Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
der Gischt, die wie eine ständige Nebelbank über den Fluten trieb.
    »Dies sind Ohimu«, fühlte sich Tamrat Tooray Ziaar zu einer Erklärung gedrängt. »Ich habe dir von der halbintelligenten Lebensform erzählt? Was du siehst, ist ein Schwärm von Ohimu, die sich zu einem Kollektiv
    zusammengeschlossen haben.«
    »Es gibt also wesentlich größere Ohimu als diejenigen, die wir im Typosium gesehen haben?«, fragte Homer G. Adams, der in dem bequemen Passagiersessel des kleinen Gleiters saß, mit dem sie zu dritt zu ihrer Privatführung zu Gorragans Sehenswürdigkeiten aufgebrochen waren. Die Augen hielt er geschlossen; sein Interesse an dem Thema schien nicht besonders ausgeprägt zu sein. Wie Rhodan es einschätzte, hielt sein alter Freund es schlicht für notwendig, aus Höflichkeit wieder einmal zu demonstrieren, dass er nicht völlig eingeschlafen war.
    »Knapp zwei Meter. Sie ähneln Meeresfischen, haben jedoch die nötigen Gliedmaßen entwickelt, um an Land ... «
    »Dann müssen sich Zehntausende zu dieser Insel verbunden haben.«
    »Unseren Erfahrungen nach etwa eine Million«, sagte Ziaar gelassen. »Sie sammeln sich vor allem über den größten Submarin-Oasen, weil sie sich von deren Abfallstoffen ernähren.«
    »Submarin-Oasen?« Nun klang Adams schon interessierter.
    »Es handelt sich um eine Art Unterwasser-Wohnschiffe. Gorragan bietet weniger Wohnfläche, als wir es gern hätten. Noch vor wenigen Jahrzehnten litten wir unter einer immer problematischer werdenden Überbevölkerung. Die Oasen dienen als mobile Kleinstädte, die hin und wieder an den Forschungs- und Handelsplattformen anlegen, ansonsten aber autark sind. Die Wohnplätze auf den Booten sind sehr beliebt. Man könnte es etwa mit einem der großen Raumschiffe vergleichen, aber ohne die dort oft auftretende Enge, dafür mit einigem Komfort... und der Möglichkeit, ständig auszusteigen, wenn es einen danach gelüstet.«
    »Raumschiffe«, sagte Rhodan. »Damit sind wir wohl beim Thema. Euer Vortex-Projekt besteht in einer neuen Raumfahrttechnologie? Mit den Trägern des Genetischen Siegels stehen euch offenbar besondere Piloten zur Verfügung ... wenn ich auch nicht die geringste Vorstellung davon habe, worin diese Besonderheit besteht. Haneul Bitna jedenfalls schien fasziniert von dem Gedanken, Caadil als Pilotin endlich in Aktion beobachten zu können.«
    »Oh, es ist ein Erlebnis, glaub mir.« Der Tamrat steuerte den Gleiter direkt über die Ohimu-Insel, mitten in die schillernden Bögen aus Licht und Farbe. Er ging tiefer; Gischt tanzte um die Sichtscheiben und legte sich als Schleier nieder. »Und das Besondere an unseren Vortex-Piloten ist, dass nur sie die im Voraus präparierten Sternenrouten nutzen können. Das sichert uns eine gewisse Monopolstellung für etliche Jahre. Es dürfte für keine Großmacht, ja, du erlaubst mir die Bemerkung, nicht einmal für Terra, in absehbarer Zeit möglich sein, eigene Piloten zu erschaffen. Jedem außer der Transgenetischen Allianz fehlen entscheidende Voraussetzungen.«
    Erschaffen, dachte Rhodan. Er redet nicht etwa davon, sie auszubilden, sondern sie zu erschaffen.
    Adams' bisher an den Tag gelegte kühle Distanz war auf einmal wie weggefegt. Endlich hatte sich das Gespräch in die Bereiche verlagert, die ihn interessierten. »Monopolstellung. Das ist offenbar nur die eine Seite. Die andere ist, dass du Perry und mich auf deinen Planeten eingeladen hast, weil du dir finanzielle Unterstützung von Terra erhoffst. Ihr habt zwar
    - theoretisch - ein Monopol, aber euch fehlen die finanziellen Mittel, alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen?«
    Der Tamrat legte die Fingerspitzen beider Hände aneinander, entdeckte offenbar am Nagel des rechten Zeigefingers eine Unebenheit und begann daran zu zupfen. »Eine Misere, in der Tat. Aber nichts, das man nicht durch ein Geschäft, aus dem beide Parteien ihren Vorteil ziehen werden, aus dem Weg schaffen könnte.«
    »Dir ist klar«, sagte Adams, »dass ich auch nicht einen einzigen Galax investieren werde, solange ich nicht genau weiß, worum es sich bei eurem ... System handelt?«
    »Das erwartet niemand. Ich plane übrigens mehr, als euch nur im Detail zu informieren. Ich lade euch auf einen Testflug ein.«
    »Zu welchem Ziel?«
    »Die erste Strecke führt zu einem Planeten namens Khordaad.«
    »Wo ... «
    »Gut 50.000 Lichtjahre von hier entfernt. Khordaad dient uns als Wissenschaftsplanet. Er umkreist eine Irrläufer-Doppelsonne, mitten im Leerraum.

Weitere Kostenlose Bücher