunehmen.
    Denke darüber ernsthaft nach, sagte plötzlich der
Logiksektor, ob du nicht doch Alexander eine Karte seines möglichen
Weltreichs zeigen solltest!
    Ich würde darüber nachdenken. Allerdings wußte ich
nicht, ob es einen Sinn hatte. Immerhin fiel mir etwas Sinnvolles
ein. Ich deutete in die Richtung des Nilarms und meinte:
    »Mazakes, der Satrap, weiß, wer wir sind; wir haben
Bewegungsfreiheit im Reich. Alexander wird sicher nach Memphis
kommen, Mazakes lädt ihn ein, das ist so sicher wie der nächste
Sonnenaufgang. Warum sind wir nicht in Memphis, wenn sie dem
Welteneroberer zujubeln?«
    »Einverstanden. Vielleicht ist das Leben in einer großen
Stadt abwechslungsreicher als hier abseits von Naukratis.«
    »Und ihr?« fragte ich. Wir hatten das Schiff aus dem
Versteck geholt. Es glich einem griechischen Lastenschiff, war aber
schnittiger und natürlich voller verborgener Einrichtungen. Die
Händler des Nillands kannten diesen Schiffstyp. Das Schiff lag
nur zwei, drei Bogenschußweiten entfernt im Schilf.
    »Wir kennen Memphis wie die meisten anderen Siedlungen auch
nur aus der Luft«, brummte Atarga zustimmend. »Auf nach
Memphis.«
    Während Alexander heranmarschierte, bereiteten wir uns auf
die Fahrt nilaufwärts vor. Ich erinnerte mich an die Zeit, in
der ich dieses Land kennengelernt hatte - sie mußte sehr lange
zurückliegen, und ich hatte den sicher nicht unbegründeten
Verdacht, daß ich an Ägypten Erinnerungen besaß, die
von ES blockiert wurden. Wie sah Memphis (nicht aus der Luft, sondern
für einen aufmerksamen Besucher zu Fuß) heute aus?
    »In einigen Tagen legen wir ab«, sagte ich. »Bereitet
alles vor. Laßt die Pferde hier bei Meten in Obhut.«
    In der hereinbrechenden Dunkelheit zogen Charis und ich und ein
paar der Freunde uns auf das Dach zurück, ins Licht weniger
Öllampen und unter das leinene Sonnensegel. Wir schalteten die
getarnten Kommunikationsgeräte ein, bekamen sofort Kontakt mit
Rico und stellten unsere Fragen.
    Der Roboter stand vor der riesigen Wand, die voller arbeitender
Bildschirme und Programmierpulte war. Auf einem Schirm erkannten wir
uns selbst. Also wurden wir tatsächlich ununterbrochen bewacht!
Nach einer Weile sagte Rico:
    »Gebieter! ES hat offensichtlich diesen mißlichen
Zustand seiner Einsatzgruppe vorausgesehen. Er hat hier«, er
deutete auf die Terminals, »ein Programm gespeichert. Willst du
die volle Länge hören?«
    »Nein. Sage es mir in kurzen Worten, Rico!« befahl
ich.
    »Um wirklich

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