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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell, grausam und ein vollendetes Chaos. Vor uns bäumten
sich Pferde mit schäumenden Mäulern auf, wurden Reiter weit
durch die Luft geworfen und unter den Pferdehufen zermalmt. Waffen
blitzten und klirrten aufeinander. Durch das dumpfe Trommeln der
Pferdehufe erscholl das Geräusch der abgefeuerten Strahler. Vor
uns bildete sich in den dichten Gruppen eine breite Gasse. Pfeile
heulten durch den Staub und bohrten sich mit krachenden Lauten in
Schilde und Pferdekörper, in Leder und Schultern, in Gesichter
und Schenkel. Lanzenschäfte splitterten mit nervtötendem
Knistern und Prasseln. Schwerter schlugen in Schilde und in weiches
Fleisch. Männer und Tiere schrien gellend. Als der Kampf, in dem
wir jetzt einen unregelmäßigen Kreis um den rasend
kämpfenden Alexander bildeten, seinen Höhepunkt erreicht
hatte, entschied eine weitere makedonische Doppelabteilung den
Erfolg.
    Berittene Päonen kamen aus der Tiefe unseres Heeres, zwischen
ihnen Tausende kriegserfahrener Söldner, die sich versteckt
gehalten hatten. Sie kesselten die Perser ein und drangen auf die
riesige, hin und her wogende Reitermenge von außen ein, während
wir uns einen Weg schräg zum Zentrum freischlugen. Inzwischen
erreichten die Sonnenstrahlen hier nicht mehr den Boden.
    Unsere Pferde keilten aus, stiegen hoch und wirbelten mit den
Hufen, warfen sich auf Schenkeldruck nach rechts oder links. Wir
bildeten einen unregelmäßigen Halbkreis, eine Reihe von
wild um sich schlagenden Gestalten. Von allen Seiten drangen
persische Reiter auf uns ein, zusammen mit dichter werdenden
Staubwolken, mit dem Klirren der Waffen und dem Orkan schreiender
Stimmen, keuchender und aggressiv und angstvoll wiehernder Pferde.
    Ein Schock kam über uns alle. Wir verloren den klaren Abstand
zur Umgebung und fühlten uns selbst bedroht, waren plötzlich
ein Teil dieses erbitterten Kampfes, kämpften gegen diese
Fremden in ihren vergoldeten Rüstungen. Ich sah mich im Sattel,
hoch über dem Boden, der unter dem brodelnden Staub verschwunden
war. Immer wieder wurden Reiter vom Pferderücken gerissen,
verschwanden im Staub, tauchten daraus gespenstisch wieder auf und
wurden von den Fußtruppen erschlagen.
    Mein Schimmel bäumte sich auf.
    Einige Wurflanzen prallten vom Abwehrfeld ab, und meine Lanze
schwang mit äußerster Wucht nach rechts. Die schartige
Spitze traf einen Perser unterhalb der Schulter, ließ ihn
taumeln und den Arm mit dem erhobenen Schwert hochreißen.
Gleichzeitig dröhnte der Lähmschuß auf und traf einen
zweiten persischen Reiter in die Brust. Weit hinter uns, im wandartig
aufsteigenden Staub, ertönte das gräßliche
Allallalei! der Makedonen.
    Vor uns, in der Mitte des ebenen Schlachtfelds, rasselten die
Sichelwagen
    los, ebenso an den beiden Flügeln des Darius-Heeres.
    Immer wieder warfen wir kurze Blicke auf Alexander. Er kämpfte
wie ein Rasender und riß seine Berittenen Kampfgefährten
mit. Sein Arm führte gewaltige Hiebe mit seinem zypriotischen
Schwert. Das Amulett, das er unter dem zweifachen Lederpanzer trug,
schien ihn unverwundbar gemacht zu haben. Er saß, als sei er
auf dem Pferderücken festgeklebt. Langsam zogen sich die
überlebenden skythischen Reiter zurück, mehr und mehr
fielen unter den Hieben der Fußsoldaten. Der Staub verschluckte
alles, und durch die Wolken galoppierten reiterlose Pferde.
    Die furchtbaren Gespanne rasselten an uns vorbei auf das
makedonische Heer zu. Zweitausend Agrianer warfen aus sicherer
Entfernung einen vernichtenden Hagel von kurzen Speeren. Ein großer
Teil der Gespanne kam durch, während rechts und links von ihnen
der Tod grassierte.
    Von beiden Seiten sprangen jetzt Kämpfer in die Wagenkörbe,
nachdem sie die Kampfwagen an sich hatten vorbeirasseln lassen. Die
Wagenlenker wurden hinterrücks aus den Körben gerissen, die
Soldaten schlugen mit Schwertern und Äxten auf die rasenden
Pferde ein. Die geschlossenen Reihen im Hintergrund des Schlachtfelds
waren weit geöffnet; ein Keil rasend vorwärtsgepeitschter
Kampfwagen entkam dem blutigen Gemetzel und drang tief in die eigenen
Linien ein.
    Dort wurden nahezu alle Wagenlenker und Kämpfer, obwohl sie
sich mit dem Mut der Verzweiflung wehrten, von den Troßknechten,
den Leichtverwundeten und den Bogenschützen getötet.
    Das Schlachtfeld war bereits jetzt völlig unübersichtlich.
    Wir schafften es gerade noch, uns zu sammeln und zu erkennen, daß
Alexander Reiter und Fußsoldaten um sich zu scharen begann.
Undeutlich sah man von hier aus

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