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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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das typisch rhythmische Schnabelklappern seines Begleiters. »Das ist wohl leicht übertrieben. Die Bewohner dieser Welt tragen eine Zierde auf dem Handrücken, genau wie du sagst, aber selten habe ich eine derart wundervolle Arbeit gesehen, erst recht nicht in derartiger Perfektion und einer dermaßen tiefen Bedeutung.«
    Caadil strich mit der Rechten über das Muster. »Es ist eine Eigenart fast aller Gorragani, intensiv nachzudenken und fast alles zu reflektieren. Vielleicht hast du nur niemals genau genug beobachtet.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Rhodan setzte sich. Augenblicklich fühlte er, wie sich die Polsterung der Lehne seinen Konturen anpasste. Eine leichte Massagefunktion setzte automatisch ein, und angenehme Wärme floss von den Schultern in den Rücken. Seine Wirbelsäule prickelte. »Lass mich dir versichern, dass wir nicht darüber brüskiert sind, dass die Tamräte nicht persönlich erschienen sind. Ich bin mir sicher, dass du sie würdig vertrittst. Sie werden gute Gründe haben, gerade dich zu schicken, um uns zu empfangen. Erlaube mir nur eine Frage.«
    Caadil nahm ebenfalls Platz. Im selben Moment, als sei dies der Auslöser gewesen, durchlief das Beiboot ein leichtes Vibrieren. Es setzte sich in Bewegung und begann auszuschleusen. »Du willst wissen, was es mit meinen zusätzlichen Augen auf sich hat.«
    »Von ihnen abgesehen, scheinst du eine - verzeih den Ausdruck -normale Tefroderin zu sein.« Wenn auch eine außergewöhnlich schöne. »Das zweite Augenpaar jedoch ...«
    »Du kennst die Jülziish gut genug und weißt, dass sie über vier Augen verfügen. Warum ausgerechnet dieses Merkmal bei den genetischen Transplantationen durchgeschlagen hat und wieso es sich derart verändert hat, kann ich dir allerdings nicht beantworten. In Analogie zu den, wie ihr sie nennt, Blues müsste ich das zweite Augenpaar am hintern Teil des Schädels tragen.« Wieder lachte sie. »Und mein Kopf müsste vollkommen anders aussehen.« Mit beiden Händen bildete sie eine flache Diskusform. »Das würde mir nicht gefallen, und es wäre wohl auch nicht gut für mein tefrodisches Gehirn.«
    Rhodan überging die scherzhafte Bemerkung. »Du trägst Erbgut der Jülziish in dir?«
    »Modifiziertes Erbgut, das im Labor behandelt wurde. Es handelt sich um einige Grundelemente ihres Genoms. Du könntest mich also einen Mischling nennen - aber das trifft es nicht vollkommen. Ich bin auf natürlichem Weg gezeugt; eine spezifische Selektion des gaatanyjischen Erbguts wurde später in mein Genom implantiert. Ich wurde sozusagen einmal geboren, aber zweimal gezeugt.«
    Rhodan wechselte einen raschen Blick mit Haneul, der Caadil nach wie vor anstarrte und wie angewachsen in dem schmalen Bereich vor seinem Sessel stand. »Wäre es korrekter zu behaupten, dass du das Genetische Siegel trägst?«
    Sie hatte sich perfekt unter Kontrolle und nickte langsam - eine Eigenart, die die Terraner mit den Tefrodern teilten. »Mein Vortex-Gesicht ist ein Ausdruck der Verbundenheit zwischen Tefrodern und Gaatanyj. Was es jedoch darüber hinaus bedeutet und welche Fähigkeiten es mir verleiht, das wirst du schon bald beobachten können.«
    Rhodan dachte nach. Haneul hatte Caadil sichtlich überrascht eine Pilotin genannt. Offenbar hatte er selbst noch keines dieser Mischwesen getroffen oder zumindest nicht damit gerechnet, von einer Siegel-Trägerin empfangen zu werden. Was mochte das bedeuten? War Caadil in der Lage, Raumschiffe auf eine effektivere Art zu steuern als andere? Doch das konnte nicht alles sein. Es musste mehr dahinterstecken. Rhodan fühlte, dass er dabei war, den Schleier über dem großen Geheimnis der Transgenetischen Allianz wenigstens etwas zu lüften.
    »Der Regierungspalast liegt am anderen Ende der Stadt Belthaany«, erklärte Caadil. »Der Flug wird nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Ich habe den Piloten angewiesen, den direkten Kurs zu nehmen. Später zeige ich euch die Sehenswürdigkeiten dieser Insel, wenn ihr dies wünscht.«
    Homer G. Adams gab ein undefinierbares Brummen von sich. Rhodan fragte sich, ob sein alter Freund damit Amüsement oder Missmut ausdrücken wollte. Avryl Sheremdoc hingegen saß schweigend in ihrem Sessel wie seit dem Moment, als sie das Beiboot betreten hatte.
    »Ich würde eure Stadt und Kultur gern kennenlernen«, griff Rhodan Caadils letzte Bemerkung auf. »Es ist sehr lange her, dass ich zuletzt auf Tefroder getroffen bin. Auch mit einigen Jülziish-Völkern stand ich in

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