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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hoch spezialisierte, aber dumme Maschinen, mehr nicht.
    »Es ist keine Reparatur nötig. Deaktiviere dich wieder.«
    Es erfolgte keine Reaktion. Stattdessen rollte die ganze Roboterarmada näher. In wenigen Sekunden würde sie den Durchgang völlig versperren. Dieser Zwischenfall konnte zu einer fatalen Verzögerung führen.
    Trotz des Lärms, den die Reparatureinheiten verursachten, hörte Fenji noch etwas anderes.
    Hinter mir!, dachte Fenji. Da ist etwas. Die Roboter sind nichts als Ablenkung!
    In dieser Sekunde wurde ihm klar, dass diese ganze Situation kein Zufall war und auch keine befremdliche Art der Programmierung.
    Sondern ein Hinterhalt.
    >Angriff!< Er wirbelte herum, aktivierte den Schutzschirm seines Kampfanzugs, zielte an seinen Männern vorbei und feuerte blindlings ins Dunkel des Tunnels.
    Der grelle Strahl riss für einen Sekundenbruchteil ein Schattenbild aus der Schwärze. Stroboskopartig blitzte es auf, schuf grelles Licht und scharfe Schatten. Es hielt nicht lange genug an, um etwas erkennen zu können, doch da waren Gestalten. Kein Zweifel.
    Fenji feuerte erneut, seine Begleiter ebenso.
    Und wer auch immer hinter ihnen war, sie schossen zurück.
    Ein Roboter explodierte hinter Fenji; offenbar war eine Salve der Angreifer fehlgegangen.
    Fehlgegangen?
    Fenji erkannte seinen fatalen Irrtum, als die erste Explosion eine weitere Wartungseinheit in den Untergang riss. Die erneute Druckwelle schmetterte in seinen Schutzschirm. Noch gab es keine Überlastung.
    Noch nicht - aber hinter ihnen standen zehn weitere Roboter. Das war eine perfekte Todesfalle. Jeden Augenblick würde die komplette Armada der Reparaturroboter in einer Kettenreaktion detonieren und alles im Umfeld pulverisieren, Fenji und seine Männer eingeschlossen.
    »Wir müssen an den Robotern vorbei!«
    Er schaltete die Flugfunktion seines Anzugs auf vollen Schub und steuerte mitten in das lodernde Feuer einer dritten Explosion hinein. Das Bruchstück eines Roboters raste auf ihn zu, füllte sein ganzes Gesichtsfeld aus - und verglühte in seinem Schirm.
    Feuer rund um ihn.
    Dann eine Druckwelle, die ihn zur Seite drückte und seine Flugrichtung änderte.
    Er prallte gegen die Wand, schlitterte daran entlang. Infernalischer Lärm tobte um ihn, eine Detonation nach der nächsten, so eng beisammen, dass es wie eine einzige klang.
    Einer seiner Männer trieb direkt vor ihm im Feuersturm - ohne Schutzschirm. Der ganze Körper war schwarz. Aus der Gebildegrube pulsten Plasma und Blut und verdampften in der kochenden Luft. Der Eindruck währte nur eine Sekunde, dann ließ Fenji die Leiche und das Chaos der explodierenden Roboter hinter sich.
    Er blickte sich um. Sein zweiter Begleiter hatte überlebt, kam mit flackerndem Schutzschirm auf ihn zu, der sichtlich kurz vor dem Erlöschen stand. Hinter ihm prasselten metallische Fetzen auf den Boden. Dann verwehrte eine lodernde Feuerwand jeden weiteren Blick.
    Alles war blitzschnell gegangen. Fenji schätzte, dass seit dem ersten Angriff höchstens eine Minute vergangen sein konnte. Ihre Gegner hatten auf einen Überraschungserfolg spekuliert und dabei die abrufbereiten Roboter eiskalt ausgenutzt. Wahrscheinlich hatten sie über die Kodes verfügt, mit denen sie sie aus der Ferne mit einem Funkimpuls aktivieren konnten. Doch einen Fehler hatten sie begangen - sie waren sich ihres Sieges zu sicher gewesen. Nun saßen sie fest und konnten das Schlachtfeld nicht mehr durchqueren, weil dort nach wie vor weitere Roboter in der glühenden Hitze explodierten und sich energetische Energien austobten. Das gab Fenji und seinem verbliebenen Begleiter einen kleinen Vorsprung; durch die Explosionen war allerdings die gesamte Schiffsbesatzung gewarnt. Viel Zeit blieb nicht.
    »Weiter! In zwanzig Metern gibt es einen Ausstieg aus dem Wartungstunnel. Wir müssen sofort von hier verschwinden und werden uns einen anderen Weg suchen.«
    Dort angekommen, hielt er sich nicht lange auf. Ein Feuerstoß zerstörte das Schloss des Schotts. Fenji trat es aus dem Rahmen.
    Nun standen sie in einem breiten Korridor. Gehetzt blickte er in beide Richtungen. Die Explosionen konnten unmöglich unbemerkt geblieben sein. In Kürze würde es von Sicherheitskräften wimmeln. Eine einzelne Gestalt rannte auf sie zu. Fenji schoss ihr in den Kopf.
    »Rechts«, sagte er und jagte los. Sein Schutzschirm erreichte wieder ein akzeptables Niveau, die notwendigen Energien bauten sich erneut auf. Sein Begleiter jedoch meldete einen Totalausfall.

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