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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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eine der großen Hauptschleusen, durch den schützenden Energietunnel, die Entfernung von etwa einem Kilometer von Schiff zu Schiff im Eilschritt überwindend.
    Nun stand er da, unmittelbar neben Mikru, dem Avatar des Schiffs, ein wenig rascher atmend, von einer beeindruckenden körperlichen Präsenz.
    Er wirkt so ganz anders als all die vielen Genies, die Terra hervorgebracht hat, dachte Rhodan. Und dennoch sind ihm Leidenschaft und Hingabe für die Wissenschaft ins Gesicht geschrieben.
    »Wann starten wir?«, fragte Partijan ungeduldig.
    »Ich warte auf die Meldung von Bylyi Hüfenyr, dass die Sonden verladen wurden.«
    »Ich sorge dafür, dass die Arbeit schneller erledigt wird!« Partijan schaltete eine Bildverbindung in die Zentrale der CHISHOLM, wechselte mit dem Latoser-Blue einige Worte – und wandte sich nach wenigen Sekunden um, grinsend wie ein kleines Kind. »In drei Minuten ist alles erledigt. Man ist anscheinend recht froh, dass ich einen Ausflug unternehme.«
    Rhodan enthielt sich einer Antwort und lächelte ebenfalls, um übergangslos wieder ernst zu werden. Er bereitete sich auf seine Aufgabe als Schiffspilot vor. Um die Hyperwirbel zu umschiffen, die durch die Atmosphäre Orontes' tobten, bedurfte es eines möglich freien Kopfes.
    Er ließ sich auf eine aus Formenergie gebildete Liege plumpsen und tauchte in den Schiffskosmos ein, in all die wundersamen Funktionen von MIKRU-JON, die er instinktiv erfasste.
    »Bereit!«, flüsterte das Schiff. »Die Sonden sind verstaut.«
    »Start!«
    MIKRU-JON löste sich vom Boden Orontes' und flog mit vergleichsweise geringen Beschleunigungswerten davon. Ringsum nahm Rhodan Feuer, Glut und Hitze wahr; all die Wesensmerkmale der Welt, auf der sie Zuflucht gesucht hatten.
    Ein kurzer letzter Kontakt mit der Funk- und Ortungsabteilung der CHISHOLM. Rhodan gab an, in spätestens 24 Stunden zurück zu sein. Man nahm seine Nachricht zur Kenntnis. MIKRU-JON, von ihm gedanklich gesteuert, war dem Führungspersonal des BASIS-Tenders Garant dafür, dass er es schaffen würde, Orontes zu entkommen und wiederzukehren.
    Er stieg langsam und vorsichtig. Versuchte, ein Gefühl für die hyperenergetischen Verwirbelungen zu bekommen, die am Rande seiner Aufmerksamkeit spürbar waren. Gab es ein Muster? Eine Regelmäßigkeit in ihrem Erscheinen, die bislang noch nicht festgestellt worden war?
    Nein. Er erkannte keine Merkmale hyperenergetischer Signatur, anhand derer er einen Fluchtkurs wählen konnte. Es gab auch keine Trugbilder, wie sie sie während des Landeanflugs über sich hatten ergehen lassen müssen.
    Mit einem kleinen Zipfel seiner Aufmerksamkeit nahm er Ramoz' unregelmäßigen Herzschlag wahr. Das Tier lag flach auf dem Boden und hechelte. Mit Rhodans erweiterten, feinen Sinnen war auch das Knistern und Knacksen jener homogen-kristallinen Struktur wahrzunehmen, die Ramoz allmählich einpackte.
    Und da war noch etwas. Der Hauch eines fremden, fremdartigen ... Geschmacks, den er nicht identifizieren konnte. Er machte ihm Angst. Die Schiffssinne sagten ihm, dass Gefahr in Verzug sei. Dass er tunlichst auf die Vorgänge rings um Ramoz achtgeben müsse.
    Die Stratosphäre war erreicht. Rhodan fühlte die Hindernisse hyperenergetischer Provenienz. Sie zogen und zerrten an seinem Schiffsleib. Wollten die Materie, in die er gepackt und zu deren Bestandteil er geworden war, »verführen«.
    Die Wirbel hatten ein chaotisches Innenleben, das Gucky womöglich mit der Gedankenwelt eines Irren verglichen hätte. Alles war unberechenbar. Rechenprozesse, die das Bild dieser Erscheinungen in Gleichungen hätten fassen könnten, verliefen in der Leere.
    Irgendwann endete das Chaos, machte der Klarheit und Kälte des offenen Weltalls Platz.
    Rhodan fühlte, dass Mondra ihren Platz an der Seite Ramoz' verlassen hatte und nun neben ihm stand. Sie sagte etwas, er antwortete. Es waren Belanglosigkeiten, die sie austauschten. Wichtig war ihm, die Stimme der Frau zu hören und einen Bezug zur Realität zu wahren.
    Da waren die PERIAN-Sonden. Wiederum 18 Stück. Er fühlte und aktivierte sie, um sie anschließend aus seinem metallenen Leib auszustoßen.
    Sie trieben in den freien Weltraum. Er entließ sie aus seiner Kontrolle, sie fanden zur Selbstständigkeit. Manche beschleunigten rasch auf Überlichtgeschwindigkeit, einige verteilten sich im Morpheus-System.
    Es gab keinerlei Probleme. Nun, da sie das Orontes umgebende Chaos hinter sich gelassen hatten, funktionierte alles nach

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