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PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten

Titel: PR TB 242 Herr Der Hundert Schlachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wird, desto mehr Schlachten dieser Art
werden geschlagen. Was wir erleben, ist die Anständigkeit
makedonischer Sieger. Ich hätte nicht in die Hand persischer
Sieger fallen wollen.«
    »Alexander hat den entscheidenden Sieg errungen?«
    »Noch gehört ihm das Land zwischen hier und Persepolis
nicht, und ich fürchte, er will auch noch den Rest der Welt
unterjochen.«
    »Das schafft er trotz des Amuletts nicht.«
    »Und bisher führt ihn sein Weg auch nicht an die
anderen Ufer des Binnenmeers.«
    »Dort vorn, bei den Reitern, ist es Alexander?«
    Ich blickte schärfer hin und ignorierte das Stöhnen
eines Persers, der eine schauerliche Kopfwunde hatte und vor uns auf
einem Tisch lag. Durch die riesigen Schwärme der Aasfliegen
hindurch musterte ich die Reiter. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Es sind Boten.«
    Die Mücken, der Gestank der Leichen und ein seltsamer
stechender Geruch vertrieben innerhalb kürzester Zeit alle
Sieger, die Besiegten und den Troß von der Ebene. Die
Verwundeten schleppten sich hinterher, und nach kurzer Zeit folgten
auch wir auf ausgeruhten, gestriegelten Pferden und mit aller
Ausrüstung. Alexander hatte den Befehl erteilt, nach Babylon zu
ziehen. Dort sollte sich das Heer erholen und neu organisieren.
    Alexander, der Mann, der die Welt verändern wollte,
veränderte sich von Mond zu Mond selbst am meisten. Sicher war
ihm in Siwa das Geheimnis des Amuletts offenbart worden. In diesen
Tagen nach dem halben Sieg zeichneten ihn nervöse Lebhaftigkeit
und Unbeständigkeit aus, er entwickelte Züge von
Übermenschlichkeit, in der ihn Aristander ebenso bestätigte
wie Onesikritos. Zudem war jeder Soldat im makedonischen Heer davon
überzeugt, für einen Halbgott zu kämpfen.
    Wir ritten, das Wasser des Tigris auf der linken Seite des langen
Heerwurms, nach Süden. Wir mußten damit rechnen, daß
der dritte Darius -Dareios Kodomannos - ein neues Heer aufstellte.
Hinter uns blieben die schauerlichen Gerüche des Schlachtfelds
zurück, dann verlor sich das geplünderte Lager des Persers
bei Arbela hinter dem Horizont, schließlich sahen wir einen
Erdspalt, aus dem Gase und Pech brennend hochschlugen. Wir umritten
den See aus Erdpech, der sich um den Spalt gebildet hatte.
    Einheimische gossen an einem Abend an beiden Seiten des Weges zum
königlichen Quartier breite Erdpechstreifen aus und entzündeten
sie. Die Flammen wanderten schnell von einem Ende zum anderen und
bildeten eine lodernde Mauer, über die alle Makedonen lärmend
staunten. Die Ewigen Feuer von Baba Gurgan brannten in den Nächten,
und an den Tagen marschierten wir durch endlose Flächen, die von
Gerste und Hirsefeldern bedeckt waren. Überall standen
Dattelpalmen, an allen Stellen sahen wir Arbeiter und Sklaven. Das
Land war mehr als fruchtbar; es barst förmlich vor Wohlstand.
Alle Krieger konnten sich mehrmals am Tag sattessen.
    Vor Babylon kamen wir an riesigen Kanalsystemen vorbei, die zwar
durchdacht angelegt, aber stellenweise versandet waren. Seit zwei
Jahrhunderten lieferte dieses Land riesige Mengen von Abgaben aller
Art an Darius und dessen Verwaltung.
    Wir hielten weit vor den Mauern Babylons an.
    Sonnenlicht brannte auf den Wehrtürmen, als sich die
Stadttore öffneten. Das Herannahen des Heeres war natürlich
längst bemerkt worden. Unsere berittenen Kampfgefährten
sicherten den Vormarsch, indem sie rechts und links weit ins Land
ausschwärmten und immer wieder zurückkehrten. Das Land war
friedlich, und Alexander war bemüht, seine Soldaten
diszipliniert zu halten.
    Wir wußten, daß Mazäos, der Satrap der Perser,
die Stadt verließ, um uns entgegen zu ziehen. Vor sieben Tagen
war er noch unser Gegner auf dem Feld des Kampfes gewesen. Jetzt
brachte er eine größere, prunkvoll gekleidete Gruppe mit.
Alexander blieb mißtrauisch und befahl dem Heer, sich wie zum
Kampf aufzustellen. Als wir nahe genug waren, stießen die
Würdenträger alle Stadttore auf, man streute Blumen auf die
Straßen, Priester tanzten zu einer heiteren Musik.
    Von silbernen Altären dampften Weihrauchschwaden, Pferde
wurden herangetrieben, Rinderherden als Geschenk den Makedonen
übergeben, sowie ein prunkvoller Streitwagen. Man betrachtete
verwundert die zahmen Löwen, die Käfige voller fauchender
Leoparden und die Musiker. Lauten und Posaunen und Trommeln erzeugten
Klänge, die von den Mauern widerhallten. Im Schutz der eigenen
Wachen und unserer gepanzerten Krieger fuhr Alexander, begleitet von
den begeisterten Stadtbewohnern bis zum

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