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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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berührten seinen Sohn und seine Tochter.
    »Es ist so«, sagte der Pirat. »Wir werden deine Gastfreundschaft wie angekündigt etwa zwei Tage beanspruchen. Danach kehren wir in mein Schiff zurück. Sollte mir oder meinem Begleiter irgendetwas geschehen, wird dieser Planet vollständig zerstört werden. Die atmosphärische Katastrophe vor einigen Jahrzehnten wird im Vergleich nicht mehr als ein laues Lüftchen gewesen sein. Du verstehst? Oder gibt es weiteren Klärungsbedarf?«
    »Kein Bedarf.« Die Stimme klang, als dringe sie aus einem Grab.
    »Dein Volk wird uns Gui Col einen gewissen Tribut zahlen. Darum musst du dich nicht kümmern - die Verhandlungen mit den wirklich wichtigen Regierungsvorsitzenden laufen bereits.«
    Fenji verkniff sich mit Mühe ein Lachen. Verhandlungen. So konnte man es auch nennen.
    »Was dich angeht«, fuhr Cha Panggu fort, »hast du einen persönlichen Tribut zu entrichten. Aus deiner Stadt wählen wir vier zerebrale Spender, die wir für unseren Kampfsport benötigen.«
    »Zerebrale Spender?«
    »Ich werde es dir erklären, wenn die Zeit gekommen ist. Es ist nichts Großes, nur ... Sport eben. Das ist auch nur ein Teil deines Tributs. Der andere trifft dich auf einer etwas persönlicheren Ebene. Eines deiner Kinder.«
    Zatronija zuckte zurück. »W... was... du kannst nicht...«
    »Lass mich ausreden.« Mit einem Mal klang Cha Panggus Stimme nicht mehr so zuckersüß wie noch zuvor. »Du hast die Wahl. Entweder werde ich alle drei Kinder töten, oder nur eines von ihnen. Du kannst zweien also ganz leicht das Leben retten. Nenn mir einfach eines von ihnen. Das Baby? Dein Sohn? Deine Tochter? Es liegt nur an dir.«
    Als Fenji die Tür wieder öffnete, war es geschehen.
    Das also war es. Nun hatte er alles gesehen und miterlebt. Zatronija war zusammengebrochen, hatte gewinselt, gefleht, hatte sich erboten, alles zu tun, alles, was nur denkbar war. »Eines oder alle«, hatte Cha Panggu nur wiederholt, immer wieder.
    Und schließlich hatte sich Zatronija für den Jungen entschieden. Seitdem stand er starr, bewegungslos, wie tot. Wahrscheinlich wünschte er sich, Cha Panggu möge sein Leben nehmen, doch diese Möglichkeit stand zu keinem Zeitpunkt zur Debatte.
    Der Raumpirat rief die Mutter der Familie in den Raum. Nun würde das geschehen, was Fenji schon so oft miterlebt hatte, ohne bislang allerdings das Vorspiel zu kennen.
    »Wenn ihr in den nächsten beiden Tagen auch nur ein einziges Wort über diese Sache verliert, werde ich meinen Schiffen befehlen, eure Stadt zu bombardieren«, kündigte Cha Panggu an. »Die Leiche wird nicht angerührt, das Leben wird für alle anderen weitergehen, als sei nichts geschehen.«
    »Die ... Leiche?«, fragte Zatronijas Frau. »Was ... «
    Cha Panggu zog seinen Strahler und schoss.
    Auf das Mädchen.
    Es ging schnell. Sie musste nicht leiden.
    Da erst verstand Fenji die ganze Grausamkeit. Das Mädchen - nicht der Junge.

Vortex-Augen
     
    Hunderte, Tausende von Inseln lagen inmitten eines scheinbar endlosen Meeres, und im gewissen Sinne endete es tatsächlich nicht; das Wasser umschloss den gesamten Planeten. Es gab keinen Anfang, kein Ende, und es strömte in sich selbst.
    In der Zentrale der MAURENZI CURTIS musterte Perry Rhodan das Hologramm, das Gorragan aus dem Blickwinkel zeigte, den ein fiktiver Beobachter von der Außenseite des Schiffs eingenommen hätte. Der vierte Planet des Bandyll-Systems ähnelte Terra, mit dem großen Unterschied, dass keine Kontinente existierten, sondern nur Inseln; winzige und große, einzelne und in Gruppen beieinanderliegende Landoasen inmitten der ewigen Fluten. Selbst an den Polen wogten die Fluten, Eiskappen besaß Gorragan nicht. Ein weißes Wolkenmeer bedeckte Teile des Planeten, der genau wie Rhodans Heimat wirkte: ein blauer Planet.
    Auf dem Holo waren weder das Zentralgestirn noch andere Welten des Sonnensystems zu sehen, doch seitlich neben der Weltenkugel schwebte, lodernd in blauem Feuer, der Kunstmond Britomaris in der Schwärze des Alls, eine 800 Kilometer durchmessende Gaze-Hülle, in der seit der Gründung der Transgenetischen Allianz ein ewiges Feuer brannte.
    Ein Monument der Macht, dachte der Terraner, oder der Überh eblichkeit ?
    »Zeig mir den Planeten von der anderen Seite«, befahl er der Bordpositronik. Zwar wusste er aus dem astronomischen Kartenmaterial, das er während des acht Tage dauernden Fluges über 62.710 Lichtjahre studiert hatte, dass ihn nach der Änderung kaum ein anderer Anblick

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