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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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agierte.
    Sinaid ließ ihn gewähren, möglichen Schädigungen ihrer Gehörgänge zum Trotz. Sie hockte sich neben den Musiker der Cosmolodics und versuchte, die Dunkelheit mit Blicken zu durchdringen, bereit, ihr Leben für den Anti zu opfern. So, wie es von ihr als Soldatin und Sicherheitsbeauftragte der CHISHOLM erwartet wurde.
    Das Kribbeln an ihrem Haaransatz ließ nach. Sie fühlte Nervosität und alle Unruhe schwinden. Nun galt es.

8.
    Perry Rhodan
     
    Es war ruhig geworden im Inneren MIKRU-JONS. Nemo Partijan wirbelte auf der CHISHOLM umher, nutzte die Mittel der Forschungslabors und hielt das Personal auf Trab, auf der Suche nach Lösungen für die vielfältigen Rätsel, die Orontes aufgab.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Rhodan und trat zu Mondra.
    Sie drehte sich nicht um. Ihr Augenmerk galt nach wie vor Ramoz, dem luchsgroßen Geschöpf, das seit ihrer Ankunft in der Galaxis Chanda eine bemerkenswerte Metamorphose durchlief.
    »Schlecht«, sagte Mondra Diamond und deutete auf schimmlig grünblaue Triebe, die weder eindeutig organischen noch kristallinen Ursprungs waren. »Das Zeug wächst und wächst. Es ist abzusehen, dass es Ramoz im Laufe der nächsten Tage zur Gänze überwuchern wird.«
    »Er schläft, wie ich sehe.«
    »Er liegt im Koma!«, korrigierte Mondra ungewöhnlich heftig. »Seine Vitalwerte sind einigermaßen stabil. Und es ist das Wort einigermaßen, das mir Sorgen macht.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir wissen viel zu wenig über ihn! Ich hätte mich viel früher und viel intensiver um den Kleinen kümmern müssen. Ich weiß so gut wie gar nichts über seinen Metabolismus; außer, dass er jedwede Nahrung gut annimmt und niemals krank wird. Dass er sich im Laufe der Jahre gut angepasst hat und den Umgang mit Intelligenzen gewohnt ist. – Doch was ist mit seiner Vorgeschichte? Wie alt ist Ramoz? Warum reagiert er auf hyperenergetische Phänomene? Woher stammt dieses rudimentäre Sprachverständnis? – Ich habe Ramoz als mein Haustier akzeptiert und mich daran gewöhnt, dass er ständig um mich ist. Heute fühle ich mich ... nackt, wenn ich ohne ihn bin. Er hat mich stets mit größtem Interesse bedacht. Mich beobachtet. Mich getröstet, wenn ich mich schlecht fühlte, mich aufgemuntert. Mir mitunter mehr Zuneigung geschenkt als ein gewisser Unsterblicher.«
    »Das ist unfair!«, protestierte Rhodan. »Du kennst mein Leben. Wir waren und sind uns einig, dass eine engere Beziehung angesichts meines Lebenswandels kaum möglich ist. Und auch du unterliegst beruflichen Zwängen, die es uns nicht gerade erleichtern, viel Zeit miteinander zu verbringen.«
    »Ich werfe dir nichts vor, Perry. Ich habe bloß festgestellt.«
    »Und was hat unser Verhältnis zueinander mit Ramoz zu tun?«
    » Er war immer für mich da. Und ich habe unsere ... Beziehung vernachlässigt. Ich habe seine Präsenz und seine Hingabe stets als selbstverständlich hingenommen.«
    Mondra bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick, bevor sie sich wieder um Ramoz kümmerte. Rhodan konnte ihre Nervosität und Gereiztheit spüren.
    Mikru, der Schiffs-Avatar, erschien wie von Zauberhand. Die kleine, virtuelle Frau hatte Sorgenfalten im Gesicht. MIKRU-JON verlegte sich mitunter darauf, ihre eigene Befindlichkeit auf das Kunstgeschöpf umzulegen.
    »Partijan möchte dich sprechen«, sagte sie. »Er meint, dass es losgehe .«
    »Ich verstehe.« Nachdenklich musterte Rhodan die Frau, die er liebte. Ruhig streichelte sie Ramoz' Fell an jenen Stellen, die noch nicht von der sonderbaren Substanz überwachsen waren.
    Er wandte sich abrupt ab und tat die wenigen Schritte zu jenem Holo, das Mikru freigeschaltet hatte.
     
    *
     
    Raumsonden sollten auf den Weg gebracht werden. Sonden, die für die besonderen Bedingungen im Morpheus-System adaptiert worden waren und – hoffentlich – trotz der beobachteten Hyperwirbel den freien Raum erreichen würden.
    »Der Start erfolgt in zwei Minuten«, gab Partijan bekannt. »Interessieren dich technische Details, wie wir die Standardsonden der PERIAN-Klasse umgerüstet haben?«
    »Keinesfalls. Hauptsache ist, dass sie funktionieren und uns endlich vernünftiges Datenmaterial liefern.«
    Die vor allem in der Stratosphäre auftretenden Hyperwirbel stellten eine Barriere dar, die nur unter Mühen durchdrungen werden konnte. Die Phänomene waren Schutz und Hindernis zugleich. Rhodan wusste nicht, welchen von beiden Aspekten er höher einschätzen sollte.
    »Start ist erfolgt«, riss ihn Partijans

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