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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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du es auch als ÜBSEF-Konstante ansehen, als individuelle sechsdimensionale Energiekonstante, die durch den Sextadimraum strömt und die Gondel und mit ihr das gesamte Schiff kraft des Bewusstseins des Navigators leitet. Die Transponder-Bojen bilden dabei leere Spiegelbilder, in denen sich diese Konstante auf hyperdimensionaler Ebene abbildet. Dadurch entstehen einander entsprechende Pole, die sich anziehen.« Sie sprach von diesen Zusammenhängen mit einer Natürlichkeit, mit der andere über die Wetterprognose oder den Restaurantbesuch am Vortag redeten.
    Ebenso selbstverständlich vermochte Rhodan ihr zu folgen - er verstand sehr wohl, was sie ihm erklärte, wenn er auch kaum fassen konnte, dass so etwas möglich war. Er musterte Caadil und sah in ihr mehr die atemberaubend schöne Frau als die genetisch veränderte oder optimierte Pilotin, die seit ihrer zweiten Zeugung, wie sie es nannte, für eine besondere Aufgabe bestimmt war. Und doch trug sie das Genetische Siegel, das sie für den Vortex-Flug prädestinierte.
    Seit wann?, fragte er sich und dachte an die Geschichte aus ihrer Kindheit, die sie mit ihm, Haneul Bitna und Avryl Sheremdoc geteilt hatte. Hatte sie die Vortex-Augen schon besessen, als sie ihrem sterbenden Cousin den Stoff-Vogel in die Hand gedrückt hatte? Zweifellos ... die Manipulation ihrer Genetik musste im embryonalen Zustand erfolgt sein. Oder doch nicht?
    »Kann ich kurz mit dir sprechen?«, fragte er.
    Sie breitete auffordernd die Hände aus.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Allein«, bat er.
    Der Schrecken ist so tief in mir verborgen, dass er fast nur die Erinnerung daran ist, der Abglanz des entsetzlichen Urgrunds.
    Doch das macht ihn nicht minder schrecklich.
    In meinem Bewusstsein ist er nicht verankert, ich träume nicht einmal in den dunkelsten Stunden der Nacht davon. Zu weit liegt es zurück, viel zu weit. Manchmal frage ich mich, ob es geschehen ist, ehe ich ein Bewusstsein entwickelte und zu mir selbst wurde. Dann wieder sage ich mir, dass ich, Caadil Kulée amy Kertéebal, entstand, als sich meine Eltern vereinigten und der Lebensfunke zündete. Seit diesem Moment bin ich ich selbst. Vereinigte Zellen, deren Genome sich vermischten und etwas Neues, etwas Wunderbares hervorbrachten, angefacht vom göttlichen Atem, der mich erschuf. Noch ehe die erste Zellteilung einsetzte, war jedes Detail meines Selbst festgelegt und vorherbestimmt.
    Fast jedes.
    Denn ich wurde verändert.
    Und bin doch dieselbe und werde es immer sein. Die Caadil vor der genetischen Veränderung war ebenso ich selbst wie ich es heute bin. Der Vorgang hat nichts an meinem Wesen, meiner Seele, meinem Bewusstsein verändert, und nur dieses bestimmt mich. Was zählen schon manche Äußerlichkeiten?
    Ich bin einzigartig. Caadil Kulée, Tochter der Kertebaal ...ich bin, ich war und ich werde sein. Das Genetische Siegel vollendete lediglich meine Existenz, rundete sie ab und perfektionierte sie, doch es veränderte mich nicht.
    Sage ich.
    Rufe ich.
    Schreie ich.
    Was sind schon die Vortex-Augen? Was sagen sie über mich als Persönlichkeit aus? Ich hasse und ich liebe sie. Sie sind Teil meiner Selbst und sie...
    ... sie machen mich zu einer Maschine, zu einem Ding, sieh nur, wie der Tamrat den Piloten anstarrt, wie er vom Navigationsmodus spricht...)
    ... gehören zu mir. Ohne sie wäre ich nicht die Caadil, die ich seit so langer Zeit bin.
    »Ich bin Caadil Kulée, Tochter der Kertebaal«, endete sie mit erstickter Stimme, die kurz davor stand zu brechen, wie schon seit so vielen Sätzen, und die doch nicht brach.
    Perry Rhodan sah die Feuchtigkeit, die Caadils Augen - ihre normalen Augen - glitzern ließ. Normale Augen, dachte er. Er erschrak selbst über diese Qualifizierung, gerade in diesem Moment, nachdem sie ihm von ihren tiefsten Ängsten berichtet oder ihn zumindest einen flüchtigen Blick auf den Schrecken hatte werfen lassen, der tief in ihr vergraben lag. Er war gesichert in einer Zauberkiste, deren Schloss hundertfach mit geheimen Codes gesichert war, die sie selbst vergessen wollte und an die sie sich doch immer wieder erinnerte.
    Sie erhob sich von dem bequemen Sessel in Rhodans Quartier. »Gehen wir.« Der orangefarbene, mit grünen Schlieren durchzogene Cocktail, den sie von dem Servoroboter hatte kredenzen lassen, stand unangetastet vor ihr auf dem Tisch. »Wir müssen zurück sein, ehe wir auf Khordaad landen. Schließlich bin ich Teil der offiziellen Mission der FARYDOON. Wenn Satin Sepehr und

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