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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbstmörderisch sein würde.
Man tränkte die Pferde, erfrischte sich selbst und ritt dann im
Schein von Fackeln weitaus langsamer weiter, bis nach Arbela. Dort
trafen die Verfolger am frühen Morgen ein.
    Man berichtete ihnen, Darius sei nach Osten geflohen, in die
Richtung auf Hamadan zu.
    Alexander nahm die Schatzkammer Arbelas in Besitz, ließ sich
von seinen Soldaten als König des ganzen Landes feiern und ritt
auf der Königsstraße zurück nach Gaugamela. Der Hügel
nahe der Siedlung wurde Nakatorion getauft, Berg des Sieges.
    Und auf der staubigen Ebene blieben die traurigen Reste einer der
schwersten Schlachten zurück, die Alexander je geschlagen hatte.
Die schauerliche Arbeit der siegreichen Truppen war fast so schwer
und bedrückend wie das Gemetzel selbst.
    Tausende herrenloser Pferde wurden eingefangen, getränkt und
    angepflockt. Auf jedem Körper, jedem einzelnen Beutestück,
jeder Waffe und allem, was sich noch bewegte, lag dunkel schimmernder
Staub. Es stank nach Blut, Erbrochenem und dem Kot Tausender Tiere.
Rabenschwärme und Raubvögel kamen aus allen Richtungen und
ließen sich auf den Kadavern der Elefanten nieder. Einzelne
Sonnenstrahlen blitzten in goldenen Panzern.
    Hier hob eine Schar schwitzender, nackter Makedonen ein riesiges
Grab aus. An anderer Stelle richteten sich Verwundete auf und schrien
nach Wasser und einem Arzt. Woanders krochen einzelne Perser umher,
die sich tot geglaubt hatten und feststellten, daß sie mit
schmerzenden Gliedern aus einer tiefen Lähmung aufwachten.
    Frauen und Kinder des Trosses sammelten Waffen, Schmuckstücke
und Helme ein. Hinter einem einzelnen Reiter schleppte sich, an ein
langes Seil gefesselt, eine Schar persischer Gefangener mit
blutdurchtränkten Rüstungen und Kleidungsstücken
einher. Wie Inseln ragten die überlebenden Elefanten aus der
Masse toter Körper, des zerwühlten Bodens, der Berge aus
Leichen hervor, zwischen denen die Schäfte der Lanzen und
Sarissen wie Stacheln riesiger Fabelwesen nach allen Seiten
hinausdeuteten. In der Nacht hatten wir das riesige Feld mit Fackeln
abgesucht, jetzt wanderten wir beim ersten Licht eines kalten Morgens
umher und versuchten, zu helfen, wo es möglich war.
    Die Makedonen achteten den tapferen Gegner.
    Die Gefangenen wurden zusammengetrieben; man gab ihnen Wasser und
Brot, und keiner wurde mißhandelt. Die ersten Zelte des
nachrückenden Trosses wurden weitab des Schlachtfelds
aufgeschlagen.
    Noch immer gab es keinen Wind und keinen Regen.
    Die Sonne schälte sich riesig und gelb aus dem Nebel im Osten
heraus. Inzwischen begannen die Kadaver der Tiere zu faulen. Die
Fleischbrocken, die aus den Schnäbeln der sattgefressenen Raben
fielen, wurden von Ameisen umwimmelt. Der Geruch des Todes weitete
sich aus. Hin und wieder schrie einer der Elefanten, an die sich
keiner der Makedonen herantraute, und ein anderer antwortete. Charis,
meine Freunde und ich hatten eine Reihe Zelte aufgeschlagen, auf
riesige Feuer ebenso große Kessel gesetzt, in denen heißes
Wasser dampfte. Viele Frauen - Weiber aus dem Troß,
verwahrloste Dirnen ebenso wie Damen mit weißen Fingern,
verrunzelte Makedoninnen oder dunkelhäutige Inderinnen,
Perserinnen, Ägypterinnen - halfen uns. Eine unübersehbar
lange Kette verwundeter Soldaten erstreckte sich in einem Bild von
makabrer, bizarrer Eindringlichkeit scheinbar bis zur Mitte des
Schlachtfelds. Wir reinigten Wunden, nähten klaffende Schnitte,
schienten gebrochene Knochen und verteilten Becher eines Trunkes, der
schmerzunempfindlich machte.
    Hunderte toter Makedonen wurden begraben.
    Über anderen Kesseln kochte dicke Suppe voller
Fleischbrocken. Das Lachen der Kinder, die zwischen Leichen spielten
und immer wieder mit zertrümmerten oder erhaltenen Waffen
daherrannten, schnitt in den Ohren. Der Gestank nahm zu.
    Von Süden näherte sich eine Gruppe Reiter. Sie wirkte
über dieser riesigen Platte des Todes unendlich fremd. Charis
hob den Kopf, wischte sich Staub und Schweiß von der Stirn und
fragte leise:
    »Hat ES das gewollt, Liebster?«
    Fern von uns formierten sich die ersten Teile des Heerzugs.
Intakte Wagen, frische Tiere, ausgeschlafene und unverletzte Soldaten
bewegten sich in noch ungeordneten Reihen nach Süden. Immer
wieder ritt Parmenion auf seinem riesigen Schecken über die
Ebene und gab seine Befehle. Ich erwiderte:
    »ES hat es gewußt, Charis. Auf diesem barbarischen
Planeten ist in diesen Jahren ein Weltreich nicht anders zu gründen.
Je größer es werden

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