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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Kontakt.«
    Caadil senkte den Kopf in Richtung Brust, und das rote Haar fiel über die blauen Schläfenaugen. »Selbstverständlich ist mir dein Lebenslauf bekannt.«
    »Damit bist du klar im Vorteil.«
    Ein Kopfschütteln schleuderte das Haar wieder zur Seite. Sie blickte Rhodan an. »Das lässt sich ändern. Meinen Namen kennst du bereits. Ich bin ausgebildet in Fragen der Hyperphysik, der Kosmonautik und der komparatistischen Physik, das heißt, ich studierte lange Jahre alternative und chaotische Physik. Gerade mit dieser hast du ja vor nicht allzu langer Zeit intensiven Kontakt erleiden müssen, als du in die Negasphäre der Galaxis Hangay vorgedrungen warst. Die Berichte darüber sind auch bis zu uns gelangt und haben unsere Forschungen beflügelt.«
    »Du kennst dich mit der Theorie anderer Universen aus?«, vermutete Rhodan.
    »Sie bildete einen Teil meines Studiums. Um den Aufenthalt im Universum Tarkan beneide ich dich.«
    »Dazu gibt es keinen Grund.«
    »Aber zurück zu mir«, sagte Caadil selbstbewusst. »Ich habe mich dann zur Ethnotechnologin weitergebildet und setze mich mit dem Einfluss diverser Technologien auf die jeweilige Kultur auseinander, sowie mit den Wechselwirkungen zwischen Physik, Technologie und Weltsicht. Die terranische Kultur ist mir nicht fremd. Ich gelte als hochintelligent, man sagt, ich arbeite effizient. Manchmal bekomme ich Melodien nicht aus dem Kopf und muss sie einfach singen oder summen. Es kann meine Mitarbeiter halb wahnsinnig machen. Meist jedoch tragen sie es mit Humor.«
    »Und du bist Vortex-Pilotin«, warf Haneul Bitna ein.
    »Ich werde es zumindest in Kürze sein.« Sie schlug die nackten Beine übereinander.
    Rhodan bemerkte einen Tick zu spät, wie gebannt er das Spiel der Muskeln ihrer Oberschenkel verfolgte.
    »Sieh mich als Auszubildende an«, sagte Caadil, »als Lehrling.«
    »Ich habe nie einen Vortex-Flug miterlebt und ...«
    »Das wirst du schon bald! Zumindest sieht es die derzeitige Planung so vor.«
    Der letzte Wortwechsel ließ darauf schließen, dass der Rahsch'kani doch wesentlich mehr wusste, als er Rhodan gegenüber zugegeben hatte.
    »Wir verlassen nun euer Schiff«, nannte Caadil das Offensichtliche beim Namen.
    Die viele Meter dicke Außenwand der MAURENZI CURTIS füllte einen Augenblick lang das Sichtfenster des Beiboots, dann tauchte das weite, freie Landefeld auf. Auch aus der Nähe betrachtet, wirkten die Gebäude des Raumhafens wie aus zerbrechlichem Glas errichtet. Die durchsichtigen Wände erlaubten den Blick auf Treppenfluchten ebenso wie auf Antigravschächte, auf schmale Räume und weitläufige Hallen voller riesiger Maschinen. Eine kleine Schiffseinheit wurde von einem Dutzend Roboter umschwirrt, womöglich eine Reparatur- oder Wartungsmaßnahme. Eine Hundertschaft Tefroder saß an Tischen und speiste; zwischen ihnen, ein natürlicher Teil des Gesamtbildes, hielten sich fast ebenso viele Jülziish auf.
    Während der Raumhafen hinter ihnen zurückblieb, rief sich Rhodan einige Begriffe in Erinnerung.
    Pilotin.
    Vortex-Flug.
    Caadils Vortex-Augen.
    Die verschiedenen Schlagworte setzten sich langsam zu einem Gesamtbild zusammen. Doch was mochte das Besondere, das Entscheidende an dem sein, das die Transgenetische Allianz als Vortex bezeichnete? Bislang bildete es nichts als einen leeren Begriff, eine Worthülse, die noch mit Inhalt gefüllt werden musste.
     

Jagdzonen
     
    »Zieh die Laken gerade!«, hatte Cha Panggu gefordert.
    Fenji Eichach kannte das Ritual. Der Teufel, der Gold bringt, blieb niemandem etwas schuldig. Zwei Tage hatten sie im Haus des Bürgermeisters Zatronija verbracht. Die Leiche des Mädchens zeigte in der drückenden Hitze bereits erste Verwesungserscheinungen. Fenji gewann den Eindruck, der Bürgermeister hätte die Temperatur im Haus sehr wohl nach unten korrigieren können, aber er verzichtete darauf, weil seinen Gästen die Hitze nicht behagte. Cha Panggu überging diesen kleinen Akt des Trotzes kommentarlos. Sein Schüler hinterließ das Zimmer perfekt aufgeräumt und sauber; das Bett, in dem bis vor kurzem der Sohn der Familie geschlafen hatte, sah aus, als wäre es nie benutzt worden.
    Im Hauptraum erwarteten ihn Zatronija und seine Frau, die wie immer ins Leere starrte. Das Baby auf ihrem Arm lag still, die Gesichtshaut war eingefallen. Die Augen wirkten verschrumpelt wie getrocknetes Obst. Eines der drei Ärmchen zuckte plötzlich, als sei das Kind erschrocken über die Ankunft des Gui Col.
    Es stank nach

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