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PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

Titel: PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufhellers
zurückkehrte, wartete Quiryleinen bereits auf ihn. Er hatte
seinen Raumanzug abgelegt und trug die hellbraune Kombination mit dem
Emblem des Kommandanten.
    »Mein Ritter«, begann er, seiner Stimme war deutlich
die Erleichterung anzuhören. »Wir sind so froh.«
    »Ach, Quiryleinen«, seufzte Salik. »Es ist meine
Schuld. Ich habe deinen Rat nicht befolgt. Wie geht es den Orbitern,
die verletzt worden sind?«
    »Es hat keine Verletzten gegeben«, erwiderte der
Kommandant. Es traf Jen wie ein Schock.
    »Alle tot!« stieß er fassungslos hervor.
    Das fremde Etwas hatte alle Schutzanzüge aufgerissen, und sie
waren den Dekompressionstod gestorben. Mehr als vierzig von ihnen.
    »Sie sind gern gestorben«, hörte er Quiryleinen
sagen. »So hat ihr Leben an seinem Ende doch noch einen Sinn
erhalten!«
    Die Worte drangen nur unvollkommen in sein Bewußtsein vor.
Er fühlte Schwäche in sich aufsteigen und knickte in den
Knien ein. Sein Bewußtsein setzte aus, und er stürzte in
die Arme des Kommandanten, der ihn in seine Kabine brachte und ihn
dort liebevoll auf das Lager bettete, nachdem er sich vergewissert
hatte, daß Salik seinen Zellaktivator noch an Ort und Stelle
trug.
    »Sprecht kein lautes Wort mehr«, wies Quiryleinen die
Orbiter an, die im Aufheller Dienst taten. »Unser Ritter ist
erschöpft und braucht Ruhe!«
    4. Totenschiffe
    Manchmal stellte Jen Salik stundenlange Überlegungen an, wie
er ein Wunder bewirken konnte. Die Lebensspanne eines Orbiters betrug
lediglich einen Teil der eines Menschen. Zweiundfünfzig Jahre
waren sie seit ihrem Aufbruch unterwegs, von den fünftausend,
die ihn in den letzten Jahren
    begleitet hatten, lebten nur noch knapp tausend. Sie hatten sich
auf die fünfzig Schiffe verteilt, so daß auf jedes
durchschnittlich zwanzig Orbiter kamen. Dadurch erhielten die
Kunstwesen ausreichend Gelegenheit, sich ihren trüben Gedanken
zu widmen. Das Ergebnis unterschied sich nicht von dem, was er in den
Jahren zuvor an Einzelfällen erlebt hatte.
    »Sie werden tiefsinnig, Quiryleinen«, sagte er zum
Kommandanten, während sie gemeinsam ein Mahl zu sich nahmen. Der
Orbiter saß respektvoll am gegenüberliegenden Ende des
Tisches.
    Seltsam, dachte Salik. Es ist mir in der langen Zeit nicht
gelungen, ihnen das abzugewöhnen. Sie sind nicht in der Lage,
kameradschaftlichen Umgang mit mir zu pflegen. Ihr Programm schließt
das aus. Anfangs hatte er ihr Wesen als eine Art Erziehung
betrachtet. Erziehung konnte man beeinflussen und ändern. Die
Orbiter änderten sich nie, sie blieben ihrem Programm treu bis
zum Tod.
    Quiryleinen machte mit der linken Hand eine Geste der Hochachtung.
Er legte den Löffel weg und ließ die Hände flach auf
die Tischplatte sinken.
    »Es ist unser Schicksal, mein Ritter«, sagte er
schwerfällig. »Wir sind geschaffen worden, ohne das
erfüllen zu können, wozu wir da waren. Von der ersten
Stunde an besaß unsere Existenz keinen Sinn, und das, was sich
jetzt ereignet, ist nichts als ein schaler Abglanz von dem, was hätte
sein können.«
    Der ehemalige Klimaingenieur aus Terrania nickte verstehend. Die
Orbiter waren zum Kampf geschaffen. Es fehlte ihnen der endgültige
Triumph über die Garbeschianer. Deshalb alterten sie frühzeitig
und verzehrten sich in der Unerfülltheit ihres eigenen Lebens.
Der Dienst an dem einzigen Ritter der Tiefe, der ihnen geblieben war,
schuf dafür nur einen unvollkommenen Ersatz.
    Jen Salik erhob sich und stützte sich schwer auf die
Tischplatte. Er hatte einen Entschluß gefaßt, der
eigentlich längst fällig gewesen wäre.
    »Umsiedlung«, machte er Quiryleinen begreiflich, »das
ist es. Ab sofort werden jeweils hundert Orbiter zusammen in einem
Schiff leben! Die restlichen vierzig Schiffe werden auf Automatik
programmiert, damit sie nicht aus dem Verband ausscheren.«
    Quiryleinen sprang erfreut auf und stürzte zur Tür. Das
Essen war für ihn vergessen, wenn der Ritter rief. Und zu einem
Großteil war es auch die Tatsache, daß jeder der Orbiter
ständig darauf wartete, etwas tun zu können.
    Salik lächelte leicht und blickte dem Kommandanten nach. Es
war nicht genug, was er gerade getan hatte. Viel mehr noch mußte
folgen. Er durfte nicht mit ansehen, wie seine Orbiter nach und nach
verkamen und in Selbstzweifeln den Freitod suchten.
    In den darauffolgenden Wochen unternahm er alles mögliche, um
den Orbitern das Leben zu erleichtern, ihnen eine sinnvolle
Beschäftigung zu geben. Er verwandelte Lagerhallen in
Spielwiesen,

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