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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gewechselt und einige Lagerräume durchquert haben.
    Sie schlagen Haken wie Hasen, die gejagt werden. Und das tun sie verdammt gut.
    Kefauver rannte weiter und informierte Parizhoon. Der Mentadride konnte mit seinem Begleiter zurückkehren.
    »Sie kommen näher«, drang es aus dem Funkempfänger. »Nicht mehr lange, und wir können ... halt, was ... sie ... «
    Die weiteren Worte gingen im Lärm einer Explosion unter. Das Akustikfeld in Adlais Helm dämmte automatisch die Lautstärke, nur ein dumpfes Dröhnen drang durch. Er glaubte jedoch, einen abrupt
    abbrechenden Schrei inmitten der Detonation zu hören.
    »Meld' dich!«, forderte er.
    Es kam keine Antwort.
    Er stieß das Schott zu einer Lagerhalle auf. Container lagerten auf beiden Seiten. Er beachtete sie nicht. Es zählte nur, den Raum möglichst schnell zu durchqueren, um zum Schauplatz des Geschehens zu gelangen. Der Söldner folgte. Sie waren noch etwa dreißig Meter Luftlinie entfernt. Ein knappes Dutzend Wände trennte sie.
    »Avryl!«
    Nichts.
    Stattdessen öffnete sich ein weiterer Kanal. »Bombe«, hörte er. Er erkannte die Stimme seines alten Söldners Haneul Bitna. »Hab' noch keinen Überblick. Avryl ist verschwunden. Seh' sie nicht.«
    Sie erreichten das gegenüberliegende Ende der Lagerhalle, hörten hinter sich Parizhoon und seinen Begleiter. In wenigen Sekunden würden sie aufgeschlossen haben.
    Den unscheinbaren Laserstrahl, durch den er rannte, bemerkte Kefauver zu spät. Seine Warnung ging im infernalischem Lärm einer Explosion unter.
    Etwas packte ihn, riss ihn mit sich und schleuderte ihn krachend in eine Reihe Container. Dass sein Schutzschirm den Gewalten standhielt, rettete ihm das Leben. Ein metallener Behälter barst, Adlai wurde unter silbrig glänzenden Tüten begraben. Notrationen, erkannte er, und ein absurdes Lachen stieg in ihm auf, während die ersten Verpackungen rissen und es getrocknetes Getreide und verschmorendes Fleisch regnete.
    Hinter diesem Schleier verpuffte blau-grünes Plasmafeuer.
    Er wühlte sich aus dem bizarren Berg an Lebensmitteln. Vereinzelt schmolzen die Plastikhüllen zu einem stinkenden See. Schwarzer Rauch stieg auf und zerkräuselte vor seinen Augen.
    »Der Schirm hält der Belastung stand«, meldete der Kampfanzug. »Die Energiereserven liegen jedoch bei weniger als fünf Prozent.«
    Was Adlai sah, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, versetzte ihm einen Stich. Die simple Falle, die offensichtlich die beiden flüchtenden Gui Col hinterlassen hatten, war für seinen Begleiter tödlich gewesen. Er lag unter Trümmern begraben; der schieren mechanischen Gewalt umstürzender Container hatte sein Schirm nichts entgegensetzen können. Der Mann war zerquetscht worden. Tote Augen starrten blicklos aus einem abgerissenen Schädel.
    Parizhoon und sein Begleiter jedoch sausten zwischen den Trümmern heran.
    Die drei Überlebenden ließen ihren toten Gefährten zurück und eilten in Richtung des Standorts von Avryl Sheremdoc und Haneul Bitna.
    Kefauver sah die Kommunikationseinheit an seinem Arm blinken. Jemand versuchte, ihn zu erreichen. Da erst bemerkte er, dass er noch immer das Dröhnen und Donnern der letzten Explosion hörte, obwohl es längst vergangen war. Er konnte nur hoffen, dass er keinen dauerhaften Schaden davongetragen hatte. Ein kurzer, stechender Schmerz in seinem Nacken - die Medoeinheit des Anzugs injizierte ihm etwas. Er kümmerte sich nicht darum und wies die Anzugspositronik an, die Sprachausgabe lauter zu stellen.
    »Einer der Goldenen ist verletzt«, ertönte Haneul Bitnas Stimme. »Der andere hält Avryl als Geisel.«
    »Töte die beiden!«, befahl Adlai.
    »Hast du nicht gehört? Avryl...«
    »Töte sie. Wir sind gleich vor Ort, um dir zu helfen. Avryl ist ein notwendiges Opfer. Die Sicherheit der FARYDOON ist ihrem Leben übergeordnet.«
    »Ich nehme von dir keine Befehle mehr an.«
    »Du musst...«
    Ein Klicken. Die Funkverbindung war unterbrochen.
    Parizhoon wies mit einem mechanischen Tentakelarm geradeaus. »Wir sind nur noch zehn Meter entfernt. Sie müssen sich wenige Meter hinter dieser Abbiegung befinden. Ich werde den Eindringling töten und der terranischen Agentin das Leben retten. Nicht umsonst war ich in meinem früheren Leben Kampfroboter und trage nun Verstand in mir. Ich habe einen Plan und die nötige Stärke.«
    »Was hast du vor?«
    »Bleib zurück.« Der Mentadride drehte die Kopfsektion. Die Augendioden blinkten. »Bitte.«
    Adlai Kefauver

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