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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mmoo. Seine drei Kameraden hatten sich irgendwie in die Vortex-Gondel gequetscht. Nur Caadil besaß ein wenig Bewegungsmöglichkeit. Es stank erbärmlich, und die Stimmung war bis aufs Äußerste gereizt.
    Er betrachtete seinen Kunstarm, dieses widerliche Objekt, das sich derzeit eigenständig bewegte und wie verlangend an seinen mit in der Gondel eingezwängten Kameraden vorbei in die Ferne griff. Karablangh zuckte irritiert zusammen, als er die metallenen Finger auf seinem schlanken Leib spürte. Der Arm reagierte, als vermisste er die Heimatwelt der Gui Col. Rhodan zwang ihn mit aller mentalen Kraft zurück in eine Ruhestellung.
    »Wir haben es gleich geschafft«, sagte der Aktivatorträger gebetsmühlenartig. Zum wievielten Mal während der letzten Minuten?
    »Wir geraten vom Schleim in die Soße«, murrte Karis Mmoo. »Die Erlauchten Kauffahrer sind nicht viel besser als die Gui Col.«
    Rhodan schwieg. Er wusste viel zu wenig über die Herkunft der drei Cyberoiden und ihre Vorgeschichte. Wahrscheinlich hatten sie gute Gründe, den Kauffahrern zu misstrauen.
    Einer der Segler tauchte im Ortungsbild auf. Der Aktivatorträger meinte, anhand winziger Details an der kruden Form die BRILLANTENE VORSICHT wiederzuerkennen. Gleich darauf wurde seine Ansicht bestätigt. Eine Funkverbindung entstand. Thry Aswe persönlich meldete sich zu Wort: »Unsere wohlgeschätzten Freunde kehren zurück? Ohne Beute? Wie bedauerlich. Ts... «
    Ähnelte der Zischlaut einem Lachen, oder täuschte er sich?
    Die CANNAE tauchte hinter dem Segler auf. Ihr kugelförmiger Leib spiegelte sich im Licht einer fremden, gelben Sonne. Ein Funkoffizier der Gorragani meldete nüchtern die Bereitschaft des Schiffs. Seiner Stimme war Erleichterung anzuhören, aber auch Enttäuschung darüber anzuhören, dass sie ohne FARYDOON zurückkehrten.
    Wie würden die Kameraden, allen voran die Myrmidonen-Söldner, den Tod Adlai Kefauvers aufnehmen?
    »Erbitte Zuteilung eines Leitstrahls«, sagte Caadil leise. Ihre - normalen
    - Augen tränten Blut. Sie benötigte dringend ärztliche Behandlung.
    Rhodan ahnte und fühlte, wie die Vortex-Gondel gepackt und nach der Freigabe durch die Pilotin mit Hilfe von Traktorstrahlen zur CANNAE gezogen wurde. Vorbei an der BRILLANTENEN VORSICHT, deren unregelmäßig geformter Körper seltsame Schatten gegen den Rumpf des Myrmidonen-Raumers warf.
    Sie landeten in einem Hangar. Das Licht innerhalb der Halle erlosch für einen Moment. Alarmzeichen kündeten davon, dass Atemluft in den riesigen Raum gepresst wurde. Als sich endlich die Glaskuppel der Gondel öffnete und Rhodan den Boden des Raumschiffes berührte, fühlte er grenzenlose Erleichterung. Sie hatten es zurück zum letzten Stück Heimat in dieser Galaxis geschafft.
    Haneul Bitna, das Vogelwesen, sah ihn betroffen an. Tamrat Tooray Ziaar amy Golroo warf ihm fassungslose Blicke zu, ebenso Aitor Etcheberria, der Pilot der CANNAE. Chaymae Wolkenstein senkte ihren Kopf und schluchzte leise. Karakar Opnau, die nunmehr ranghöchste Myrmidonin an Bord, verzog das Gesicht; ihre Narben traten hell leuchtend hervor.
    Wo auch immer er sich hinwandte - er begegnete ungläubigem Entsetzen. Zweifel. Angst. Er, der Aktivatorträger, hatte zwei seiner Kameraden verloren - und sich in einen Freak verwandelt. Der zusätzliche Arm sowie die abgetrennten und an den falschen Seiten anoperierten Hände machten ihn zum Krüppel.
    »Es ist halb so schlimm wie es aussieht«, versuchte Rhodan einen Scherz, »die dritte Hand erleichtert das Möbeltragen.«
    Niemand lachte. »Du musst augenblicklich in Behandlung«, sagte Ha-neul Bitna. »Ich bin mir sicher, dass dir die Medoroboter helfen können...«
    »Das ist nicht notwendig«, blockte der Aktivatorträger ab. »Ihr müsst euch keine Sorgen machen. Ich habe die Mittel, um diese Missbildungen zu beseitigen.«
    Hoffentlich habe ich sie!, setzte er in Gedanken hinzu.
    Für peinlich lange Sekunden blieb es still in der Zentrale.
    »Was hat Thry Aswe erzählt, als er hier eintraf?«, fragte er, um das Schweigen zu brechen.
    »Dass alles plangemäß verlaufen sei und er damit rechne, dass du heute zurückkehren würdest«, meinte Haneul Bitna. »Er hat sich bestenfalls um eine halbe Stunde verrechnet.«
    Bemerkenswert. Der Wesam Ghy verstand sich ausgezeichnet auf das Erstellen von Extrapolationen.
    »Er bittet - oder fordert, dass du ihn so rasch wie möglich auf der BRILLANTENEN VORSICHT aufsuchst«, meinte der Tamrat. Auch er wirkte erschöpft

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