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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Griechen aus Rhodos mit,
der die Stadt bis zu ihrer Fertigstellung zeichnen und entwerfen
sollte, ferner Kleomenes, den ich schon aus Naukratis kannte, und der
sich freute, mit den merkwürdigen Fremden zusammenarbeiten zu
können. Er schien ein Mann mit gesundem Sinn für Geld und
Handel zu sein.
    »Du hast Alexandreia die Umrisse eines makedonischen
Kriegsmantels gegeben, Atalantos!« lobte mich Alexander und
zeichnete mit raschen Strichen den Standort des Isistempels ein. »In
den ersten Monden des Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen.«
    Er war von der Arbeit begeistert und schritt mit uns die Linien
ab, an denen sich die Stadtmauer erheben sollte. Je mehr er von
meinen Fähigkeiten sah, desto energischer kümmerte er sich
selbst um jede Einzelheit. Noch war der Seeverkehr gefährdet
durch zahlreiche Piratenschiffe und persische Kampfruderer, aber die
Flotten von Rhodos, Zypern und Biblos waren zu den Makedonen
übergetreten und würden Alexandreia anlaufen und die
Piraten bekämpfen.
    Aus allen Teilen des Landes kamen Arbeiter mit ihrem Gerät.
Die Kanäle und Fundamente wuchsen zugleich mit dem Bau der
mächtigen Stadtmauer. Meine Freunde und ich besprachen
zahlreiche neue Techniken mit den Baumeistern des Königs,
während makedonische Veteranen, Gefangene, die Bevölkerung
der umliegenden Gebiete, unzählige Fellachen, Menschen niedrigen
Standes und kleine Gruppen derer, die von der Byblos-Küste
    kamen, damit begannen, ihre Häuser zu errichten und Felder
anzulegen.
    Wieder einmal trafen Alexander und ich zusammen. Es war an der
Stelle, an der die Befestigungswälle von Rhakotis in die neue
Mauer übergingen. Der König musterte mich freundlich und
fragte dann, übergangslos, mit Unsicherheit in der Stimme:
    »Man sagte mir, daß dich die Priester nach Siwa
gerufen haben.«
    »Das ist richtig«, sagte ich. »Nach einem
langen, abenteuerlichen Ritt durch lebensfeindliche Wüste traf
ich die Priester. Sie kennen dich besser als mich. Sie scheinen alles
zu wissen.«
    »Alles? Was bedeutet dies?«
    »Sie lesen das Schicksal der Menschen vielleicht in der
Natur, in den Sternen, in der Welt ihres Gottes Ammon, und sie sind
Orakelpriester. Wenn du die richtigen Fragen stellst, antworten sie.«
    »Ammon, der Gott, der auch den Namen Zeus trägt«,
meinte er. In seinen Blick kam etwas Schwärmerisches. In diesem
Moment hatten Alexanders Triebkräfte wohl etwas Irrationales,
das er selbst nicht kontrollieren konnte. Ich wußte, daß
er dorthin reiten würde.
    »Wie fandest du den Weg?«
    »Ich ritt mit einer sehr gut ausgerüsteten Karawane,
von Naukratis aus.«
    »Ich muß zu Ammon. Perseus und Herakles waren vor mir
dort. Würdest du mich führen?«
    Ich schüttelte den Kopf und erwiderte kühl:
    »Der schwarze Adler, der mich begleitet, wird dich leiten -
er ist der Vogel des Zeus. Geh getrost nach Siwa. Du wirst klüger
und weitaus mächtiger zurückkommen, als du aufgebrochen
bist.«
    »Aus Kyrene an der westlichen Grenze kamen Boten mit
Geschenken. Ich werde mit ihnen gehen«, versicherte er. »Die
Stadt wird gewachsen sein, wenn ich zurück bin, klüger und
mächtiger, wie du gesagt hast.«
    »Ich sorge dafür, daß deine Vorstellungen zu
Stein werden«, konnte ich versprechen. Überall um uns und
unter uns wurde gearbeitet. Massen von Menschen bewegten Erde,
bearbeiteten Stein, schleppten Balken und zogen schwere Traversen
hoch. An vielen Stellen brannten Feuer auf denen Kessel mit Essen
hingen. Immer wieder war ich voller Verwunderung über den
bedingungslosen Gehorsam und den geradezu rasenden Eifer, mit dem
Alexanders Soldaten und die zahlreichen Angehörigen des Trosses
handelten und arbeiteten. Alexandreia wuchs von Tag zu Tag und füllte
sich zusehends mit farbigem und höchst unkriegerischem Leben.
    Charis stützte das Kinn in die Hand, blickte über das
große Lager hinweg und sah den Rauch der Feuer vor dem
Königszelt. Wie jeder Makedone und jeder Perser hier in der
großen Ebene fürchtete sie die Ereignisse der nächsten
Stunden oder der nächsten Tage. Sie nahm den leichten
Schreibstift, der wie ein Binsenrohr geformt war, legte ihre Hand auf
das Papyrusblatt und schrieb langsam:
    Alexander hatte Darius insgesamt eineinhalb Jahre Zeit gegeben, zu
    kapitulieren oder ein neues, besseres Heer zu sammeln. Als es sich
absehen ließ, daß die Stadt Alexandreia unter Atlans
Oberaufsicht wuchs und gedieh, folgte er den Abgesandten des
westlichen Paraetonium und ritt mehr als fünfundvierzig
Parasangen

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