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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kennst Hyrkanien?«
    »Ich kenne den Namen und weiß, wo das Land liegt, aber
ich war noch nie dort.«
    »Ein Gesicht, so wie deines, ist dort in einer kleinen Stadt
in den Felsen gegraben. Männer, die dich kannten, schrieben in
den Fels, daß deine Bedeutung groß sei. Auch von dort
kamen Pilger und berichteten uns. Ammon weiß genau, wer du
bist.«
    »Wer bin ich?«
    »Ein Mann mit vielen Namen und unendlich vielen Kenntnissen.
Ich will gar nicht mehr wissen; den Priestern genügt es, daß
du ein Werkzeug des Mächtigen bist. Vielleicht glauben wir beide
an einen Gott, der nur verschiedene Namen hat.«
    Es war sinnlos, mit Ammon-Redjedet über ES, Tiefschlaf und
Tiefseekuppel zu reden. Es war ohnehin fast zuviel, was er wußte.
Ich nahm einen Schluck Wein und wußte, daß eine Gruppe
von Männern, mit denen ich vor unbekannter Zeit (vielleicht
während der letzten Missionen) zusammen auf der Oberfläche
des Barbarenplaneten gekämpft und gehandelt hatte, sich
    besser erinnern durfte als ich. Inzwischen lebten wohl nur noch
ihre Enkel und Urenkel in dem Dorf Hyrkaniens. Ich sagte mir, daß
ich wohl den besten Weg halb zufällig gefunden hatte, Alexander
unter Kontrolle den Aktivator zu überreichen, und wenn das
Ammon-Orakel dem Makedonen all seine Träume bestätigte und
sein Verhalten in die richtigen Bahnen lenkte, dann mochten unsere
Träume wahr werden.
    Das denkst du. Denkst du es wirklich, nach all deinen Erfahrungen?
erkundigte sich sarkastisch der Logiksektor.
    »Vielleicht ist es so, wie du sagst«, meinte ich. »Ich
vertraue auf deine Weisheit und darauf, daß du Ammons Orakel
richtig deutest. Die Mächtigsten sind am meisten in Gefahr,
jegliches Maß zu verlieren. Und Alexander ist jung. Ammons
Orakel wird nur einer von tausend Einflüsterungen sein, denen er
unausgesetzt zuhören muß. Ammon sollte ihn darauf
vorbereiten, daß jedes Geschenk wieder genommen werden kann.«
    Schweigend senkte er den Kopf. Es war die Geste der Zustimmung.
Ich stand auf und hielt ihm den Becher entgegen.
    »Du wirst mich nicht mehr brauchen?« fragte ich.
    Er hängte sich das Amulett um den Hals. Ich nahm es ihm ab
und sagte in entschiedenem Ton:
    »Nein. Nur Alexander darf es tragen - als Sterblicher. Hänge
es um den Widderkopf deines Gottes, Ammon-Redjedet.«
    »Ich verstehe nicht«, murmelte er. »Aber ich
tue, was du sagst.«
    Es gab nichts mehr zu sagen. Wir tranken den Wein aus und
verabschiedeten uns voneinander. Der Ammonpriester sagte mir, daß
wir als wichtige Gäste von den Soldaten eine lange Wegstrecke
begleitet werden würden, bis an die Stelle, an der wir mit
unserem eigenen Wasservorrat den Rand des Deltas erreichen konnten.
    Zwei Tage später, noch in der letzten Stunde der Nacht,
schwangen wir uns in die Sättel und packten die brennenden
Fackeln. Viele Bewohner und ein Teil der Karawane versammelten sich
und riefen, lachten und scherzten. Ich setzte mich an die Spitze,
Charis folgte, und eine Kolonne Soldaten ritt neben uns. Von den
Fackeln flackerten lange, funkenstiebende Flammen nach hinten, und
der Rauch mischte sich in den von den Hufen aufgewirbelten feinen,
salzig schmeckenden Sand.
    Unterdessen drangen die Nachrichten von der furchtbaren Belagerung
der Hafenstadt ins Nildelta. Der siebente, heißeste Mond
begann, und längst verband ein achthundert Schritte langer Damm
das Festland mit der schwerbefestigten Inselstadt, deren Durchmesser
neun Zehntel einer Parasange betrug. Eine Flotte von Schiffen der
anderen phönikischen Städte kreuzte, zusammen mit Schiffen
der Zyprioten, auf See und verhinderte, daß Tyrus' Schiffe
ausliefen oder karthagische Dreiruderer ihnen halfen.
Belagerungstürme standen auf dem Damm, und von ihren Plattformen
schossen die Piloi, die Werfer, mit ihren Bögen nach den
Verteidigern auf den wuchtigen Mauern. Auf der schützenden
Schicht aus Kalk zeichneten sich die
    Spuren der Brände ab, des kochenden Öls und der
Einschläge der Bolzen, die von tyrischen Katapulten nicht weiter
als zweihundert Schritt geschleudert wurden. Bis zu zwanzig
Plattformen der makedonischen Türme waren von Maschinen und
Männern besetzt. Die »Schildkröte« war
herangeschafft worden, ein riesiges Monstrum auf Rädern, unter
dessen Dach Soldaten Seile und eine Walze bedienten, und die Rammen
arbeiteten ununterbrochen an den Mauern und zertrümmerten die
Felsblöcke. Maultiere schleppten die Maschinen vor die Stadt.
Lederne Eimer, mit Wasser gefüllt, standen bereit. Vierhundert
Schritte weit

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