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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Merkmale inmitten eines Meeres aus Dunkelheit.
    »Wir sind in den Vortex-Flug übergegangen«, stellte Ziaar unnötigerweise fest. Rhodan wusste es längst, denn der Anblick, den der Weltraum durch die Scheibe der Gondel bot, war ...
    ... anders.
    Anders als selbst ein Perry Rhodan das All jemals gesehen hatte. Die Sterne bildeten ein Inselgeflecht inmitten eines unendlichen, wogenden Meeres. In der allgegenwärtigen Schwärze zuckten Farben auf und vergingen wieder, ferne Punkte, die heranrasten, wuchsen, alles verschlangen und wieder verschwanden.
    Er fühlte eine Berührung am Arm, und ihm kam es fast so vor, als stamme sie aus einem anderen Leben, einer anderen Existenz. Aus der Realität, der er durch den unfassbaren Anblick entrückt schien.
    »Die Bojen aus den präparierten Hyperkristallen sind alle 722 Lichtjahre im Linearraum verankert«, sagte Caadil Kulée. »Sie bilden diese farbigen Erscheinungen.
    Wenn ich selbst in der Gondel sitze und fliege, sehe ich sie als leuchtende Fanale in dem wesenlosen Etwas, das mich und das Schiff umgibt und auf das ich aus eigenartiger Perspektive hinab blicke. Ich fühle diese Bojen auch; sie scheinen durch die Vortex-Augen ein Teil meines Bewusstseins zu sein. Ich bin mitten in ihnen und doch sehe ich mich selbst, wie von einem erhöhten Standpunkt aus, von dem ich ein weites Tal überblicke. Ich sehe mich ... und die Gondel. Wir strömen durch den Halbraum, wie ein tief unter Wasser tauchendes, unscharf dahingleitendes Gebilde, das der Navigator von Boje zu Boje - von Transponder zu Transponder - dirigiert. Und gleichzeitig sehe ich mich von >oben<, aus dem Sextadimraum. Der Vortex-Pilot ist eins mit dem Schiff, mit der Umgebung, mit der präparierten Strecke. Er sieht und fühlt die Transponder, die ihm den Weg nach Khordaad, an unser Ziel, weisen. Ich bin diese Strecke selbst einmal geflogen, und kaum war ich gestartet, schien ich schon angekommen zu sein, nicht erst nach den drei Stunden, die objektiv vergehen, sondern sofort, verstehst du, Perry? Der Weltraum ist ein allumfassendes Wesen, das mich anzieht und abstößt und tiefer in sich hineinreißt.«
    »Drei Stunden«, wiederholte der Terraner. Mühsam riss er sich von dem einmaligen Anblick los, den das Hologramm bot. Caadils schlanke Gestalt lehnte gegen die Konsole, über der das Abbild aus der Gondel projiziert wurde.
    Ziaar stand neben ihr, die Arme angezogen, den Kopf leicht gesenkt. »Drei Stunden für eine Flugstrecke von mehr als 50.000 Lichtjahren. Das ist nur der Beginn! Von Gorragan nach Andromeda wird eine Flugzeit von nur sechs Tagen nötig sein, wenn diese erste intergalaktische Strecke erst einmal präpariert sein wird. Und wer weiß ...« Er lachte jovial, doch er konnte nicht verbergen, wie ergriffen er selbst von dieser Vorstellung war. »Wer weiß, vielleicht wird Caadil den Jungfernflug in unsere alten Heimstätten durchführen.«
    »Die Vorbereitungen werden einige Jahre in Anspruch nehmen, selbst mit finanzieller Unterstützung durch Terra«, sagte Caadil. »Bis dahin werde ich die beste Vortex-Gondoliere sein, die die TGA zu bieten hat. Also werde ich ganz sicher den ersten Flug in eine andere Galaxis leiten.«
    An Selbstbewusstsein mangelt es ihr jedenfalls nicht, dachte Rhodan. Oder ist es eine Maskerade, die sie zur Schau stellt, um ein offizielles Image zu pflegen? Gestern Abend schien sie eine völlig andere Person zu sein, als sie vom Club der Verlierer sprach. Oder schauspielerte sie auch dort, weil sie sich etwas davon versprach? Wer ist die wahre Caadil Kulée? Offenbar war sie eine bemerkenswerte Person, die genau wusste, was sie wollte und ihre Ziele konsequent verfolgte.
    Das zweite Augenpaar des Navigators glich inzwischen einer im Sonnenlicht glitzernden Wasseroberfläche. Sepehr machte einen völlig entspannten Eindruck. Noch immer lag er mehr in seinem Pilotensitz, als dass er darin saß. Seine Finger huschten über die Eingabefelder.
    »Bedient er die Positroniken des Schiffes?«, fragte Rhodan.
    »Sie sind unter den speziellen Bedingungen des umgestalteten Linearraums nicht leistungsfähig«, antwortete Caadil. »Der Vortex-Flug ist hochgradig unsicher und kann auch durch maschinellen Zugriff nicht weiter stabilisiert werden. Nur der Gondoliere ist in der Lage dazu, den Flug konstant zu halten. Wir bezeichnen das... Steuerruder, das die Gondoliere im Navigationsmodus ausbilden, als Mentales Schwert. Wenn du einen wissenschaftlicher klingenden Begriff bevorzugst, kannst

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