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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Psyche
hineindenken. Da träumst du von besiedelten Planeten, von
Raumschiffen und einer fremdartigen Technologie, von allen möglichen
exotischen Lebewesen, durch deren Augen du siehst, durch deren Ohren
du hörst, deren Gedanken du liest, an deren Leben, ihrem Werden
und Vergehen du teilhast - ohne jedoch je einen wirklichen Beweis
ihrer Existenz zu bekommen. Sie müssen dir wie Traumfiguren
vorkommen, da dein Kontakt einseitig bleibt. Sie können dir
keine Antwort geben, weil sie nicht deine Begabung haben. Sie wissen
nicht einmal, daß es dich gibt, merken nichts von deiner
Existenz. Ich vermute, daß dein Talent in deiner Welt eine
natürliche Begabung ist. Du brauchst es mir nicht zu verraten,
wenn du nicht willst, aber ich denke, daß alle Menschen in Moms
Garten von deiner Art sind. In meinem Universum jedoch bin ich eine
Ausnahmeerscheinung. Ich bin ein ganz seltenes Exemplar, und darum
konnte ich allein deine Gedanken erwidern.«
    Fellmer machte nach dieser langen Rede, die er telepathisch viel
kürzer halten und rascher hätte übermitteln können,
eine kurze Pause, dann sagte er:
    »Bist du bereit, mit mir in Gedankenaustausch zu treten,
Poe?«
    Jim wartete gespannt. Plötzlich, ganz unvermittelt, bäumte
sich Fellmer auf, sein ganzer Körper verkrampfte sich - und
dabei schrie er, wie Jim vorher noch nie einen Menschen schreien
gehört hatte.
    Jim dachte, Fellmers letzte Stunde habe geschlagen.
    Aber dann brach sein Schrei ab, sein Körper entspannte sich,
und er sackte kraftlos zusammen.
    »Fellmer! Fellmer, was ist los mit dir?« rief Jim und
beugte sich besorgt über ihn.
    Fellmer regte sich, und er hatte nicht einmal das Bewußtsein
verloren. Und
    er lächelte sogar.
    »Nichts weiter, Jim«, sagte er mit schwacher Stimme.
»Mir ist nichts passiert. Es ist nur so, daß Poe ein
unglaublich starker Geist ist. Er muß erst noch lernen, seine
Gedankensendungen zu dosieren.«
    »Ist er wieder weg?«
    Fellmer nickte.
    »Er war über seine eigene Gedankenstärke entsetzt
und zog sich zurück, um mir nicht noch mehr zu schaden.«
    »Und wie soll das weitergehen?«
    Fellmer zeigte ein zuversichtliches Lächeln.
    »Ich bin sicher, daß Poe wiederkommen wird. Er hat
seine Scheu vor mir überwunden. Jetzt muß er darauf
achten, mir nicht weh zu tun.«

5.
    Seit Gutmuts Abgang war es sehr still im Haus. Manchmal lastete
die Stille schwerer als alles andere auf Poe, und einmal wurde es so
arg, daß er meinte, den Verstand verlieren zu müssen. Daß
er dennoch seit Tagen das Haus nicht verließ, hatte zwei
Gründe.
    Zum einen glaubte er, nur von hier aus Fellmer in seinen Träumen
erreichen zu können. Und diese Träume über Jim Harlow
und den Wisperer Fellmer waren alles, was ihn noch geblieben war. Der
zweite Grund war der, daß er sich vor Feiß fürchtete.
Er war sicher, daß Empis Bruder seine Fantasie schwächte,
und er war genauso davon überzeugt, daß er sie ihm ganz
nehmen würde, wenn er sein Versteck verließ.
    Daß seine Fantasie noch recht beachtlich war, verriet ihm
der Umstand, daß er Fellmer sehr, sehr weh tat, als er von Jim
zu ihm als Traumpartner überwechselte. Als er das merkte, zog er
sich sofort wieder zurück. Und er wagte es danach lange nicht -
einen ganzen Tag und die darauffolgende Nacht hindurch -, ihn im
Traum zu kontaktieren.
    Als er sich schließlich doch dazu überwand und Fellmer
im Traum vor sich entstehen ließ, tat er es mit aller gebotenen
Vorsicht.
    So ist es schon besser, Poe, wisperte Fellmer. Auf dieser Basis
können wir miteinander telepathieren.
    Ich verstehe es noch immer nicht, wisperte Poe zurück, daß
es dich wirklich geben soll. Wo bist du? Wie kann ich dir
näherkommen? Beschreibe mir den Ort in Moms Garten, an dem du
dich aufhältst.
    Ich fürchte, daß du nicht zu mir kommen kannst, Poe.
Wenn es eine Möglichkeit für ein Treffen gibt, dann werde
ich zu dir kommen müssen. Du mußt zuerst aber akzeptieren,
daß die Welt, die du durch Jims Augen gesehen hast, real ist.
Sie ist nicht in deinen Träumen entsprungen, Poe.
    Dann hat Mom sie erschaffen. Sie ist das Universum. Und versuche
nicht, das zu leugnen, Fellmer.
    Gut, Poe, ich will deinen Glauben nicht erschüttern.
    Aber versuche wenigstens, dich mit dem Gedanken anzufreunden, daß
die Welt, in der ich lebe, nicht geträumt ist.
    Poe hatte darüber nachgedacht und dann gewispert:
    Weißt du, was ich denke, Fellmer? Daß du dir mit mir
einen üblen Scherz erlaubst. Ich komme nicht dahinter, was für
ein Spiel

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