PR TB 247 Albatros
diese seltsame
Persönlichkeitsspaltung heilen. Wenn du wieder den Druck auf
deinen Geist verspürst, mußt du es sofort melden.«
Und das tat Jim augenblicklich. Er ging ans Visiphon und verlangte
Fellmer. Anstelle des Telepathen bekam er aber Doc Hauff auf den
Bildschirm.
»Ich hab' wieder mal meine Migräne, Archie«,
meldete Jim.
»Okay, ich lasse dich sofort zu mir in den Testraum
bringen.«
»Was ist mit Fellmer?«
»Unabkömmlich.«
Jim hatte das Gefühl, daß der Mutant das Interesse an
ihm verloren habe, wenn er keine Zeit fand, sich persönlich um
ihn zu kümmern. Dabei hatte Fellmer ihn als die Entdeckung seit
Einführung der Neuen Galaktischen Zeitrechnung bezeichnet, und
die ging immerhin schon ins 50. Jahr. Aber das hatte er wohl nur
gesagt, um ihn zu ködern.
Jim hatte seine Worte noch gut im Gedächtnis.
»Du bist ein Jahrhundert-Perzipient, Jim!«
Zwei Frauen in schneeweißen Overalls holten ihn ab und
brachten ihn zu Doc Hauff.
»Ist er noch da?« fragte Doc Hauff und tippte sich auf
die Stirn, fügte erklärend hinzu: »Der kleine Mann in
deinem Geist.«
»Ich spüre nur den Druck.«
»Wir wissen inzwischen definitiv, daß deine Migräne
von einem fremden
Geist verursacht wird, der dich kontaktiert.«
»Für mich ist es ein Alpdrücken.«
»Du solltest es aber so sehen, wie ich es darstelle«,
sagte Doc Hauff. »In deinen Kopf hat sich ein Plagegeist
eingeschlichen.«
»Mußt du mit mir wie mit einem Debilen sprechen,
Archie?«
»Ich spreche eigentlich nicht zu dir, Jim, sondern zu dem
kleinen Mann in deinem Kopf«, sagte Hauff. »Als Fellmer
dich esperte, da hat er zu dem anderen telepathischen Kontakt
erhalten. Doch der andere war so entsetzt darüber, daß er
sich sofort aus deinem Geist zurückzog. Wir wollen ihn nicht
noch einmal erschrecken, darum hält sich Fellmer vorerst
heraus.«
»Archie«, sagte Jim. »Wenn es so ist, wie du
sagst, warum merke ich dann nichts davon, daß es sich um einen
telepathischen Kontakt handelt?«
»Das liegt daran, daß du vermutlich selbst kein
Sensitiver bist, Jim«, sagte Hauff. »Tut mir leid, aber
das sind die Tatsachen. Du selbst dürftest keinerlei Para-Talent
haben, aber du bist für uns wertvoll, weil du das Medium für
einen besonders begabten Mutanten bist. Über dich wollen wir
Kontakt zu ihm aufnehmen.«
»Vermutlich kann er unser Gespräch mithören?«
»Ist der Druck noch da?« fragte Hauff, und als Jim
nickte, fuhr er fort: »Dann hört er unser Gespräch
mit. Das ist der Sinn dieser Unterredung. Hörst du mich,
Fremder? Wir wissen nicht, wer du bist, ob ein Mensch oder ein
Nicht-Humanoider. Das spielt auch gar keine Rolle. Wir wollen dich
nur näher kennenlernen, mehr wollen wir gar nicht. Wir haben
auch keine Ahnung, wo du dich versteckst und warum. Aber du sollst
wissen, daß wir dir nichts anhaben wollen. Du brauchst vor uns
keine Angst zu haben.«
Jim mußte recht belämmert dreingeschaut haben. Nachdem
Doc Hauff geendet hatte, meinte er grinsend:
»Ich komme mir ziemlich dämlich vor, wenn du so mit mir
sprichst, Archie.«
»Du solltest dich daran gewöhnen«, sagte Hauff
eingeschnappt. »Ich spreche ja nicht dich an. Ich meine deinen
Freund. Er scheint sehr schüchtern zu sein.«
»Ja, ja, das glaube ich auch«, sagte Jim, dem diese
Art der Konversation allmählich Spaß zu machen begann; was
blieb ihm auch anderes übrig, als gute Miene zu machen.
»Vielleicht ist er aber auch abartig veranlagt. So eine Art
Psycho-Voyeur.«
»Red nicht solchen Stuß!« fuhr Hauff ihn an.
»Nein, ich glaube, daß dein Freund einfach nur
verschreckt ist. Was er durch dich hört und sieht, muß für
ihn recht exotisch wirken.«
»Na, in all den Jahren dürfte er sich aber daran
gewöhnt haben«, meinte Jim amüsiert, er mußte
die Sache von der heiteren Seite nehmen. »Wenn ich daran denke,
daß er in den intimsten Augenblicken meines Lebens bei mir war,
so dürfte ihn eigentlich nichts Menschliches mehr schockieren.«
»Hör auf damit, Jim«, sagte Hauff streng. »Wir
wollen deinen Freund nicht in die Flucht schlagen, sondern für
uns gewinnen. Wer weiß, ob er nicht
längst versucht hat, sich bei dir bemerkbar zu machen. Er mag
resigniert haben, als du ihn nicht wahrnahmst, seine Botschaften
nicht hörtest. Und dann traf es ihn wie einen Keulenschlag, als
plötzlich jemand anders sich bei ihm meldete. Er muß sich
regelrecht überfallen vorgekommen sein.«
»Du bist also der Meinung, daß es sich um einen
Primitiven, einen
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